Bei der Basketball-Europameisterschaft der Frauen ist es zu einem Skandal gekommen.
Skandalpfiff bei Basketball-EM
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Im Platzierungsspiel der Eurobasket zwischen Italien und Lettland entschied der Schiedsrichter wenige Sekunden vor Ende der Partie auf ein unsportliches Foulspiel gegen die Italienerinnen.
Ein mehr als fragwürdiger Pfiff, der für große Diskussionen sorgt, weil er den Italienerinnen die mögliche WM-Qualifikation kostete. Auch Andrea Trinchieri, Trainer von BBL-Meister Brose Bamberg, war offenbar alles andere als einverstanden.
Der Italiener teilte das emotionale Statement der italienischen Spielerin Giorgia Sottana auf Twitter und lobte sie.
"Ich fühle mich, als hätte jemand mein Herz rausgerissen. Ich fühle mich leer. Ich fühle mich, als wäre uns die ganze harte Arbeit, die wir im letzten Jahr investiert haben, weggenommen worden", schreibt Sottana.
Sie könne eine Niederlage akzeptieren, aber nicht, "wenn jemand anderes entscheiden, wann wir verlieren müssen. Ich hoffe, ich werde dir nicht mehr über den Weg laufen."
Denn das Foul war zwar eindeutig, für die unsportliche Wertung gab es aber keinen Grund, wie die Videobilder zeigen. Zu diesem Zeitpunkt lagen die Südländerinnen mit einem Punkt in Front.
Da Italien die Teamfoul-Grenze noch nicht erreicht hatte, wäre ein normales Foul ohne Folge geblieben. Doch dadurch, dass der Schiedsrichter sich für ein unsportliches Foul entschied, gingen die Lettinen an die Linie.
Die anschließenden beiden Freiwürfe konnten sie verwandeln, Italien verfehlte den letzten Wurfversuch. Lettland gewann knapp mit 68:67 - und Italien fühlte sich betrogen.
Die Fans der italienischen Basketball-Frauen empfanden den Pfiff als deutlich zu hart. Auch die Verantwortlichen des Teams äußerten sich auf der Pressekonferenz nach dem Spiel kritisch und beklagten die Leistung der Offiziellen. In den sozialen Medien wurde von "Diebstahl" und einem "Skandal gesprochen.
Der Sieg hätte nicht nur zur Teilnahme am Spiel um den 5. Platz berechtigt, sondern auch die Teilnahme an der Weltmeisterschaft im kommenden Jahr gesichert. Für Lettland bedeutet der Erfolg die erstmalige Qualifikation zu einer WM-Endrunde.
Übrigens: Die FIBA verkündete wenige Stunden später, dass Lettland die nächste EM ausrichten wird. Das Timing hätte besser sein können.