Die mitunter entscheidende Zahl für den jüngst überaus erfolgreichen Basketball des FC Bayern ist eine Null.
Pesic rationalisiert Bayern zum Erfolg
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Null Minuten hat Vasilije Micic in den vergangenen drei Partien gespielt – und die beiden Siege gegen ALBA Berlin und der jüngste gegen die Brose Baskets Bamberg waren die besten Auftritte der gesamten Saison.
Trainer Svetislav Pesic hat sein 21-jähriges Supertalent auf der Aufbauposition komplett aus dem Spiel genommen. Nun liegen die Bayern im Finale der BBL-Playoffs mit 1:0 gegen Bamberg vorne.
Zwei Freunde als Schlüsselspieler
Stattdessen tragen Anton Gavel und Heiko Schaffartzik die Verantwortung, das Spiel des FC Bayern zu lenken. Beide werden dem psychischen Druck und den athletischen Anforderungen in Spielen gegen Berlin und Bamberg ganz offensichtlich besser gerecht als Micic.
Dabei sind Gavel und Schaffartzik zwar seit ihrer gemeinsamen Saison 2004/05 in Gießen dicke Freunde und mittlerweile gestandene BBL-Spieler, aber keine reinrassigen Aufbauspieler, sondern auch auf der kleinen Flügelposition zu Hause.
Mit 14,6 Assists pro Spiel liegen die Bayern nur auf Rang sechs aller Playoff-Teilnehmer. Berlin hatte 20,3 Zuspiele pro Partie aufgelegt, Bamberg bis dato immerhin 17,2.
Konzentration auf sieben Mann
Erfolgreich sind sie trotzdem, weil Pesic knallhart rationalisiert hat. Im Kern gibt er Gavel, Schaffartzik, Djedovic, Bryce Taylor, Savanovic, Vladimir Stimac und John Bryant wichtige Spielanteile, alle anderen werden nur punktuell oder eben gar nicht eingesetzt.
"Es war für uns nicht einfach heute, wir mussten in sieben Tagen drei intensive Spiele absolvieren", sagte Pesic nach dem Spiel gegen Bamberg. "Das ist für uns zwar nichts Neues, aber in den Playoffs gegen so einen starken Gegner, das kostet Kraft – aber Kraft haben wir."
"Freuen uns über wichtigen Sieg"
Die Bayern, die in Liga, Pokal wie Euroleague von vielen Verletzungen geschwächt erheblich wackelten, haben nun zum bestmöglichen Zeitpunkt einen Lauf.
Wie ein Profi allerdings ganz unemotional damit umgeht, zeigt Heiko Schaffartzik: "Wir freuen uns natürlich über diesen wichtigen Sieg. Aber es ist eben nur ein Sieg, und wenn wir nicht aufpassen, verlieren wir das Spiel am Mittwoch (Um 20 Uhr im LIVETICKER)."