Die beiden NBA-Stars Dirk Nowitzki und Dennis Schröder sind im Kader von Bundestrainer Chris Fleming für die Heim-EM in Berlin gesetzt. Nowitzki steigt im Trainingslager auf Mallorca ein. Es gibt aber noch mehr Hoffnungsträger als den 37-Jährigen. Beim Test gegen Tschechien in Wetzlar (19.30 Uhr) geben Tibor Pleiß und Schröder ihr Debüt unter Fleming. Aktuell absolvieren 15 Spieler die Vorbereitung auf die EM.

SPORT1 zeigt die Kandidaten für das endgültige Aufgebot:

Wie viele Point Guards nimmt Fleming hinter Dennis Schröder mit? Insgesamt drei Regisseure sind wohl realistisch. Heiko Schaffartzik ist aufgrund seiner Erfahrung im Dress der deutschen Nationalmannschaft und bei Bayern München gesetzt.

Anton Gavel wäre eine herausragende Verstärkung. Der gebürtige Slowake vom FC Bayern absolviert die Vorbereitung mit dem Nationalteam, wartet aber immer noch auf die Freigabe der FIBA für seinen Nationenwechsel. In Bamberg arbeitet der auf beiden Backcourt-Positionen einsetzbare Guard lange erfolgreich mit Fleming zusammen.

Maodo Lo spielt an der Columbia-Universität am College als Aufbau, doch er kann als Combo-Guard auch auf den Flügel ausweichen. Die Variabilität erhöht seine Chancen auf die EM-Teilnahme.

Karsten Tadda arbeitet mit Fleming von 2008 bis 2014 zusammen bei den Brose Baskets. Der Bundestrainer schätzt seine herausragende Verteidigung und seinen sicheren Wurf aus der Distanz.

Ein ähnlicher Spielertyp ist Akeem Vargas, der in der Defense den Gegenspielern mit seiner Physis zusetzt. Am Ende muss sich Fleming eventuell zwischen den Flügelverteidigern Tadda und Vargas entscheiden.

Robin Benzing, der im Sommer von München nach Saragossa wechselt, bestritt mit seinen 26 Jahren bereits 79 Länderspiele und gehört seit Jahren zum festen Kern der Nationalmannschaft. Auf der kleinen Flügelposition dürfte er seinen Kaderplatz sicher haben.

Für Niels Giffey spricht neben der Defense und seinem Dreier die erfolgreiche Saison von ALBA Berlin. In den Playoffs scheitern die "Albatrosse" zwar an den Bayern, doch in der Euroleague spielt Berlin die besten Saison einer deutsche Mannschaft in der Geschichte des Wettbewerbs.

Der 21-jährige Paul Zipser spielt sich in der abgelaufenen Saison nach einer schweren Knieverletzung wieder in den Fokus. NBA-Scouts sind von seine Talent überzeugt. Zipser meldete sich für den diesjährigen Draft an, zog in der Folge seine Anmeldung allerdings zurück. Bei den Bayern erhält er 2014/15 im Schnitt gute zwölf Minuten Einsatzzeit.

Der Berliner Kapitän Alex King ist ein Muster an Verlässlichkeit. Sein Dreier vom Flügel und die Erfahrung auf höchstem Level in Liga und Euroleague könnten wertvoll werden. Trotzdem ist der 30-Jährige ein Wackelkandidat.

Als Most Improved Player und Summer Leaguer der Miami Heat wird Danilo Barthel 2014 zu einem der Aufsteiger des deutschen Basketballs. Nach einer weiteren ordentlichen Saison gehört der Kämpfer zu den besten einheimischen Spielern. Allerdings muss er wegen Rückenproblemen auf das erste Vorbereitungsturnier verzichten.

Barthels Teamkollege Johannes Voigtmann könnte wichtig werden, falls neben Daniel Theis und Elias Harris auch Barthel nicht mit zur EM fahren kann. Der Spätstarter wird 2015 zum Most Improved Player gewählt. Mit durchschnittlich 12,5 Punkten und 6,0 Rebounds legt der Thüringer eine starke Saison hin.

Tibor Pleiß ist als Center fix im Kader von Chris Fleming. Pleiß wechselt zur kommenden Saison vom FC Barcelona zu den Utah Jazz in die NBA. Bei der Nationalmannschaft betreut ihn unter anderem Alex Jensen, der unter Fleming assistiert und bei den Jazz in selber Position arbeitet.

Als zweiter Center dürfte Maik Zirbes fest eingeplant sein. Ein weiterer früherer Bamberger, den Fleming gut kennt. Der 25-Jährige entwickelt sich bei Roter Stern Belgrad weiter. Zum ersten Meistertitel seit 17 Jahren trägt er im entscheidenden Spiel als Topscorer 17 Punkte bei.