Von Robin Wigger
Bayern erkennt Probleme bei Athen
19 Punkte in Barcelona, 19 Punkte gegen Göttingen. Nihad Djedovic führt den FC Bayern wieder an - zuletzt aber nicht zu Siegen.
Der Pechvogel, der auf dem Weg zum ersten Münchner Meistertitel seit 59 Jahren verletzt passen musste, ist als Topscorer zurückgekehrt. Und will mit dem FCB "weitere Titel gewinnen", sagt er im Gespräch mit SPORT1.
Doch in der Turkish Airlines Euroleague geht es zunächst mal darum, die beinharte, ausschließlich mit Landesmeistern besetzte Vorrundengruppe C zu überstehen. Und dafür sollte gegen den griechischen Renommierklub Panathinaikos Athen (20.30 Uhr LIVE im TV auf SPORT1) ein Sieg her, um nicht bereits nach dem 2. Spieltag unter Druck zu geraten.
Zuletzt 2011 Euroleague-Champion
Und Djedovic legt vorab den Finger in die Wunde der Griechen. "Man sieht langsam, dass sie Probleme mit dem Geld haben", sagt er und: "Das Geld regiert heutzutage alles."
Zwar hat Panathinaikos vier Euroleague-Titel auf dem Briefkopf. Der letzte datiert allerdings von 2011, als die Startruppe mit einem kolportierten Etat von über 30 Millionen Euro Krösus war (DATENCENTER: Euroleague).
Inzwischen bewegt sich das Budget eher in Richtung dem der Münchner, das auf 14 Millionen Euro geschätzt wird.
Zwei griechische Altstars
Und dem neuen Head Coach Dusko Ivanovic, zugleich Nationaltrainer des Bosniers Djedovic, fehlen neben den Altstars Dimitrios Diamantidis (34) und Antonios Fotsis (33) die ganz großen Namen.
Zum Auftakt legten die Grünen, angeführt von den Guards Nikos Pappas und A.J. Slaughter, daheim gerade mal sieben Punkte zwischen sich und den polnischen Vertreter Turow Zgorzelec.
Dennoch weiß Djedovic: "Es ist niemals leicht gegen Panathinaikos. Ich hoffe, dass wir am Ende gewinnen werden."
Der neue Go-to-Guy
War die Heimpleite gegen Aufsteiger BG Göttingen in der Bundesliga eher zum Vergessen, macht der Auftritt beim FC Barcelona dem FCB Mut: "Da haben wir ganz gut gespielt und uns teuer verkauft, aber es hat leider nicht gereicht", sagt Djedovic.
Der Wurfspezialist, dem viele sogar das Zeug für die NBA attestieren, will seinen Teil dazu beitragen, dass die Bayern auch im Finish bestehen.
In der vorigen Saison war Spielmacher Malcolm Delaney der Mann für die entscheidenden Momente, nun präsentiert sich Djedovic als Go-to-Guy.
Bester Balldieb, zweitbester Rebounder
"Ich mache das, was der Trainer von mir erwartet", erläutert er. "Meine Rolle ist es, dem Team zu helfen."
Die Rolle des 1,96-Meter-Manns ist keine kleine: "Ich habe in der Offensive sicherlich viel Talent und Qualitäten. Wenn es darauf ankommt, den letzten Schuss zu nehmen, dann nehme ich ihn." Es gebe jedoch beim FCB viele Spieler, die das könnten.
Doch in der Beko BBL, wo immerhin schon fünf Spieltage absolviert sind, ragt er mit 17 Punkten pro Partie, der höchsten Effektivität und den meisten Ballgewinnen heraus. Zudem ist er nach John Bryant zweitbester Rebounder des FC Bayern.
Bester Balldieb, zweitbester Rebounder
Das Verpassen der Halbfinals und Finals im Frühjahr hat er professionell weggesteckt. "Das war sehr bitter. Aber es ist auch Teil des Sports, man muss da durchgehen und gestärkt zurückkommen", erklärt der 24-Jährige.
"Ich habe nach der Verletzung darauf geachtet, dass ich wieder hundertprozentig fit bin. Ich habe sehr hart gearbeitet, das zahlt sich jetzt aus", erklärt der Shooting Guard.
Und für den FCB zahlt sich die Vertragsverlängerung bis 2016 aus. "Bayern ist sicherlich keine Zwischenstation", sagte Djedovic, der andere Optionen ausschlug. "Ich will hier viel erreichen und möchte Kontinuität wahren."
Bester Balldieb, zweitbester Rebounder
Bei ALBA Berlin dagegen hielt es ihn nur ein Jahr. Lob hat er dennoch übrig für sein Ex-Team, mit dem er 2012/13 in der Top-16-Runde zweimal Panathinaikos unterlag.
"ALBA und Bayern sind zwei Topteams in Europa. Ich hatte Glück, dass alle Teams, in denen ich gespielt habe, sehr gut waren."
Die Unterschiede seien gering. "Beim FC Bayern ist die Organisation auf dem höchsten Niveau", sagt Djedovic. Mit dem FCB könne er die nächste Stufe erklimmen - auch aufgrund der besseren Möglichkeiten.
National haben das seine Teamkollegen für ihn erledigt, international will er gegen Athen den Grundstein dazu legen.