Von Mathias Frohnapfel und Daniel Lange
Daniel van Buyten macht jetzt Mode
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Als Fußballprofi war Daniel van Buyten ein kompromissloser Verteidiger. Nach seiner Karriere widmet sich der Ex-Profi des FC Bayern seiner kreativen Ader.
Der Belgier ist ins Modegeschäft eingestiegen und hat die Modemarke "Stars made" gegründet. Aktuell gibt es die Marke nur in Belgien und im Online-Shop. Modemacher van Buyten kann sich jedoch vorstellen zu expandieren. Auch nach Deutschland.
"Ich kümmer mich um die Zeichungen und das alles, das macht mir Spaß", berichtet van Buyten im Gespräch mit SPORT1.
Die Kollektion des Modemachers ist in der Kategorie "Casual" einzuordnen.
Die Motive auf den Sweatshirts und Kapuzenpullovern haben eindeutig einen Bezug zu van Buytens aktiver Fußballerzeit. "Lucky Number 5" oder "The Kaiser" verraten, von wem sich der Belgier inspirieren ließ.
Um die 100 Euro muss man für einen van-Buyten-Pulli hinlegen.
Gemeinsam mit einem Team treibt er das Projekt voran. "Das ist eine neue Umgebung für mich, die ich nicht kenne", erzählt er von den ersten Schritten. Er wolle einfach versuchen, ob der Einstieg in eine komplett neue Sphäre klappt. Zudem betreut er eine Reihe von Immobilien in Belgien.
Familie an erster Stelle
Zu viel Stress will er sich dabei nicht antun, sondern lieber mehr Zeit als früher mit der Familie verbringen.
In der Nähe von Brüssel besitzt der zweifache Familienvater ein eigenes Haus. "Ich hätte auch in München bleiben können. Das bleibt für mich eine der schönsten Städte, in denen ich je gelebt habe", sagt der 37-Jährige.
"Letztlich habe wir uns dann aber doch für Belgien entschieden – der Familie wegen."
Weiterhin in guter Form
Natürlich ist der frühere Modellathlet körperlich noch immer gut in Schuss.
"Klar, der Rhythmus fehlt und das Alter macht sich bemerkbar, aber ab und zu gehe ich noch laufen", sagt van Buyten. Ein Jahr nach seinem Karriereende ist es ansonsten eher still geworden um den einstigen Abwehr-Riesen. Das hätte aber gar nicht sein müssen.
"Nach der WM hatte ich etwa 20 Angebote - so viele wie noch nie in meiner Karriere." Doch van Buyten hatte seine Entscheidung bereits zuvor getroffen: nach der WM ist Schluss. "Ich hätte sicherlich noch zwei bis drei Jahre spielen können. Allerdings nicht auf dem Top-Niveau wie beim FC Bayern."
Von den Münchnern soll angeblich auch damals ein Angebot eingetrudelt sein. Nach der erneut schweren Verletzung von Holger Badstuber suchte man einen erfahrenen Standby-Verteidiger. Van Buyten wäre der ideale Mann gewesen. Doch er entschied sich anders.
Auch der Weg in den TV-Journalismus war eine Option. "Ein Sender hat mir angeboten, als TV-Experte zu arbeiten, aber das alles wollte und will ich momentan noch nicht."
"Druck ist viel weniger geworden"
Das alles hat für ihn keine Eile. Der 77-fache Nationalspieler möchte sich Stück für Stück in die neuen Tätigkeiten einarbeiten. Er genießt die Freiheiten, die die neu erworbene Selbstständigkeit mit sich bringt. "Einerseits habe ich natürlich mehr Zeit für meine Familie, andererseits bin ich wegen den Immobilien viel unterwegs."
Der größte Vorteil aber: "Der Druck ist einfach viel weniger geworden. Bei Bayern bist du verpflichtet, jeden Tag gute Leistungen abzuliefern. Das ist ein Druck, der jeden Tag da ist", erklärt van Buyten. "Jetzt ist das nicht mehr so."