Spätestens seit Kevin Großkreutz bei einem nächtlichen Ausflug krankenhausreif geprügelt wurde, diskutiert Fußball-Deutschland über die Vorbildfunktion von Profis.
Gerland beichtet Bordell-Besuch
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Der VfB Stuttgart hat eine relativ eindeutige Position in dieser Debatte eingenommen - und den Vertrag mit Großkreutz aufgelöst.
Dabei gab es mal Zeiten, in denen Bundesliga-Spieler sich noch nach Herzenslust vergnügen konnten, ohne dass sie um ihren Job fürchten mussten. Hermann Gerland war einer von ihnen.
In der Sendung Markus Lanz hat der neue Leiter des Bayern-Nachwuchsleistungszentrums am Dienstagabend eine Anekdote aus seiner Karriere erzählt.
Gerland fuhr "in den Puff nach Bochum"
Als 22-jähriger Profi saß Gerland eines Abends mit seinen Teamkollegen vom VfL Bochum bei einer Runde Skat in der Kneipe. Einem seiner Mitspieler wurde offenbar bei Zeiten langweilig.
"Er fragte: 'Was fangen wir jetzt an mit dem Nachmittag?' Es war 22 Uhr abends", erzählte Gerland bei Lanz.
Das Problem: Gerland war der einzige, der noch keinen Alkohol intus hatte, also wurde er kurzerhand zum Fahrer auserkoren.
"Ich wollte da gar nicht hin, aber wir sind dann in den Puff nach Bochum gefahren", verriet der Tiger. Puff, nicht Bordell. Ein Gerland nennt die Dinge eben stets beim Namen.
"Hätte nicht so ausgesehen wie Großkreutz"
In dem Etablissement ließen sich Gerland und Co. "in der Wirtschaft" nieder. Und dort kam es beinahe zu einem Eklat.
Der Trainerfuchs berichtete von einer Rangelei, in die er und seine Begleiter gerieten. "Ich war jedoch gut beieinander. Ich glaube, ich hätte nicht so ausgesehen", sagte der 62-Jährige in Anspielung auf Großkreutz' lädiertes Gesicht, mit dem er sich vom Krankenbett zeigte.
Das Erlebnis von damals kam Gerland erst dieser Tage wieder in den Kopf, als der Ex-Nationalspieler mit seinem Nachtleben in Stuttgart Schlagzeilen machte. "Das hätte dir vor 45 Jahren auch passieren können", sagte Gerland im ZDF.