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Darts-Hoffnung Max Hopp im Interview bei SPORT1

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Darts-Hoffnung Max Hopp im Interview bei SPORT1

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"Die Top 32 sind nicht so weit weg"

Max Hopp ist die deutsche Darts-Hoffnung. Bei SPORT1 spricht er über die schönsten WM-Momente, laute Fans sowie den Darts-Hype.
max hopp
max hopp
© Getty Images

Von Marcus Friedrich

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Max Hopp ist die Zukunft des deutschen Darts.

Der 18-Jährige begeisterte bei der WM mit einem Klasse-Auftaktmatch gegen Geheimfavorit Mervyn King. In Runde 2 konnte er die Form gegen Viertelfinalist Vincent van der Voort, der knapp gegen Phil Taylor scheiterte, nicht ganz halten. 

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Der "Maximiser" zeigte sich nach der klaren Niederlage selbstkritisch. Doch von der kleinen Rückschlag will er sich nicht unterkriegen lassen und nächstes Jahr noch stärker zurückkommen.

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Seinem Traum, irgendwann ein WM-Viertel- oder Halbfinale zu erreichen, ist er nach der WM 2015 näher denn je.

Im SPORT1-Interview spricht Max Hopp über seine schönsten Momente der WM, die spektakulären Fans im Ally Pally, das Training mit lauter Musik sowie den Darts-Hype in Deutschland.

SPORT1: Herr Hopp, wir Zuschauer werden immer ganz neidisch auf die Darts-Spieler, wenn sie beim Walk on von schönen Frauen begleitet und von den Fans abgeklatscht werden. Wie fühlt man sich da als Protagonist?

Max Hopp: Das ist ein unglaublich schönes Gefühl, wenn du durch die Massen einläufst und die Zuschauer dir zujubeln. Zudem ist es etwas ganz besonderes, auf die 60 Meter große Bühne hinaufzugehen und von den euphorischen Fans empfangen zu werden. Bei meinem zweiten Spiel gegen Vincent van der Voort waren 100 Deutsche im Ally Pally. Die haben dann laute "Deutschland, Deutschland"-Gesänge angestimmt. Das beflügelt dann doch noch einmal und war ein sehr cooles Gefühl. Aber sobald man oben auf der Bühne steht und alle begrüßt hat, schaltet man sofort um auf den Konzentrationsmodus. Dann nimmt man das gar nicht mehr so wahr.

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SPORT1: Kann man tatsächlich bei dem ganzen Geschrei von über 3000 Leuten konzentriert zielen?

Hopp: Bei dieser Zuschauerzahl liegt die Lautstärke eigentlich immer auf einem gleichbleibenden Level, die einen nicht mehr groß beeinflusst. Es hört sich so an, als ob man in einem kleinen Fußballstadion ist. Einzelne Stimmen hört man gar nicht heraus. Problematisch ist es nur, wenn es mal ruhig ist und Einzelne laut schreien. Aber das passiert ja selten (lacht).

SPORT1: Bereiten Sie sich dennoch anders auf die WM vor als auf kleinere Turniere, indem Sie vielleicht extra lautere Musik hören?

Hopp: Klar. Ich trainiere unheimlich gerne bei lauter Musik. Speziell vor der WM drehe ich die noch mal extrem auf. Ich weiß ja von den ersten zwei Jahren, wie stark diese Stimmung einen beeinflusst. Da ist man sehr schnell abgelenkt und muss deshalb schon einen Weg im Training finden, um die Bedingungen zu simulieren und sich komplett fokussieren zu können.

SPORT1: In Deutschland herrscht ein richtiger Darts-Hype. Spürt man das? Sie haben ja selbst gesagt, dass sie sich in der zweiten Runde gegen van der Voort zu viel Druck gemacht haben.

Hopp: Vor dem Turnier ist nicht so viel an mich herangekommen. Ich habe die ganzen Social Media deinstalliert und nur mein Handy angelassen, weil ich genau wusste, was in der Heimat abgeht. Sogar Fußball-Profis haben sich über Twitter gemeldet und mir Glück gewünscht. Trotzdem hat man gespürt und mitbekommen, dass ganz Deutschland auf diese Darts-WM schaut, und einen unterstützt. Und ich selbst hatte auch das Gefühl, das dieses Mal mehr gehen kann.

SPORT1: Haben Sie in Runde zwei dann zu viel gewollt?

Hopp: Ich wusste, dass ich es schaffen konnte. Auf der anderen Seite wollte ich es aber auch zu sehr. Ich war in manchen Situationen viel zu verbissen und dann macht man sich im Spiel noch einmal selbst Druck. In Runde eins gegen Mervyn King wollte ich nur Spaß haben und den Leuten ein tolles Spiel zeigen. Gegen van der Voort waren die Legs immer relativ knapp. Aber er hatte in den wichtigen Situationen die besseren Nerven und das Spiel so gewonnen.

SPORT1: Gibt es etwas in Ihrem Training, das Sie nach der Niederlage gegen van der Voort verändern werden?

Hopp: Mein Trainingspensum werde ich weiter hoch halten. Bevor ich mich auf die nächsten Turniere vorbereite, werde ich meine beiden WM-Spiele noch einmal genau analysieren und vergleichen. Gegen King haben viele Sachen geklappt, die mir gegen van der Voort nicht gelungen sind. Gegen Vincent bin ich eingeknickt und habe zu früh aufgegeben. Gegen King war ich ein Kämpfer und hatte eine viel bessere Körpersprache. Diese Mentalität muss ich immer auf die Bühne bringen. Daran werde ich weiter arbeiten.

SPORT1: Was nehmen Sie jetzt mit aus der WM. Die klasse Partie gegen King oder die klare Niederlage gegen van der Voort?

Hopp: Einige Tage danach ist es noch die bittere Niederlage, die mir im Kopf herumschwirrt. Da brauche ich noch ein paar Wochen, um das zu verarbeiten und damit endgültig abzuschließen. Natürlich ziehe ich auch die positiven Aspekte heraus: Ich habe jetzt die Tour-Card und kann alle Stationen komplett bereisen. Dazu habe ich mich von Platz 96 auf Platz 62 der Welt verbessert - da sind die Top 32 gar nicht mehr so weit weg.

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SPORT1: Sehen Sie sich nun in dem Auftrag, Darts in Deutschland weiter zu puschen?

Hopp: Ich glaube, wir haben alle den Auftrag, Darts weiter nach vorne zu bringen. Jeder deutsche Darts-Spieler sollte versuchen, etwas beizutragen. Im Endeffekt ist es aber egal, welche Namen oben auf der Bühne stehen. Jeder deutsche Spieler profitiert davon, wenn Darts mehr Aufmerksamkeit bekommt. Ich persönlich möchte hoch hinaus und sehe ich mich auch in der Verantwortung.

SPORT1: Sie sind 18 Jahre und haben noch viel Zeit. Michael van Gerwen ist in seinen ersten WM-Jahren auch immer früh ausgeschieden. Was sind Ihre nächsten Ziele?

Hopp: In den nächsten zwei Jahren möchte ich ganz klar in die Top-32 vorstoßen und auch öfter Top-Ten-Spieler wie Mervyn King schlagen. Falls das nicht klappt, werde ich meine Karriere-Pläne noch einmal überdenken müssen. Ich bin aktuell auf einem recht guten Weg, der aber auch weiterhin sehr hart und lang ist. Dass es für jeden Spieler ein sehr hartes Stück Arbeit ist, hat man auch an Michael van Gerwen gesehen. Er hat Phil Taylor schon mit 17 auf einer großen Bühne mit 3:0 vor TV-Kameras weggehauen. Dann hat er aber auch einige Jahre gebraucht, bis er ganz oben angekommen ist.

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SPORT1: Was war für Sie das Highlight der WM?

Hopp: Auf der Bühne war das 161er Finish zum Matchgewinn gegen King mein persönlicher Höhepunkt. Das habe ich mir im Nachhinein noch öfter angeschaut. Das wird mir mein Leben lang in Erinnerung bleiben. Aber auch die Hinreise zur WM war ganz besonders. Aufgrund des Schneechaos gingen die Flüge nicht. Dann haben wir uns dazu entschlossen, mit ein paar Leuten mit dem Bus und der Fähre nach London zu fahren. Da haben wir viel gelacht und eine tolle Zeit gehabt. So etwas vergisst man auch nicht.

SPORT1: Das WM-Finale zwischen Gary Anderson und Phil Taylor werden viele sicherlich auch nicht vergessen. Wie haben Sie das verfolgt?

Hopp: Ich habe das mit meiner Familie auf der Couch gesehen. Es war ein sehr, sehr spannendes Finale.

SPORT1: Wem haben Sie die Daumen gedrückt?

Hopp: Schon Gary Anderson. Ich habe auf einen 7:5-Erfolg von ihm getippt, es wurde beim 7:6 ja dann ein wenig enger. Ich gönne es Gary, weil er die ganze Saison eine kontinuierliche Leistung zeigt. Er gewinnt kleine Turniere sehr oft, hat mit den Player Championship Finals ein Major gewonnen - bei der WM hat er auf seine Super-Perfomance noch eine Schippe draufgelegt. Der Titel ist in meinen Augen vollkommen verdient.

SPORT1: Was hat die Partie entschieden?

Hopp: Ich glaube, der Moment als Taylor im letzten Satz dreimal die Doppel-16 verpasst und Anderson ausmacht. Taylor hatte auch Chancen. Vor allem im "Satz des WM-Finals", dem neunten Satz, dem Satz, in dem Anderson die 180 rausfliegt und er danach beim Checken von Pfiffen gestört wird.

SPORT1: Ist so ein Finale ein noch größerer Ansporn noch besser zu werden?

Hopp: Jeder, der selber aktiv spielt, will in so einem Finale stehen. Aber in erster Stelle schaut man sich an, was die beiden in so einem Spiel trommeln, was für ein Niveau in so einem Spiel man braucht. Das spornt an.