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Darts-WM: Kolumne von SPORT1-Experte Tomas "Shorty" Seyler

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Darts-WM: Kolumne von SPORT1-Experte Tomas "Shorty" Seyler

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Shorty nennt seine Tops und Flops der WM

Tomas Seyler analysiert das WM-Finale und rätselt über Andersons Rechenschwäche. Vor einem Niederländer zieht er den Hut. Bei den Deutschen zieht er eine gemischte Bilanz.
SPORT1-Kolumnist Tomas Seyler nennt seine Tops und Flops der Darts-WM
SPORT1-Kolumnist Tomas Seyler nennt seine Tops und Flops der Darts-WM
© SPORT1 Grafik: Philipp Heinemann/Getty Images

Hallo Darts-Freunde,

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Gary Anderson ist zweifelsohne ein verdienter Weltmeister, auch wenn er den Anfang des Finals fast komplett verpennt hat. Glücklicherweise hat er sich dennoch das zweite Set gegriffen und dann an der Schraube gedreht. Danach konnte Lewis nur noch reagieren, aber nicht mehr agieren.

Andersons plötzliche Rechenschwäche im Finale hat mich total aus der Bahn geworfen. Ich dachte, dass er mich veralbern will. Das war ja gleich drei Mal, ein Mal im Halbfinale und zwei Mal im Finale.

Das kann man schon fast keinen Fauxpas mehr nennen. Ich glaube, er war tatsächlich ein wenig aufgeregt. Beeindruckend war, dass er im nächsten Leg trotzdem direkt wieder Triple geworfen und sich nicht hat rausbringen lassen, sondern sein Ding weitergemacht hat.

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Mein absolutes Highlight der WM war aber "Grand Daddy cool", oder auch Raymond van Barneveld. Großen Respekt, wie der mit seinem Opa-Faktor noch einmal so viele Spiele herausarbeiten konnte.

Das war endlich einmal ein Beweis dafür, wie taktisch Darts sein kann. Wenn du im Scoring unterlegen bist, musst du deine Gegner mit Nadelstichen über die Set-Variante kriegen. Das hat Raymond gleich zwei Mal hinbekommen. Hut ab, das war brillant.

Die größte Überraschung der WM war für mich ein Deutscher. Rene Eidams hat Michael van Gerwen richtig ins Schwitzen gebracht. Als absoluter Amateur zwang er van Gerwen in die Verlängerung und zeigte van Barneveld, dass der Weltranglistenerste schlagbar ist.

Auch der Wahnsinnszuspruch der deutschen Zuschauer war top. Da waren so viele da, dass man sogar hören konnte "Ohne Deutschland wäre hier gar nichts los". Nur die Fußballgesänge fand ich etwas schräg. Die stärksten Dartspieler der Welt kommen aus Holland und England und wir singen, dass wir ohne Holland zum Fußball fahren. Was hat das denn mit Darts zu tun?

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Natürlich bot die WM aber nicht nur positive Aspekte. So war der deutsche Bereich trotz Eidams leider die größte Enttäuschung. Der eine, Max Hopp, nahm es als Bonus, da war es ziemlich schnell erledigt. Und Jyhan Artut hatte sich so viel vorgenommen, dass er sich selbst total im Weg stand. Er hat Darts gedacht, aber nicht Darts gespielt.

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Wer mich auch noch enttäuscht hat, war Phil Taylor. Seine ewige Rumprobiererei, Darts hier, Darts dort. Da erzählt er immer wieder 'Ich fühle mich großartig, trainiere wie ein Wahnsinniger' – und dann kommt er nicht über einen Schnitt von 92. Das ist nicht Taylor-würdig.

Der hat momentan wirklich Probleme mit sich selbst, wahrscheinlich immer noch mit seiner verstorbenen Mutter, sodass er sich noch nicht wieder wirklich an den Dart ranbeißen kann. Aber ich denke, er wird 2016 wieder neu reinkommen.

Das waren meine stärksten Eindrücke der Darts-WM.

Game on,

Euer Shorty

Tomas Seyler ist mehrfacher Deutscher Meister im Darts und war mehrere Jahre Deutschlands Nummer 1. Aktuell belegt "Shorty" Platz 101 in der Weltrangliste. An der Seite von Kommentator Elmar Paulke kommentiert er für SPORT1 die Live-Übertragungen im TV. Während der Darts-WM 2016 wechselt er sich bei der Kolumne für SPORT1.de mit Elmar Paulke ab.