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Christoph Schubert stemmt sich gegen Aus für Hamburg Freezers

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Christoph Schubert stemmt sich gegen Aus für Hamburg Freezers

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Freezers-Kapitän appelliert: Helft uns!

Kapitän Christoph Schubert will das Aus der Hamburg Freezers abwenden. Bei SPORT1 redet er Fans und Geldgebern ins Gewissen - und warnt vor den Folgen.
Christoph Schubert ist Kapitän der vom DEL-Aus bedrohten Hamburg Freezers
Christoph Schubert ist Kapitän der vom DEL-Aus bedrohten Hamburg Freezers
© Imago

Von Nicolas Schäfer

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Christoph Schubert ist das Gesicht der vom Untergang bedrohten Hamburg Freezers.

Nach fünf Jahren in der NHL spielt der Ex-Nationalspieler mittlerweile seit sechs Saisons in der Hansestadt, ist Kapitän des DEL-Teams, das vor dem Aus steht, weil Eigentümer AEG die am 24. Mai auslaufende DEL-Lizenz nicht verlängern will. 

Schubert will sich damit nicht abfinden. Im SPORT1-Interview spricht er über seinen Kampf um die Zukunft seines Teams - und wie ihm die Fans dabei helfen können.

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SPORT1: Herr Schubert, hat Sie die Nachricht vom Freezers-Aus überraschend getroffen oder hat sich das angebahnt?

Schubert: Es kam für uns so überraschend wie für alle anderen auch. Es hat niemand davon gewusst und deswegen sind wir auch alle so schockiert, dass es jetzt so abrupt kommt. Es gab keinerlei Vorahnungen.

SPORT1: Die Stimmung dürfte entsprechend sein.

Schubert: Es ist egal mit wem man jetzt spricht, es sind alle jetzt erst mal im Schock. Es haben sich einige Kollegen, auch aus Übersee, bei mir gemeldet und wollten wissen, was da jetzt los ist. Also es sind alle, wirklich alle, völlig überrumpelt worden.

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Freezers-Geschäftsführer Uwe Frommhold und AEG-Europe-Boss Tom Miserendino verkündeten am Mittwoch, dass die DEL-Lizenz auslaufen soll
Freezers-Geschäftsführer Uwe Frommhold und AEG-Europe-Boss Tom Miserendino verkündeten am Mittwoch, dass die DEL-Lizenz auslaufen soll

SPORT1: Nach dem ersten Schock gibt es Rettungsversuche, unter anderem ein von Fans ins Leben gerufenes Crowdfunding-Projekt. Wie groß ist die Hoffnung, das in den nächsten Tagen noch was passiert?

Schubert: Ich habe auf jeden Fall noch Hoffnung. Ich bin den ganzen Tag in der Stadt unterwegs, gebe lange Radiointerviews und versuche noch einmal Leute anzuspornen. Es geht darum, dass Eishockey-Fans in Deutschland oder auch ganz Europa dabei helfen, diese Summe aufzubringen. Ich weiß nicht genau, wie viel es ist, aber ich habe gehört, dass es im machbaren Bereich liegt. Alle Leute, die uns helfen wollen, sollen sich bitte bei uns melden, ob das jetzt bei mir oder auf der Geschäftsstelle ist, damit wir die Lizenz noch irgendwie kriegen, um nächstes Jahr noch zu überleben. Danach geht es natürlich darum, langfristig etwas auf die Beine zu bekommen, aber jetzt ist mir natürlich erst einmal wichtig, dass das nächste Jahr irgendwie geregelt ist.

SPORT1: Am Sportstandort Hamburg kam zuletzt einiges zusammen: Das Nein zu Olympia, der Rückzug des HSV Hamburg aus der DKB HBL, jetzt die Freezers: Was ist da los?

Schubert: Dass das alles innerhalb von sechs Monaten zusammenkommt, ist genau das, was uns alle so schockiert. Das ist unfassbar. Man sagt immer "Sportstadt Hamburg" und jetzt ist bald nur noch Fußball da. Dann kann man nicht mehr von einer Sportstadt reden, weil es dann eine Großstadt wie jede andere auch ist. Ich bin jetzt seit sechs Jahren hier und ich habe miterlebt, was man hier erreichen kann. Ob es jetzt Zuschauerzahlen sind oder Sponsoring. Was jetzt passiert ist, hat die Stadt einfach nicht verdient und deshalb kämpfe ich auch so darum, dass es da weitergehen muss.

Die Hamburg Freezers beendeten die vergangene DEL-Saison als Elfter
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SPORT1: Wie können sich in so einer großen Stadt keine Sponsoren für Spitzensport finden?

Schubert: Das ist genau der Punkt: Hamburg ist so eine wirtschaftsstarke Stadt und es kann nicht sein, dass sich da keine Leute finden, die sich zusammentun und sagen: Dieser Sport kann hier nicht untergehen. Wir haben wieder unseren Zuschauerschnitt verbessert, obwohl wir eine grottenschlechte Saison gespielt haben und da sieht man den Zuspruch von den Leuten. Über 9000 Leute ist für Eishockey in Deutschland ein phänomenaler Zuschauerschnitt. Da kann man von heute auf morgen nicht einfach sagen: Nee, ist nicht. Das kann und will ich nicht akzeptieren und auch die Jungs, mit denen ich telefoniert habe, werden alles dafür tun, dass es weitergeht.

SPORT1: Durch die starke Leistung bei der WM ist Eishockey ja wieder stärker in den öffentlichen Fokus gerückt. Wie sehen Sie die Leistung der deutschen Mannschaft im Laufe des Turniers?

Schubert: Die Mannschaft hat eine überragende WM gespielt. Sie hatte einen schweren Start, aber hat sich hintenraus extrem gesteigert. Ich habe jahrelang Nationalmannschaft gespielt und es ist das erste Mal, dass wir solche Spieler haben, die sich vor nichts verstecken müssen.