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Reindl plant die Zukunft des DEB

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Reindl plant die Zukunft des DEB

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Der Traum von einer goldenen Ära

Franz Reindl hat nach seiner Wahl zum DEB-Präsidenten Großes vor. 2026 soll die Nationalmannschaft wieder um Medaillen kämpfen.
Franz Reindl wurde mit 73,5 Prozent zum DEB-Präsidenten gewählt
© imago

Franz Reindl sucht Nachfolger. 50 Jahre nach seiner Bronzemedaille von Innbruck will der neue Präsident des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) die Nationalmannschaft endlich wieder um olympisches Edelmetall spielen sehen.

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"Wir wollen 2026 die Chance auf Medaillen haben", sagte der Ex-Nationalspieler nach seiner Wahl auf der Mitgliederversammlung in Frankfurt/Main: "Einige sagen jetzt: Der spinnt. Aber wir brauchen eine Vision."

Qualifikation für Olympia 2018 in Gefahr

Bis zur ersten Eishockey-Medaille seit 1976 ist es ein sehr weiter Weg. Bei der WM im Mai war die DEB-Auswahl auf den 14. Platz abgerutscht, die Qualifikation für Olympia 2018 ist schon jetzt in Gefahr. Die Finanzlage des Verbandes ist besorgniserregend, zuletzt waren schon sportliche Maßnahmen gestrichen worden.

Kurzfristig sei es "das Wichtigste, das Wirtschaftliche in den Griff zu bekommen", betonte der 59-jährige Reindl.

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Sein Vorgänger Uwe Harnos, der nach der harschen Kritik der vergangenen Monate nicht mehr zur Wahl antrat, legte mit seinem scheidenden Präsidium für die Jahre 2011 bis 2013 ein Gesamtminus von rund 1,3 Millionen Euro vor.

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Harnos nicht entlastet

Der Gewinn aus der Heim-WM 2010 ist damit bereits aufgebraucht, zudem hat der Landesverband NRW eine Forderung in Höhe von 300.000 Euro.

Weil eine aktuelle Bilanz fehlte, wurden Harnos und Co. vorerst nicht entlastet.

"Nicht gut, aber nicht so dramatisch", nannte Reindl die wirtschaftliche Lage.

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Die WM 2017, die der DEB zusammen mit Frankreich ausrichtet, spült neues Geld in die Kasse, doch von diesen unregelmäßigen Finanzspritzen soll der Verband künftig unabhängiger werden.

"Niemand versenkt sein Mutterschiff"

"Wir werden mit den Verbänden und Klubs reden müssen, damit wir mehr Wasser unter den Kiel bekommen, im Augenblick schrammen wir immer mal wieder über die Klippe", sagte der neue Finanz-Vizepräsident Berthold Wipfler: "Wir sind das Mutterschiff des deutschen Eishockeys, und niemand versenkt sein Mutterschiff."

Woher allein 2011 ein Minus von rund 650.000 Euro kam, konnte auch Harnos nicht erklären.

"Das habe ich bis heute nicht verstanden", gab der Rechtsanwalt aus Kaufbeuren, der dem DEB seit 2008 vorstand, zu.

Gesundheitliche Gründe lassen Harnos umdenken

Der 53-Jährige, der Reindl vor drei Jahren als Sportdirektor entmachtet hatte, verzichtete auch aus gesundheitlichen Gründen auf eine erneute Kandidatur.

"Die letzten zwei Jahre haben unglaublich viel Kraft gekostet. Der Körper hat deutliche Warnsignale gesendet. Ich hätte schon 2010 sagen sollen: Das war's."

Damals war die DEB-Auswahl bei der Heim-WM mit Bundestrainer Uwe Krupp sensationell ins Halbfinale eingezogen, seitdem ging es steil bergab.

Cortina soll bleiben - aber nur als Coach

Der aktuelle Chefcoach Pat Cortina soll trotz der verpassten Qualifikation für Olympia 2014 und WM-Rang 14 in Minsk seinen Job auch unter Reindl behalten - zur Hälfte.

"Die letzten zwei Jahre haben gezeigt, dass er mit der Doppelbelastung nicht so gut fährt und auch selbst nicht zufrieden ist", sagte der neue Präsident. Die Aufgabe des Sportdirektors soll ein anderer übernehmen, "wir müssen Pat entlasten".

Reindl will schon im Herbst alle Parteien im Eishockey an einen Tisch holen, damit der versprochene Konsens nach Jahrzehnten des Streits endlich zustande kommt.

Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) ist im neuen Präsidium mit Daniel Hopp, Geschäftsführer der Adler Mannheim und DEL-Aufsichtsrat, vertreten, für die Landesverbände wurde der Sportjournalist Marc Hindelang auf der achteinhalb Stunden langen Versammlung hinter verschlossenen Türen in den Vorstand gewählt.