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eSports: ESL One Frankfurt mit Cosplay-Treffen

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eSports: ESL One Frankfurt mit Cosplay-Treffen

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Cosplay: Das macht die Faszination aus

SPORT1 spricht mit Caro, auch bekannt als "Aonir". Die Hamburgerin zählt zu den bekanntesten Cosplayerinnen Deutschlands.
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© Aonir

Am 18. und 19. Juni wird Aonir bei der ESL One Frankfurt vor Ort sein. Beim Dota 2-Event wird es eines der größten Cosplay-Treffen aller Zeiten geben.

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SPORT1: Stell dich kurz vor. Wer bist du und was machst du normalerweise?

Aonir: Hey! Ich bin Caro, inzwischen 26 Jahre alt und komme aus dem wunderschönen Hamburg. Ich bin außerdem gelernte Gestalterin für visuelles Marketing und als Visual Merchandiser bei einem schwedischen Möbelhändler tätig. Mit Cosplay habe ich ursprünglich 2004 gestartet, doch über meine Teenager-Zeit eine Pause über mehrere Jahre gehabt bis ich 2011 wieder durchgestartet bin.

SPORT1: Wie bist du zuerst mit Cosplay in Berührung gekommen?

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Aonir: Ich war schon als Kind ein großer Fan von Videospielen, Animes und Mangas und das erste Mal habe ich diese "lustigen" Gestalten wohl in einer Zeitschrift wie Animania gesehen. Ich fand basteln, nähen und verkleiden sowieso schon immer gut, deswegen habe ich nicht lange überlegt und wollte selbst in die Rolle meines Lieblingscharakters schlüpfen! Die erste "reale" Berührung mit Cosplayern hatte ich auf der Leipziger Buchmesse 2004.

SPORT1: Was war das außergewöhnlichste Cosplay, das du gemacht hast und für welches Event?

Aonir: Das war ohne Zweifel mein Legion Commander-Cosplay, welches ich für die ESL One 2016 angefertigt habe. Es war meine erste "echte" Ganzkörperrüstung mit Flügeln und einem Riesenschwert.

SPORT1: Welches Cosplay hat am meisten Aufwand gemacht oder Zeit gebraucht?

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Aonir: Am meisten Zeit habe ich definitiv in das Legion Commander Cosplay gesteckt, allein, weil ich noch nie eine solche Armor gebaut habe und vorallem weil ich mir vorher nicht so richtig viele Gedanken über die Flügelkonstruktion gemacht und dann etwas tüfteln musste haha!

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Viel Aufwand steckt außerdem in meinem Crystal Maiden Cosplay. Hier sind sowohl in dem Armschienen, als auch in der Krone LEDs verbaut (ich habe vorher nie mit Beleuchtung in meinen Kostümen gearbeitet...) außerdem ist die Spitze der Waffe aus durchsichtigem Plexiglas, welche ich noch einmal mit Glasfarbe bemalen und mit Glitzer beschmücken musste. Noch dazu kommt, das ich ein gesamtes Makeover des Kostüms gemacht habe. Ursprünglich wurde es zum Dota 2 Frankfurt Major angefertigt, habe mich dann aber mit dem Cosplay noch für den Dreamhack Leipzig Cosplay Wettbewerb angemeldet  -  und dafür sollte alles perfekt sein!

SPORT1: Gibt es ein Cosplay, dass du gerne im Alltag tragen würdest?

Aonir: Nein! (lacht)

SPORT1: Auf welchen Events zeigst du deine Cosplays?

Aonir: Am allerliebsten auf eSports-Events. Man bekommt von den Zuschauern dort einfach unheimlich viel zurück und es ist toll, wenn sich Menschen freuen, ihren Lieblingshelden in echt zu sehen! Ich bin allerdings auch auf Anime-, Manga- und Comic-Messen in Deutschland und Europa zu unterwegs.

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SPORT1: Welches Spiel inspiriert dich am meisten? Welche spielst du selbst?

Aonir: Dota 2, Dota 2 und Dota 2! (lächelt) Ich bin diesem Spiel sehr verfallen!

SPORT1: Wonach entscheidest du, welchen Helden du cosplayst? Was ist der wichtigste Faktor?

Aonir: Das unterscheidet sich bei mir in drei unterschiedliche Faktoren. Manchmal verbinde ich persönlich etwas mit dem Charakter, weil er zum Beispiel mein Lieblingsheld ist. Dann wiederum mag ich Herausforderungen, ab und zu gefällt mir aber auch einfach das Design. Der gesamte Prozess macht mir Spaß. Die Suche nach den richtigen Materialien, wunderschöne Details und das Allerbeste: Das Gesamtresultat auf einem Event zu tragen!

SPORT1: Cosplay ist auch viel Arbeit und braucht viel Zeit und Geld. Wie stehst du dazu?

Aonir: Das ist wahr. Dennoch kosten die meisten Hobbys viel Geld und Zeit, deshalb tut mir kein Euro und keine Minute weh, die je in Cosplay geflossen ist. Dazu kommt, dass man immer wieder neue Methoden lernt und oft beim nächsten Mal viel günstiger arbeiten kann.

SPORT1: Wie oft musst du dein Cosplay Last-Minute vervollständigen? Was sind die Gründe?

Aonir: Das darf man eigentlich gar nicht erzählen, aber fast immer. (lacht) Ich arbeite unter Zeitdruck oft besser, als wenn ich mir Zeit lassen kann. Das lässt sich dann aber irgendwie auch auf meine Faulheit zurückführen. Ja, die Zeit vergeht immer schneller, als man gucken kann. Die Lieferung von Materialien dauert länger als gedacht oder man muss doch noch etwas neu besorgen, weil es nicht das Richtige ist.

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SPORT1: Kannst du uns etwas über den Herstellungsprozess erzählen?

Aonir: Pauschal kann man gar nicht sagen, wie lange man für ein Cosplay braucht. Das kommt sehr auf Erfahrung, Material, Aufwand des Kostüms und so weiter an. Ich arbeite gern mit dem thermoplastischen Material "worbla's finest Art". Es lässt sich, nachdem man es erhitzt hat, formen und wird nach dem auskühlen wieder hart. Auch wenn es inzwischen schon viele andere Alternativen gibt, bleibt es für mich mit das beste Material. Sonst bin ich ein großer Fan von unkonventionellen Materialien. Oft verbaue ich merkwürdige Dinge in meinen Kostümen, auf die Viele gar nicht gekommen wären! Zum Beispiel Abflussrohre aus dem Baumarkt. Der Baumarkt ist einer meiner besten Freunde!

Ich arbeite am liebsten strickt nach Vorlage und versuche, so nah wie möglich an das Original heran zu kommen, dabei ist es mir besonders wichtig, die richtige Farbwahl bei Stoffen oder Acrylfarben zu treffen. Oft füge ich aber auch einfach passende Elemente hinzu. Bei meinem Crystal Maiden-Cosplay habe ich zum Beispiel mit Glitzer-Bügelfolie gearbeitet, einfach um den "Frost" Effekt besser zu unterstützen.

SPORT1: Was für Vorteile bringt dein Hobby mit sich?

Aonir: Man lernt tolle Leute rund um den Globus kennen! Ich hatte durch Cosplay auch schon die Chance, auf Messen für bekannte Firmen zu arbeiten. Und gerade auf Esport Events, wie der ESL One, hat man manchmal eben doch noch die Möglichkeit, außerhalb von Autogrammstunden eine Unterschrift oder ein Foto zu erhaschen. 

"Bekannt" wird man durch Cosplay durchaus auch. Auch ich habe meine eigene Facebook Fanpage mit vielen tollen Menschen, die mir folgen!

Dadurch, dass es ein Esport Event speziell für ein Game ist, gibt es eben nur Cosplayer, die die Helden aus dem Spiel verkörpern. Dort wird man mit Abstand am meisten nach Fotos gefragt. Oft sind die Zuschauer aber auch sehr neugierig und möchten wissen, ob man alles selbst gebaut hat, wie lange es gedauert hat oder ob man selbst Dota spielt. Das macht mir persönlich am meisten Spaß! Es ist total schön auf Menschen zu treffen, die das Kostüm absolut zu schätzen wissen - und die Komplimente kommen dabei auch nicht zu kurz. Davon mal abgesehen, ist es, nach einem Foto gefragt zu werden schon Kompliment genug!

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SPORT1: Was braucht es, um den Charakter richtig darzustellen, außer einem Kostüm?

Aonir: Ein richtig oder falsch gibt es da nicht, mir allerdings ist Eines sehr wichtig: Die Attitüde!  Als Legion Commander ist meine Körperhaltung und mein Gesichtsausdruck ein ganz anderer, als bei Crystal Maiden. Ich möchte ja schließlich auch auf den Fotos so stark, mystisch oder süß rüberkommen, wie es sich für den Charakter gehört. Ich fühle mich oft sehr in den Charakter hineinversetzt. Wenn man eine Ganzkörperarmor und ein Riesenschwert hat, fühlt man sich eben unfassbar stark! (lacht)

SPORT1: Braucht es viel Mut, um mit einem Cosplay in die Öffentlichkeit zu treten? Musstest du am Anfang über deinen Schatten springen?

Aonir: Das fiel mir bislang immer sehr leicht. Selbst wenn ich an einem öffentlich Platz zum Photoshooten unterwegs war, hatte ich immer im Hinterkopf, dass mich die Leute eh niemals wiedersehen und falls doch, erkennen sie mich in zivil doch eh nicht. Ich hab damit also auch noch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Oft trifft man auch hier eher auf viele neugierige Menschen, vorallem die, die mit Cosplay oder etwas Ähnlichem gar nichts am Hut haben!

SPORT1: Für viele Leute bedeutet Cosplay auch Sexyness, was ist deine Meinung dazu?

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