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Der Stolz von Heidenheim

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Der Stolz von Heidenheim

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Der Stolz von Heidenheim

Vor dem Spiel bei Greuther Fürth spricht Heidenheims Kapitän Marc Schnatterer bei SPORT1 über den Verein und seinen Kultstatus.

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Von Reinhard Franke

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München - Der 1. FC Heidenheim und Marc Schnatterer - beides gehört unweigerlich zusammen.

Der 29 Jahre alte Mittelfeldspieler gilt als das Gesicht des Vereins. Und Schnatterer hat großen Anteil am bisher so erfolgreichen Abschneiden des Aufsteigers in dieser Saison.

Am Freitagabend steht das Auswärtsspiel bei Greuther Fürth (ab 18.15 LIVE auf SPORT1.fm und im LIVE-TICKER) an. Außerdem spielen Erzgebirge Aue gegen Union Berlin, Darmstadt 98 empfängt den Karlsruher SC.

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"Für verrückt erklärt"

Bei Heidenheim steht nach 14 Spieltagen Platz vier zu Buche. (DATENCENTER: Ergebnisse und Tabelle)

"Wenn uns das vor der Saison jemand gesagt hätte, dann hätten wir denjenigen für verrückt erklärt", sagt Schnatterer im Gespräch mit SPORT1, "aber wir haben uns das mit guten Leistungen erarbeitet und von daher sind wir glücklich, dass wir die Punkte schon haben.

Auch persönlich hätte er sich den Einstieg in der 2. Liga "nicht besser vorstellen können".

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Sieben Tore erzielte Schnatterer in den ersten Spielen. Und der Kapitän hat in Heidenheim längst Kultstatus erreicht. Doch wer ist dieser Mann, der mit seinem Klub für so viel positives Aufsehen sorgt?

Fußballtraum erfüllt

"Bei mir war schon früh der Traum, da Fußballer zu werden", erzählt Schnatterer, "ich wusste nicht so recht, ob es klappt, aber ich habe immer daran geglaubt. Es wurde zwar etwas spät realisiert, aber ich wurde für meinen Ehrgeiz und meine Disziplin belohnt."

Heute lieben ihn die Fans. Über den Zuspruch freut sich der gebürtige Heilbronner. "Es ist natürlich eine Ehre, wenn mein Name sofort mit dem Verein in Verbindung gebracht wird. Ich freue mich darüber und es macht mich stolz", sagt Schnatterer, schiebt aber bescheiden hinterher: "Ich kann das aber alles gut einschätzen, weil jeder bei uns wichtig ist."

Schnatterer ist länger im Verein als Trainer Frank Schmidt oder Abwehrspieler Tim Göhlert, "von daher ist der Bekanntheitsgrad natürlich größer."

Seit 2003 in Heidenheim

In der Jugend spielte Schnatterer unter anderem für den VfB Stuttgart. 2003 kam er aus der Regionalliga, vom Karlsruher SC II, zum FCH. Diesen Schritt hat er nie bereut.

"Ich habe von Anfang an die Möglichkeit gehabt, im Klub etwas mitzugestalten und mit zu entwickeln. Da steckt man auch viel rein. Irgendwann wurde der Verein dann eine Herzensangelegenheit, wie eine eigene Familie und genau das ist es, was Heidenheim für mich ausmacht."

Schnatterer lobt den Klub: "Hier gab es immer Spieler mit einem guten Charakter, die sich schnell eingefügt haben, die Mannschaft hat dann einfach immer gepasst."

Der Umgang miteinander sei stets "beeindruckend" gewesen.

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"Überragende Sache"

Schnatterer und Heidenheim das passt einfach. "Es war, als wenn du ein Haus baust. Anfangs gab es noch kein tolles Stadion, als ich hier her kam. Doch in den letzten Jahren hat sich das alles prima entwickelt, das ist schon eine überragende Sache."

Und weiter: "Da will man dann auch gerne dabei bleiben. Das macht es für mich aus, dass man lange beim Verein bleibt, wenn man das alles miterlebt. Außerdem waren wir natürlich in den letzten Jahren sehr erfolgreich."

Und es ist bei Schnatterer kein bloßes Gerede, wenn er davon spricht, lange im Verein zu bleiben. Man nimmt es ihm ab. Zuletzt verlängerten er und Schmidt ihre Verträge bis 2020.

"Dann wollte der Verein etwas Verrücktes machen"

Eine so lange Laufzeit überrascht und zeigt den Wert Schnatterers für seinen Klub. Selbst ein Philipp Lahm verlängerte im Juni beim FC Bayern seinen Vertrag "nur" bis 2018.

"Natürlich reden viele von Sicherheiten, aber darum ging es mir gar nicht", betont Schnatterer und begründet seine Entscheidung sich so lange an den Verein gebunden zu haben: "Es waren gute Gespräche und dann wollte der Verein etwas Verrücktes machen, dafür ist der Klub auch bekannt."

Er habe sich "gleich geehrt gefühlt bei so einer langen Laufzeit." Eine Ausstiegsklausel hat Schnatterer nicht. Wenn ein anderer Klub anklopfen würde, wäre es "dann eine Sache der Vereine und ich muss mir da keinen Stress machen, kann mit klarem Kopf befreit aufspielen."

Tennis und Kochen

In seinem Leben gibt es aber nicht nur den Fußball. "Als sportlichen Ausgleich spiele ich gerne Tennis und ich koche gerne für Freunde. Und wenn ich es mache, dann versuche ich es auch gut zu machen."

Der Single genießt das ruhige Leben. "Heidenheim ist klein und da wirst du oft auf der Straße erkannt, das gehört einfach dazu in einem Städtchen wie Heidenheim."

Er habe sich alles "hart erarbeiten" müssen, "auch sportlich lief es nicht immer rund, ich habe aber immer alles positiv gesehen und konnte so meine Lehren daraus ziehen."

Zuverlässiger Gerechtigkeitsfanatiker

Er sei "ein direkter, ehrlicher und zuverlässiger Mensch - und enorm ehrgeizig." Mit ihm könne man "viel Spaß haben, man kann mit mir Pferde stehlen, ich bin immer für einen da, wenn etwas anliegt", so Schnatterer.

"Ich bin ein Gerechtigkeitsfanatiker, was nicht immer positiv ist. Das sind Merkmale, die mich auch zum Kapitän haben werden lassen." Und als solcher hat Schnatterer eine Meinung zur aktuellen Lage.

"Als Aufsteiger müssen wir unsere Ziele nicht ändern, wir haben einen guten Lauf und den wollen wir ausbauen. Je früher wir die 40 Punkte im Sack haben, umso besser."

Es sei "vermessen vom Aufstieg zu reden, wir wissen, wo wir herkommen."

Doch "natürlich wäre es geil irgendwann einmal in der Bundesliga zu spielen. Den Traum hat ja jeder Fußballer."