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Achim Beierlorzer von RB Leipzig spricht vor Fortuna Düsseldorf

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Achim Beierlorzer von RB Leipzig spricht vor Fortuna Düsseldorf

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"Gisdol wäre eine passende Personalie"

Vor dem Spiel gegen Düsseldorf (ab 19.45 Uhr LIVE im TV auf SPORT1) spricht Leipzigs Trainer Beierlorzer im SPORT1-Interview über Fananfeindungen gegen RB und zwei Trainerkandidaten.
Achim Beierlorzer ist seit Februar 2015 Trainer bei RB Leipzig
Achim Beierlorzer ist seit Februar 2015 Trainer bei RB Leipzig
© SPORT1/getty
Reinhard Franke
Reinhard Franke

Im Sommer soll ein neuer Trainer zu RB Leipzig kommen. Bis dahin hat Achim Beierlorzer noch das Sagen. Der 47-Jährige folgte auf Alexander Zorniger, der am 20. Spieltag beurlaubt worden war. Beierlorzer hatten weder Fans noch Experten auf dem Zettel. Doch Leipzigs Sportchef Ralf Rangnick hält große Stücke auf den Fußballehrer, der zuletzt die U 17 bei den Sachsen trainierte.

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Vor dem Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf (ab 19.45 Uhr LIVE im TV auf SPORT1 sowie im LIVETICKER auf SPORT1.de und in der SPORT1 App sowie im Sportradio SPORT1.fm) spricht Beierlorzer im SPORT1-Interview über seine Aufgabe, die Fan-Anfeindungen gegen RB, Rangnick - und zwei mögliche Trainerkandidaten.

SPORT1: Herr Beierlorzer, unter Ihrer Regie gab es einen Sieg, zwei Remis und eine Niederlage. Zufrieden?

Achim Beierlorzer: Bedingt zufrieden (lacht). Es waren sehr gute Ansätze da, sowohl in der wie auch in der Offensive, wenn ich an das Frankfurt-Spiel in der Defensive denke und an die Partien gegen Union Berlin und Wolfsburg in der Offensive. Da hat man gesehen, was die Mannschaft für ein Potenzial hat. Gegen Karlsruhe hat mir in der ersten Hälfte gar nicht gefallen, wie wir uns da präsentiert haben.

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SPORT1: Viele kannten Sie nicht. Was sind Sie für ein Typ?

Beierlorzer: Ich versuche Dinge, die ich erkenne, gleich in der Trainingsarbeit zu verbessern und umzusetzen. Ich bin zudem ein Teamplayer und sehr kommunikativer Mensch, der immer versucht, in die Spieler hineinzuhören, um Probleme, die es geben könnte, schon von Anfang an zu verhindern. Ich will mitkriegen, was der Spieler fühlt und denkt. Aufgrund meines Lehrer-Jobs bin ich jemand, der eine große Empathie hat, der sich hineinversetzen kann in Situationen, die für den einen oder anderen Spieler schwierig sind - auch emotional.

SPORT1: Auch Ralf Rangnick war früher Lehrer. Wie gut klappt das zwischen Ihnen?

Beierlorzer: Mein erster Kontakt mit RB Leipzig war ein Telefongespräch mit Frieder Schrof (Leiter des RB-Nachwuchsleistungszentrums, Anm. d. Red.). Bei dem anschließenden Treffen war Herr Rangnick dabei und das war ein tolles und persönliches Gespräch auf einer prima Ebene. Es passte von Anfang mit der Kommunikation, denn auch das Verständnis für Familie ist groß bei uns. Das pflegt Herr Rangnick auch sehr intensiv. Die Familie darf am Job Fußball niemals scheitern.

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SPORT1: Wie kamen Sie eigentlich zum Trainer-Job?

Beierlorzer: Ich habe meine aktive Laufbahn als Profi in der vierten Liga bei Schwabach beendet und direkt die Trainerkarriere gestartet. Seit ich fünf bin, spiele ich Fußball. Seit 2002 arbeite ich jetzt als Trainer. Das Dasein als Lehrer und die Arbeit als Trainer sind sich sehr ähnlich. Als ich bei Greuther Fürth Jugendtrainer war, hat sich alles dahingehend entwickelt, den Job als Lehrer ruhen zu lassen. Der Trainerjob ist für mich eine Passion. Dass ich jetzt bei RB nach so kurzer Zeit das Vertrauen bekomme, die erste Mannschaft zu trainieren, hat mich sehr gefreut.

SPORT1: Wie sehr beschäftigen Sie die Fan-Anfeindungen emotional?

Beierlorzer: Das lässt mich nicht kalt. Ich bin ein Familienmensch, bin der Jüngste von neun Geschwistern und da ist Toleranz das alles Entscheidende. Meinungen und Einschätzungen anderer Menschen muss man einfach tolerieren und akzeptieren. Da bin ich von unserer Gesellschaft schockiert. Trotzdem werde ich auch in der Hinsicht meinen Optimismus nicht verlieren. Auch in Hoffenheim herrschte anfangs ein Hass gegen den Verein, doch das hat sich in den letzten Jahren geändert. Ich hoffe, dass man auch bei Leipzig toleranter wird.

SPORT1: Warum ist der Hass gegen RB Leipzig so extrem?

Beierlorzer: Das frage ich mich auch. Was macht denn der Verein falsch? Der Hintergrund ist der, dass es in diesem Verein einen finanzstarken Sponsor und mehr Finanzkraft gibt und Wenn das alles ist, dann verstehe ich diesen Hass und diese Intoleranz nicht.

SPORT1: Besonders schlimm war es zuletzt in Karlsruhe, als ein Ordner in die Leipziger Kabine ging und nach einem Trikottausch zwischen Karlsruhes Philipp Max und Ihrem Spieler Diego Demme das Trikot von Max zurückforderte. Geht das nicht zu weit?

Beierlorzer: Das ist ein kleiner Baustein dessen, wo ich sage, dass einfach keine Vernunft mehr herrscht. Es geht doch gar nicht mehr darum ein tolles Fußballspiel zu erleben, sondern es geht nur noch darum, wie ich der anderen Mannschaft etwas Schlechtes tun kann. Das waren zwei Spieler, die sich gut kennen und dachten 'es war toll, dass wir gegeneinander gespielt haben, also lass uns das Trikot tauschen', dann ist das doch Vorbild-Charakter für alle Spieler. Das sollte bei den Fans auch so sein. Diese Fan-Feindschaftengehen zu weit.

Thomas Tuchel grübelt
Thomas Tuchel grübelt

SPORT1: Würden Sie im Sommer nicht doch gerne weitermachen und wie gehen Sie mit dem Phantom Thomas Tuchel um?

Beierlorzer: Mit mir wurde ganz klar kommuniziert, dass ich die Mannschaft bis zum Saisonende betreue. Danach wird ein neuer Trainer geholt. Tuchel ist ein absoluter Top-Mann, der in vielen Bereichen gezeigt hat, was er kann. Er kann mit jungen, talentierten Spielern umgehen. Er ist ein toller Trainer. Ich glaube er würde gut zu RB passen.

SPORT1: Herr Rangnick nannte auch Hoffenheims Trainer Markus Gisdol, der von seiner Spielphilosophie zu RB passen würde. Wie sehen Sie das?                 

Beierlorzer: Hoffenheim spielt tollen Angriffsfußball. Von daher würde auch das passen. Ich habe mich in der Vergangenheit oft mit 1899 beschäftigt und gerade im letzten Jahr hat Gisdol ja immer gesagt, dass man in Hoffenheim zu der offensiven Spielphilosophie zurück holen möchte und die würde ja damals in Hoffenheim unter Ralf Rangnick vorgegeben. Insofern wäre das natürlich eine passende Personalie.

1899 Hoffenheim v SV Werder Bremen - Bundesliga
1899 Hoffenheim v SV Werder Bremen - Bundesliga

SPORT1: Wir schwer wird es am Montag gegen Fortuna?                                          

Beierlorzer: Das wird ein sehr schweres Spiel, aber wir spielen zu Hause und wollen unbedingt erfolgreich sein. Wir wollen jedes Spiel ernst nehmen und uns durchsetzen. Wir schenken nichts her. Gegen Karlsruhe konnten wir uns nicht ganz durchsetzen und jetzt wollen wir da weitermachen, wo wir mit der guten Leistung gegen Union Berlin aufgehört haben. Wir wollen am Montag den Sieg erringen.