Beim FC St. Pauli lebt der Traum vom Bundesliga-Aufstieg weiter. Ein später Treffer von John Verhoek (82.) bescherte dem Tabellenvierten im Zweitliga-Nordderby gegen Eintracht Braunschweig am Donnerstagabend ein hart erkämpftes 1:0 (0:0). (DATENCENTER: Tabelle)
Glücksschuss lässt St. Pauli träumen
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St. Pauli rückte damit bis auf zwei Punkte an den drittplatzierten 1. FC Nürnberg heran. "Es ist ja ganz klar, dass wir diese Position verteidigen wollen. Und wenn einer oben schwächelt, wollen wir da sein. Es sind ganz starke Mannschaften vor uns und auch hinter uns", sagte Trainer Ewald Lienen bei SPORT1.
Die Niedersachsen haben bei nun zehn Zählern Rückstand auf Rang drei dagegen keine realistische Aufstiegschance mehr. "Wir haben es jetzt abreißen lassen. Es war das erklärte Ziel in der Winterpause. Klar ist es eine Enttäuschung", kommentierte Trainer Thorsten Lieberknecht im Gespräch mit SPORT1. (DATENCENTER: Ergebnisse und Spielplan)
Kaum Offensive
29.271 Zuschauer im fast ausverkauften Millerntorstadion sahen eine Begegnung, in der die starken Abwehrreihen auf beiden Seiten lange das Geschehen prägten.
Hüben wie drüben rannten sich die Offensivkräfte ein ums andere Mal fest, klare Einschussmöglichkeiten waren rar. Verhoek traf schließlich aus 20 Metern, Eintracht-Torhüter Rafal Gikiewicz sah dabei schlecht aus. (Das Spiel zum Nachlesen im TICKER)
Lieberknecht nahm seinen Keeper in Schutz: "Das würde ich nicht als Torwartfehler deklarieren. Er springt natürlich genau in den aufgetitschten Rasen rein. Deswegen wird St. Pauli auch aufsteigen, denn dieses Quäntchen Glück brauchst du."
In der ersten Halbzeit vergab Torjäger Domi Kumbela in der 17. Minute die einzige Torchance für den Tabellensechsten.
Sobota und Thy vergeben
Bei den Hamburgern war es Waldemar Sobota (9.), der aus 14 Metern das Tor der Gäste knapp verfehlte, in der 26. schoss Lennart Thy knapp am linken Torpfosten vorbei. (SERVICE: Die Statistiken des Spiels)
Beide Teams zeigten zwar beim schnellen Umschaltspiel mehrfach gute Ansätze, doch der entscheidende Pass in die Tiefe wurde regelmäßig unterbunden.
Dabei bestätigten die Braunschweiger ihren Ruf als beste Defensivmannschaft der Liga.
Sowohl St. Paulis Trainer Ewald Lienen als auch sein Braunschweiger Kollege Torsten Lieberknecht nutzten die gesamte Breite der Coachingzone, um ihre Teams immer wieder neu zu ordnen - zumindest bis zum Halbzeitpfiff vergebens.
Braunschweig macht nichts draus
Nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild. Das Spielgeschehen verlagerte sich zunehmend in die Hälfte der Hanseaten, ohne dass Braunschweig zunächst daraus Kapital schlagen konnte.
Weiterhin fehlte es allen Stürmern an Durchschlagskraft. Immer wieder blieb den Deckungsreihen genügend Zeit, sich wieder gut zu positionieren.
Braunschweigs Topstürmer Kumbela rieb sich dabei so sehr auf, dass er in der 74. Minute durch Jungtalent Phillip Tietz ersetzt wurde.