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Stefan Effenberg wird für den SC Paderborn immer mehr zum Problem

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Stefan Effenberg wird für den SC Paderborn immer mehr zum Problem

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Mit Bootsschein in den Abgrund

Skandale, Spott und schwarze Serie: Der SC Paderborn schlittert immer tiefer in die Krise - und hält trotz des drohenden Abstiegs weiter unbeirrt an Trainer Effenberg fest.
SC Paderborn v RB Leipzig  - 2. Bundesliga
SC Paderborn v RB Leipzig - 2. Bundesliga
© Getty Images
Tobias Wiltschek
Tobias Wiltschek
Reinhard Franke
Reinhard Franke

Stefan Effenberg scherzte. Kein Führerschein? Trainerlizenz nicht verlängert? Kein Problem!

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"Zumindest habe ich einen Bootsschein", witzelte der Trainer des SC Paderborn nach dem Spiel beim Karlsruher SC bei SPORT1.  

Man hätte fast den Eindruck gewinnen können, als ob den Ostwestfalen in Baden endlich der lang ersehnte Sieg gelungen war.

Effenbergs Mannen hatten zwar nicht verloren, aber das 0:0 kam nach den durchaus respektablen Vorstellungen zuletzt gegen Bielefeld (1:1) und Leipzig (0:1) einem Offenbarungseid gleich - vor allem in der Offensive. Keinen einzigen Schuss musste KSC-Keeper Rene Vollath abwehren.

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Finke verteidigt Effenberg

Diese magere Vorstellung ist natürlich auch SCP-Präsident Wilfried Finke nicht entgangen. Effenbergs sarkastische Äußerungen wollte er dennoch nicht überbewerten.

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"Ich glaube, dass er das beruflich schon sehr ernst nimmt", sagte der Klub-Boss bei SPORT1.

"Man muss sich auch mal in seine Situation hineinversetzen. Was dort regelmäßig auf ihn einstürzt zu Unzeiten, wenn man es nicht gebrauchen kann. Da habe ich Verständnis, dass da mal ein sarkastisches Wort fällt."

Von einer vorzeitigen Trennung vom ehemaligen Nationalspieler ist auch nach dem zwölften Liga-Spiel in Folge keine Rede. Obwohl der SCP mittlerweile auf den vorletzten Tabellenplatz abgestürzt ist und fünf Punkte Rückstand auf den rettenden 15. Rang hat.

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Zu Erinnerung: Als Effenberg als neuer Trainer vorgestellt wurde, lag Paderborn auf eben diesem 15. Platz.

Erst Retter, dann Zweifel

"Ich bin es wirklich", hatte der 47-Jährige im Oktober 2015 bei seiner Präsentation gesagt. In der Tat hatte die Ankunft des ehemals schillernden Profis in der westfälischen Provinz etwas von einer Messias-Erscheinung.

Und nachdem sein Team auch noch die ersten beiden Spiele gegen Braunschweig und Union Berlin gewonnen hatte, wurde Effenberg wirklich schon als neuer Retter gefeiert.

Danach aber häuften sich die Zweifel an ihm - nicht nur wegen der einsetzenden Negativserie auf dem Rasen.

Die unerwartete Suspendierung von Daniel Brückner, Mahir Saglik und Srdjan Lakic im Dezember, der Penis-Skandal um Stürmer Nick Proschwitz im Januar und nicht zuletzt der Prozess um seine Alkoholfahrt nach dem Besuch des Oktoberfestes kratzten an der Autorität des "Tigers".

Frau Effenberg mischt sich ein

Doch damit nicht genug. Auch seine taktischen Fähigkeiten werden in Frage gestellt.

"Ich habe es zuletzt vor 30 Jahren erlebt, dass eine Mannschaft so spielt wie Paderborn. Da war wirklich Manndeckung angesagt, wie ich sie noch nie erlebt habe", ätzte Leipzigs Trainer Ralf Rangnick gegen Effenberg - und fing sich einen Konter von dessen Frau Claudia ein.

"Höchst unprofessionell", fand SPORT1-Experte Christian Beeck in seiner Kolumne: "Frau Effenberg schadet mit solchen Aktionen nur Ihrem Mann."  

Noch hat Paderborn zehn Spiele Zeit, den Abstieg zu verhindern. Dass es der SCP mit Effenberg schafft, ist seit dieser Woche nicht gerade wahrscheinlicher geworden.