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1860 München muss in die Relegation gegen Jahn Regensburg

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1860 München muss in die Relegation gegen Jahn Regensburg

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Das bedeutet ein Abstieg für 1860

1860 droht die 3. Liga. In der Relegation gegen Jahn Regensburg soll der Super-GAU abgewendet werden. Ein Löwen-Kulttrainer skizziert bei SPORT1 ein Horrorszenario.
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© SPORT1-Grafik: Eugen Zimmermann/ Getty Images/ Imago/ iStock
Reinhard Franke
Reinhard Franke

1860 München steht mit einem Bein am Abgrund. Der Super-GAU 3. Liga droht.

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Durch die 1:2-Niederlage am Sonntag beim 1. FC Heidenheim müssen die Löwen am kommenden Freitag und Dienstag (26. und 30. Mai) in die Relegation gegen Drittligist Jahn Regensburg.

2015 mussten die Münchner schon einmal nachsitzen und schafften in einer dramatischen Relegation gegen Holstein Kiel in letzter Sekunde den Klassenerhalt. 

Klappt es im bayerischen Derby gegen Regensburg erneut? Wenn nicht, würde das Horrorszenario eintreten und der Klub von der Grünwalder Straße müsste den bitteren Gang in die Dritte Liga antreten.

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Was würde ein Abstieg für 1860 bedeuten? SPORT1 nennt die wichtigsten Brennpunkte:  

Trainer Vitor Pereira

Der Portugiese würde den Verein bei einem Abstieg wohl verlassen. Seine bisherige Bilanz ist schwach: Von 17 Spielen verlor der frühere Meistercoach (FC Porto und Olympiakos Piräus) neun, dazu gab es zwei Unentschieden und nur sechs Siege.

"Ich kann mir nicht vorstellen, dass er in der 3. Liga arbeiten will", sagt 1860-Trainer-Legende Karsten Wettberg im Gespräch mit SPORT1.

"Das Feuer, das ich bei ihm vermutet hatte, ist längst nicht mehr da. Pereira hat fast alles an Vorschusslorbeeren verspielt. Er spricht immer noch kein Wort Deutsch und es ist ihm nie gelungen, ein richtiges Team zu formen", schimpft der 75-Jährige.

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Vor allem Pereiras Umgang mit Klub-Ikone Stefan Aigner sei nicht gerade förderlich.

"Wie er Stefan in den vergangenen Monaten behandelt hat, ist nicht gut, das wird von vielen Fans stark kritisiert." So dürfe man "einen Führungsspieler und einen der wenigen Identifikationsfiguren einfach nicht behandeln."

In fast jeder Partie, in der Aigner von Anfang an spielen durfte, sei er wieder ausgewechselt worden. "Stefan ist noch nicht bei seiner Höchstform und ist dennoch so wichtig für das Team", erklärt Wettberg.

Investor Hasan Ismaik

Wettberg glaubt nicht, dass Ismaik hinwerfen würde. "Er steht zu seinem Wort und er wird sein Investment nicht aufgeben", glaubt Wettberg: "Er hat über 60 Millionen in den Verein gesteckt und hat jetzt mit Ian Ayre (Hauptgeschäftsführer, d. Red.) einen absolut professionellen Mann an der Seite, der das beim FC Liverpool zehn Jahre lang nachgewiesen hat."

Ayre habe "mit der aktuellen Situation sehr wenig zu tun, weil er viel zu kurz im Amt ist. Das haben frühere Personen zu verantworten." 

Es gebe "sicher Leute, die den Investor weg haben möchten, aber das wäre der größte Fehler", warnt Wettberg. "Mit einer dritten und vierten Mannschaft, die es im Amateurbereich gibt, in der Kreisliga zu spielen, wäre schlimm. Dann wäre der Verein über Jahrzehnte in der Versenkung verschwunden."

Die Jugendabteilung

Die Jugendarbeit geht bei Sechzig am Stock, dabei war diese in den vergangenen Jahren der einzige Lichtblick und Stolz der Löwen. Die U17 und U19 sind bereits abgestiegen, die U16 durch den Abstieg der U 17 automatisch auch.

"In der Jugend ist kein Nationalspieler mehr dabei", klagt Wettberg.

Die U21, die gerade Vizemeister geworden ist, würde bei einem Abstieg der Profis aus der Regionalliga absteigen - in die fünftklassige Bayern-Liga. "Der Unterbau für die Profis wäre komplett weg", erklärt Wettberg: "Das sind Dinge, die jahrelang dauern würden, um alles wieder zu reparieren."

Den Kader mit rund 34 Spielern findet er "viel zu aufgebläht. Was früher alles personell passiert ist, ist unterirdisch." 

Roman Beer, Abteilungsleiter Fußball des Stammvereins (e. V.), klagte zuletzt: "Uns fehlt eine halbe Million Euro." Das Nachwuchsleistungszentrum wird vom eV betrieben, mit Mitarbeitern der KGaA.

Die U19 und U21 gehören der KGaA, die anderen Jugendmannschaften dem eV.

Aktuell finanziert Beer alles durch Rücklagen. Diese reichen noch rund ein Jahr. Danach ist die Zukunft ungewiss.

Die Stadion-Frage

Die Löwen werden wohl bei einem Abstieg weiterhin in der Allianz Arena spielen. Das Angebot von vor zwei Jahren mit einem Auszug gilt nicht mehr. Die Verträge sind auch für die 3. Liga gültig.

"Man müsste sich aber zusammensetzen und die Sache klären. Ich denke, dass man ohne Weiteres aus dem Vertrag rauskommt", sagt Wettberg. "Aber selbst das Grünwalder Stadion wäre für die 3. Liga im Erfolgsfall zu klein."