Boris Johnson macht derzeit das, was er am besten kann: Schlagzeilen produzieren.
Hier haut Boris Johnson Gaudino um
© SPORT1 Grafik: Youtube
Erst steckte der führende Brexit-Politiker seine britischen Landsleute mit seiner Anti-Europa-Stimmung an. Jetzt nominierte ihn die neue Premierministerin Theresa May zum neuen Außenminister.
Boris Johnson geht auf Gaudino los
Kritiker fürchten, dass Johnson auf diesem Posten ein überaus harter und unangenehmer Verhandlungspartner sein wird.
Überspitzt gesagt hat Johnson Zeit seines Lebens damit verbracht, sich ein Image als Rammbock zuzulegen. Mitunter hat er das auch schon auf dem Fußballplatz ausprobiert.
Dieser Tage erlangt bei Youtube ein Video aus dem Jahr 2006 neue Popularität. Es zeigt eine Szene aus einem Benefizspiel einer englischen Legenden-Auswahl gegen Deutschland. Mittendrin: Boris Johnson.
Sein Gegner damals: Ex-Nationalspieler Maurizio Gaudino.
In seiner typischen Draufgänger-Haltung stürmte der seinerzeit noch unbekannte Politiker auf den Deutschen los. Kopf voran traf er ihn an der empfindlichsten Stelle.
"Ich kannte diesen wilden Mann nicht"
Die Situation war wohl mehr Unvermögen als bewusstes Kalkül - und doch genügte Johnson ein einziger Zweikampf, um seinem Widersacher Schmerzen zuzufügen. Noch heute, zehn Jahre später, erinnert sich Gaudino an diese Szene.
Der Thüringer Allgemeinen Zeitung sagte der 49-Jährige, das Duell mit Johnson ("Ich kannte diesen wilden Mann damals natürlich nicht") habe "höllisch weh" getan. "Es ist bei solchen Spielen für den guten Zweck mit Schauspielern oder Politikern immer mal ein wenig gefährlich. Ich dachte erst, er sei gestolpert, aber dann hat es geknallt", sagte Gaudino.
Allerdings: So ganz schuldlos war Johnsons Opfer nicht an dem Zusammenprall, den sich bei Youtube bereits mehr 3,4 Millionen Nutzer angesehen haben. "Ich wollte dem Mann einen Beinschuss verpassen. Beim Tunneln habe ich nicht gesehen, das er frontal auf mich zu rannte", sagte Gaudino.
Immerhin: Zu einer aufrichtigen Entschuldigung bei Gaudino konnte sich Johnson damals spontan durchringen. Benimm-Regeln kennt er also, Großbritanniens neuer Außenminister.