In Enthüllungen um dubiose Geldgeschäfte von Fußball-Stars steht auch Mesut Özil im Fokus. Das berichtet der Spiegel in seiner aktuellen Titelgeschichte (Samstagausgabe).
Özil und Ronaldo im Steuer-Fokus
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Laut Unterlagen, die dem Nachrichtenmagazin von der Enthüllungsplattform Football Leaks zugespielt worden sind, habe der deutsche Nationalspieler im Februar 2016 Steuern in Höhe von 2.017.152,18 Euro an die spanischen Finanzbehörden nachzahlen müssen. Özil soll dem Finanzamt 2012 und 2013 nur sehr unvollständige Angaben gemacht haben - in den Football-Leaks-Dokumenten ist von einem "schwerwiegenden Verstoß" die Rede.
Dem Spiegel zufolge soll der 28-Jährige Widerspruch gegen eine Strafzahlung von 789.963,36 Euro eingelegt haben. Gegen Özil laufe kein Steuerstrafverfahren, sondern ein Zivilverfahren - zu dem sich Özils Management auf SPORT1-Nachfrage nicht äußern möchte.
Der Spiegel veröffentlichte überdies Einzelheiten zu Özils Gehaltssummen.
Auch Ronaldo und Mourinho im Fokus
Auch andere Starkicker sind dem Bericht zufolge in den Blickpunkt geraten: So habe Cristiano Ronaldo (Real Madrid), der mit Özil von 2010 bis 2013, bei den Königlichen spielte, 75 Millionen Euro aus der Vermarktung seiner Bildrechte in eine Briefkastenfirma auf den Britischen Jungferninseln fließen lassen.
Durch das komplexe Konstrukt, an dem auch zwei Firmen in Irland beteiligt gewesen sein sollen, habe Ronaldo so gut wie keine Steuern auf diese Einnahmen bezahlt. Die Behörden untersuchten, ob es sich um ein legales Schlupfloch oder einen verbotenen Vorgang handele.
Auch anderen Schützlingen von Ronaldo-Berater Jorge Mendes - Pepe, Fabio Coentrao, Ricardo Carvalho, James Rodriguez und Manchester-United-Trainer Jose Mourinho - wird in dem Bericht Steuervermeidung vorgeworfen. Von Mourinho habe Spaniens Behörden 2015 eine Steuer-Nachzahlung von 4,4 Millionen Euro verlangt.
Vorwurf der "Hexenjagd"
Die Firma Gestifute von Ronaldos Agent Mendes versichert in einem Statement auf ihrer Website, dass Ronaldo seine Steuerverpflichtungen in Spanien stets voll erfüllt habe.
Real Madrid, aktueller oder früherer Arbeitgeber aller genannten Stars, antwortete laut Spiegel, der Verein habe sich "immer an Recht und Gesetz gehalten". Die belastenden Dokumente seien durch einen "illegalen Akt" nach draußen gedrungen.
Carlos Osorio de Castro, Mendes' Steuer-Experte, kontert die Berichterstattung mit dem Vorwurf der "Hexenjagd". Ihm zufolge sind die Dokumente, die der Spiegel und andere internationale Medien in einem Recherche-Netzwerk ausgewertet haben, "verzerrt und manipuliert". Laut Spiegel gibt es dafür keine Anzeichen.
HIER geht es zum kompletten Enthüllungsbericht des Spiegel.