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Aogo: "Habe mich bewusst zurückgezogen"

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Aogo: "Habe mich bewusst zurückgezogen"

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Aogo: "Habe mich bewusst zurückgezogen"

Dennis Aogo spricht im Interview bei SPORT1 über seine lange Leidenszeit, seine Gefühlswelt während der Weltmeisterschaft und die Ziele mit Schalke 04.
Dennis Aogo (r.) startete seine Karriere 1999 beim SC Freiburg
Dennis Aogo (r.) startete seine Karriere 1999 beim SC Freiburg
© Getty Images

Ralf Fährmann hatte große Gewissensbisse.

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Schließlich war es der Schalker Torhüter, der Ende November vergangenen Jahres im Training mit Dennis Aogo zusammenprallte.

Die Folge: Kreuzbandriss bei Aogo, ein weiterer Spieler auf der sowieso schon langen Verletztenliste des Klubs und ein geplatzter WM-Traum.

Doch Aogo ist zurück. Nach einem halben Jahr Pause inklusive harter Reha steht der Nationalspieler wieder auf dem Platz und kämpft um seine Rückkehr in die Schalker Stammelf.

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Im SPORT1-Interview spricht Aogo über seine lange Leidenszeit, seine Gefühlswelt während der WM in Brasilien und die Schalker Ziele für die kommende Saison. Und natürlich über sein Verhältnis zu Ralf Fährmann.

SPORT1: Herr Aogo, wie oft hat sich Ralf Fährmann inzwischen eigentlich bei Ihnen entschuldigt?

Dennis Aogo: Das Thema ist eigentlich durch. Natürlich hat er sich schon oft bei mir entschuldigt, aber mittlerweile ist Alltag eingekehrt und deshalb spricht man kaum noch darüber. Wir haben immer betont, dass unser Verhältnis nach wie vor super ist und auch die Situation daran nichts verändert hat.

SPORT1: Wie lange haben Sie gebraucht, um die Verletzung zu verdauen?

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Aogo: Überraschend kurz, finde ich. Ich habe das relativ schnell akzeptiert. Ich habe an dem Abend, als es passiert ist, getrauert, aber danach ging es. Der Fokus richtete sich nach vorne und ich habe auch während der Reha gar keine Zeit gehabt, mir groß Gedanken zu machen. Ich war während der Reha in einer sehr, sehr guten und positiven Stimmung. Und umso glücklicher bin ich jetzt natürlich, dass es jetzt auch im Moment gut läuft.

SPORT1: Sami Khedira erging es ja ähnlich. Wie sind Sie die Reha angegangen? Haben Sie sich unter Druck gesetzt?

Aogo: Nein, überhaupt nicht. Es war ja von vorneherein klar, dass es bis zum Ende der Saison nicht reichen wird. Ich konnte mich voll und ganz auf die Reha fokussieren. Ich hatte als Ziel , dass ich wieder ganz normal in die Vorbereitung mit einsteigen kann. Ich habe mehr Zeit gehabt, als ich vielleicht insgesamt gebraucht hätte. Aber ich denke, dass mir das gut getan hat.

SPORT1: Wie kann ich mir als Laie eine Reha vorstellen?

Aogo: Es ist definitiv anstrengend. Weil die Umfänge wesentlich größer sind, als wenn man fit ist. Man hat mehr Stunden zum Trainieren. Man hat ganz viele Stunden, in den man sich pflegen muss. Wenn man fünf, sechs Monate immer denselben Rhythmus hat, kann das mit der Zeit schon eintönig werden. Bei mir war es perfekt, dass ich in den USA einen Teil meiner Reha machen konnte. Dass ich einfach etwas Neues gesehen habe, neue Impulse bekommen habe. Ich hatte auch unglaublich gute Typen um mich herum, was die Physiotherapeuten und alle Beteiligten angeht.

SPORT1: Wie haben Sie die starke Schalker Rückrunde erlebt?

Aogo: Ich habe das eigentlich gar nicht erlebt, weil ich mich in der Reha-Phase relativ zurückgezogen habe. Bewusst, weil man ein bisschen in seiner eigenen Welt ist. Für mich war es einfach besser, dass ich mich zurückgezogen habe. Ich habe natürlich wahrgenommen, dass sie eine sehr gute Rückrunde gespielt haben. Und natürlich habe ich die Spiele gesehen, aber ansonsten konnte ich nicht wirklich wahrnehmen, was in der Mannschaft vorging. Aber vor allem die Jungen, die reingekommen sind, haben einen sehr guten Job gemacht. Und deshalb muss man der Mannschaft für die Rückrunde ein großes Lob aussprechen.

SPORT1: Wo und wie haben Sie die WM verfolgt?

Aogo: Kaum. Ich war in den USA und habe dort meine Reha gemacht. Ab dem Halbfinale habe ich dann beide Spiele gesehen, aber die Vorrundenspiele habe ich gar nicht gesehen. Das Finale habe ich in Berlin mit der Familie im Hotel verfolgt. Es war nach dem Spiel schon sehr viel los, gerade in Berlin. Das war schon beeindruckend.

SPORT1: Wie war das für Sie persönlich? Bis zu der Verletzung galten Sie als Kandidat für die Nationalmannschaft...

Aogo: Es ging eigentlich. Natürlich ist immer ein weinendes Auge dabei. Ich freue mich sehr für die Jungs, aber es ist schon ein komisches Gefühl, weil man weiß, dass man vielleicht auch im Kader hätte stehen können. Aber manchmal ist das Leben nicht so, wie man sich das wünscht. Deshalb habe ich das eigentlich ganz gut weggesteckt und freue mich nach wie vor für die Jungs.

SPORT1: Wie fühlen Sie sich jetzt, knapp eine Woche vor dem ersten Pflichtspiel?

Aogo: Bisher fühle ich mich eigentlich ganz gut. Natürlich bin ich ein bisschen müde aufgrund der vielen Spiele. Aber ich denke, dass ich gut drauf bin. Und ich denke auch, wenn es ein bisschen ruhiger wird, was die Spiele und die Trainingsumfänge angeht, dass dann die Spritzigkeit dazukommt.

SPORT1: Bei wie viel Prozent sehen Sie sich?

Aogo: Das ist immer schwierig zu sagen. Ich fühle mich insgesamt wohl. Definitiv fehlen noch ein paar Prozent, aber ich habe auch noch ein bisschen Zeit bis zum Saisonstart. Und dann wird man sehen.

SPORT1: Was muss Schalke nächste Saison erreichen?

Aogo: Das Wichtigste ist, dass wir nicht mehr so viele Verletzte haben. Das fängt ja jetzt schon wieder ein bisschen schlecht an. Ich glaube, das ist das größte Ziel, dass wir haben sollten. Es ist aber gar nicht so schlecht, dass wir in der Vorbereitung nicht alles an die Wand spielen. Denn sonst wären die Erwartungen zu hoch, wir schon Meisterschaftskandidat Nummer eins. Ich glaube, es tut dem Umfeld ganz gut, dass man sieht, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben und dass wir uns jeden Sieg, egal gegen wen, erarbeiten müssen. Insgesamt haben wir aber so viel Qualität, dass einiges möglich sein wird. Wir haben gute Neuzugänge. Wir haben einen sehr großen Kader. Und jeder muss sich seinen Platz hart erkämpfen.

SPORT1: Sie ebenfalls. Sehen wir denn Dennis Aogo zum Saisonauftakt in der Startelf?

Aogo: Ich versuche mich so gut es geht fit zu machen und Gas zu geben. Ich mache jetzt alles mit. Ich bin mit den Jungs auf einer Höhe, trainiere und spiele genauso viel. Deshalb denke ich, dass ich schon zum Saisonstart auf einem guten Level sein kann. Und wer dann am ersten Spieltag auf dem Platz steht, das entscheidet der Trainer.

SPORT1: Auf welcher Position sehen Sie sich?

Aogo: Das entscheidet auch der Trainer. Ich denke, dass er im Moment eher auf der "Sechs" mit mir plant, aber im Endeffekt spiele ich da, wo der Trainer mich aufstellt.

SPORT1: Sehen Sie sich persönlich lieber als Linksverteidiger?

Aogo: Nein, ich fühle mich auch auf der "Sechs" sehr, sehr wohl, weil ich dort auf das Spiel sehr viel Einfluss nehmen kann. Ich fühle mich in der Rolle wohl. Ich habe nur immer betont, dass ich nicht gerne jeden Tag hin und her wechseln möchte. Ich brauche auf den Positionen ein bisschen Zeit, um die Abläufe reinzubekommen. Das ist das einzige Kriterium, das ich stellen möchte.

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