Vom FC Bayern berichten Mathias Frohnapfel, Jonas Austermann und Christian Ortlepp
Souveräne Bayern entthronen Paderborn
Den Spitzenreiter entthront und zum Oktoberfest ein starkes Heimspiel gezeigt: Der FC Bayern hat mit einem 4:0-Sieg über den SC Paderborn die Erwartungen seiner Fans voll erfüllt und sich gegenüber dem 0:0 in Hamburg klar gesteigert.
Mario Götze (8.) und Robert Lewandowski (14.) brachten die Münchner gegen den Aufsteiger rasch in Führung, ehe abermals Götze (78.) auf 3:0 erhöhte und Thomas Müller (85.) das 4:0 besorgte.
Besonders den Treffer Lewandowskis feierten die 71.000 Zuschauer in der Münchner Arena, es war das erste Heimspieltor des Polen für den FCB. Viele Fans waren direkt von der Wiesn ins Stadion geströmt, die Begrüßung durch mehrere Blaskapellen mit dem bayerischen Defiliermarsch war insofern passend.
Dank des ungefährdeten Erfolgs eroberten die Münchner die Tabellenführung, die englische Woche in der Bundesliga werden sie jetzt am Samstag in Köln abschließen (DATENCENTER: Ergebnisse und Tabelle).
Götze und Lewandowski zurück im Team
Gegen Paderborn, vor dem Spieltag überraschend Tabellenführer, änderte Pep Guardiola sein Team im Vergleich zum Auftritt in Hamburg auf einer Reihe von Positionen. So rückten Robert Lewandowski, Mario Götze und Xabi Alonso zurück in die Startelf.
Der Ex-Frankfurter Sebastian Rode kam zu seinem Einsatz von Anfang an, ein großes Aufatmen bescherte aber den Bayern-Fans der Name Arjen Robben auf dem Aufstellungsbogen.
In Hamburg musste der Niederländer noch kurz vor Anpfiff mit Muskelproblemen passen, jetzt sollte er von Beginn an für Torgefahr sorgen.
Guter Start der Bayern
Und Robben erwischte genauso wie die gesamte Bayern-Mannschaft einen ansehnlichen Start. Die Münchner kombinierten ballsicher, während die Spieler des Aufsteigers so gut wie keinen Zugriff auf ihre Gegenspieler bekamen.
Robben war es auch, der die Führung genial vorbereitete. Der Flügelflitzer schickte den Ball durch die Gasse auf Thomas Müller, der im Strafraum per Hacke auf Götze ablegte. Mit einem Flachschuss verwandelte der Weltmeister (8.).
Chancen der Bayern folgten nun quasi im Minutentakt, so drückend überlegen waren die Münchner. Zur Pause spiegelte sich das in 72 Prozent Ballbesitz wieder. Xabi Alonso und Philipp Lahm wechselten sich als Antreiber ab, während auch Müller und Alaba viele Wege machten.
"Wir waren gut vorbereitet und haben eine gute Partie gespielt. Wir haben Qualität in der Mannschaft und freuen uns auf die nächsten Spiele", sagte Götze bei "Sky".
Lewandowski mit dem ersten Heimspieltreffer
Lewandowski mit dem ersten Heimspieltreffer Das 2:0 war dann Lewandowski vorbehalten. Der Ex-Dortmunder zog nach Lahm-Zuspiel aus 18 Metern ab, SCP-Keeper Lukas Kruse sah bei der Aktion nicht glücklich aus, ließ den Ball passieren. Damit feierte Lewandowski zugleich seinen ersten Treffer in der heimischen Arena.
Kurz darauf hätte Lewandowski beinahe nachgelegt, sein Schuss aus der Drehung wurde aber noch abgefälscht (17.). Auch David Alaba und mehrfach Götze ließen noch beste Gelegenheiten in der ersten Hälfte aus. Robben, mit viel Spielfreude versehen, zielte gleichfalls nicht genau genug.
Ouali versiebt Paderborner Großchance
Die versemmelten Chancen waren das größte Manko einer ansonsten gut geführten Bayern-Hälfte - und ein sträflich zugelassener Konter.
Plötzlich tauchte nach Zuspiel von Moritz Stoppelkamp der Paderborner Idir Ouali frei vor Manuel Neuer auf, vergab aber (23.).
?Wir wollen nicht nur Fotos machen mit den Weltmeistern, wir wollen Vollgas geben?, hatte Paderborns Trainer Andre Breitenreiter vor der Partie angekündigt. Bis auf diese eine Szene fehlte es den Ostwestfalen jedoch an den Mitteln, diese Anweisung umzusetzen.
Alonso aufmerksam
Nach der Pause brachte ein Paderborner Konter die erste Aufregung, Alonso grätschte den Ball jedoch zur Ecke ab (57.). Kurz danach schloss Kachunga gefährlich ab, das Spielgerät landete dabei knapp neben dem Tor.
Ansonsten ging der Einbahnstraßen-Fußball der Roten weiter, wobei Paderborn bei seinem Rezept blieb und auf Gegenstöße lauerte. Das 3:0 schien jetzt mehr als einmal in der Luft zu liegen, Robben schoss aber weit drüber (61.) und WM-Finalheld Götze verpasste aus 14 Metern (64.).
Müller setzt den Schlusspunkt
Ohne Übertreibung hatten die Bayern Möglichkeiten gleich für mehrere Spiele, der dritte Treffer fiel dann kurz vor Schluss. Robben hatte sich mit einem packenden Solo Platz verschafft und im Sechzehner abgezogen, Keeper Kruse klatschte ab, so dass Götze aus kurzer Distanz vollstrecken konnte (77.).
Und auch das 4:0 bereitete Robben klasse vor, Müller stand beim Zuspiel goldrichtig und beförderte den Ball über die Linie (85.) zum Schlusspunkt der Partie.