Er kann's auch regulär:
Kießling kann's auch regulär
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14 Monate nach seinem Phantomtor hat Bayer Leverkusens Stürmer Stefan Kießling bei der ersten Rückkehr an den "Tatort" wieder getroffen.
Diesmal gab es an der Rechtmäßigkeit des Treffers keinen Zweifel.
Die Werkself setzte sich dank des Kießling-Treffers am vorletzten Hinrunden-Spieltag mit 1:0 (0:0) bei 1899 Hoffenheim durch.
Schmidt freut sich für Kießling
Bei seinem Torjubel (79.) lag Kießling in jenem berühmten Netz.
"Das Tor liegt Stefan anscheinend", sagte Leverkusens Geschäftsführer Michael Schade: "Das war das dringend notwendige Erfolgserlebnis für uns."
"Für Stefan Kießlingfreut mich ein Tor in einem solchen Spiel, wo er einen Spießrutenlauf durchgemacht hat, ganz besonders", sagte Leverkusens Coach Roger Schmidt.
Und ergänzte: "Wenn man hart arbeitet, wird man belohnt, das hat sich heute wieder gezeigt."
Erinnerungen ans Loch im Netz
Bei seinem Torjubel (79.) lag Kießling in jenem berühmten Netz, Bayer (27 Punkte) vergrößerte im Kampf um die Champions-League-Qualifikation den Abstand auf Hoffenheim (23).
Am 18. Oktober 2013 hatte Kießling den Ball ans Außennetz geköpft.
Durch ein Loch im Netz war der Ball im Tor gelandet, WM-Schiedsrichter Felix Brych (München) hatte den Treffer zu Unrecht anerkannt.
Es folgte eine wochenlange Diskussion, an deren Ende das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) die Tatsachenentscheidung Brychs stützte.
Einführung der Torlinientechnik
Es gab kein Wiederholungsspiel, das 2:1 der Leverkusener hatte Bestand.
Das Phantomtor löste die Debatte um die Einführung der Torlinientechnik aus.
Am 4. Dezember entschieden sich die Bundesligisten im zweiten Anlauf für die Einführung der Technik ab der kommenden Saison.
Firmino scheitert
Doch zurück zur Gegenwart:
Vor 24.731 Zuschauern in der Rhein-Neckar-Arena hatten die Hoffenheimer, die ohne Niklas Süle und Eugen Polanski auskommen mussten, in der Anfangsphase zwei gute Möglichkeiten.
Zunächst scheiterte der Brasilianer Roberto Firmino nach einem Aussetzer von Bayer-Innenverteidiger Ömer Toprak am Leverkusener Torwart Bernd Leno (7.).
Wenige Sekunden später fand auch Nationalspieler Kevin Volland in Leno seinen Meister (8.).
Pfiffe gegen Kießling
Die Gäste hatten durch Kießling, der bei jeder Ballberührung ausgepfiffen wurde, die erste große Chance (15.).
Im Anschluss waren die Leverkusener, bei denen Giulio Donati, Tin Jedvaj, Kyriakos Papadopoulos, Stefan Reinartz und Robbie Kruse fehlten, am Drücker.
Kießling vergab aber erneut eine Großchance (23.).
Zwei Minuten später musste TSG-Torwart Oliver Baumann bei einer Ecke von Hakan Calhanoglu retten. Auch als Heung-Min Son vor Baumann auftauchte, war der Keeper zur Stelle (30.).
Vor oder hinter der Linie?
Auf der anderen Seite war Leno auch bei einem Schuss von Sebastian Rudy auf dem Posten (43.).
Kurz nach dem Seitenwechsel konnte sich dann wieder Baumann gegen Gonzalo Castro auszeichnen (48.).
Zwei Minuten später wurden Erinnerung an das Vorjahr wach.
Diskussionen über Topraks Rettungstat
Bei einem Kopfball von Adam Szalai rettete Toprak auf der Linie, der Ball war mit großer Wahrscheinlickeit nicht im Tor. Schiedsrichter Daniel Siebert ließ wohl zu Recht weiterlaufen.
In der 67. Minute verzog Kießling auf der Gegenseite nur knapp - und wurde letztlich doch noch zum Mann des Abends.
"Leverkusen hat das Spiel in der zweiten Halbzeit gewonnen, als sie eine Viertelstunde richtig Druck gemacht haben", sagte 1899-Coach Markus Gisdol.
Und fügte an: "Wir haben es leider versäumt, aus unseren guten Chancen auch Tore zu machen."