Aus dem Trainingslager des FC Schalke berichten Christoph Lother und Christian Ortlepp
Schalke trotzt Fährmann-Schock
Doha - Die Sonne gab ihr Bestes, als Trainer Roberto Di Matteo die Spieler des FC Schalke 04 am dritten Tag des Trainingslagers in Katar zur morgendlichen Einheit auf den Rasen bat.
Bei perfekten äußeren Bedingungen absolvierten die Profis in Königsblau ihre Lauf-, Pass- und Spielübungen, anschließend gab es eine Abkühlung in der Eistonne.
Einzig Torhüter Ralf Fährmann trübte die positive Stimmung im Lager des Bundesliga-Fünften. (DATENCENTER: Ergebnisse und Tabelle)
Statt an der Seite seiner Kollegen zu trainieren, verbrachte der 26-Jährige den Freitag nämlich im Krankenhaus.
Lange Pause für Schalkes Nummer eins
Aus dem kehrte er zur Mittagszeit mit einer großen Beinschiene und einer niederschmetternden Diagnose zurück.
Fährmann hat sich eine Zerrung im rechten hinteren Kreuzband zugezogen und fällt vier bis sechs Wochen aus.
Bereits nach der zweiten Trainingseinheit am Donnerstag waren die Probleme bei dem Keeper aufgetreten, noch am Freitag wird er das Mannschaftsquartier verlassen und die Heimreise antreten.
In den ersten Rückrunden-Partien gegen Hannover 96 dürfte Schalkes Nummer eins von Fabian Giefer vertreten werden, der im vergangenen Sommer ablösefrei von Fortuna Düsseldorf gekommen war.
Lazarett wird immer größer
Fährmann ist bereits der zehnte Spieler, auf den Di Matteo aktuell verzichten muss.
Die verletzten Julian Draxler, Jefferson Farfan, Sead Kolasinac, Joel Matip, Atsuto Uchida, Jan Kirchhoff und Chinedu Obasi waren genau wie der für Kamerun beim Afrika-Cup weilende Eric-Maxim Choupo-Moting gar nicht erst mit nach Katar gekommen.
Roman Neustädter trainierte nach einem grippalen Infekt zuletzt nur individuell.
Huntelaar trotz Personalsorgen gelassen
Dennoch wollte Stürmerstar Klaas-Jan Huntelaar die aktuellen Personalsorgen nicht überbewerten.
"Natürlich ist es einfacher, Sachen einzustudieren, wenn alle fit sind", sagte der Niederländer während einer Presserunde: "Aber solche Situationen hatten wir schon öfter. Wir haben noch viele andere gute Spieler im Kader."
Serbisches Abwehr-Ass im Anflug?
Und womöglich sogar schon bald einen mehr.
Einer Meldung des englischen "Guardian" zufolge haben die Schalker gute Chancen, Di Matteos Wunschspieler Matija Nastasic noch in diesem Winter unter Vertrag zu nehmen.
Den AC Mailand sollen die Königsblauen als Mitbewerber im Rennen um das 21 Jahre junge Abwehr-Ass von Manchester City jedenfalls ausgestochen haben. ()
Huntelaar für Nastasic-Verpflichtung
Huntelaar würde eine Verpflichtung des serbischen Nationalspielers begrüßen.
"Es ist immer gut, wenn gute neue Spieler dazu kommen", erklärte der "Hunter" und betonte: "Ich glaube, wenn man bei Manchester City spielt, hat man schon Qualität."
Bei ManCity ist Nastasic in dieser Saison zwar noch ohne Einsatz in der Premier League. Dennoch könnte er der in der Hinrunde nicht immer sattelfesten Schalker Defensive mehr Halt geben.
Neues System gibt Auftrieb
Ähnlich wie es zuletzt bereits die Systemumstellung des Trainers getan hatte.
"Im 3-5-2 waren wir einfach stabiler. Dieses System hat uns einige gute Spiele und Siege gebracht. Wir sind bis auf den fünften Platz geklettert", analysierte Goalgetter Huntelaar mit Blick auf Di Matteos Taktikwandel weg vom 4-2-3-1 hin zu einer Formation mit Dreierkette hinten sowie zwei echten Stürmern vorne.
Eine Formation, die sich im Trainingslager in der Wüstenmetropole weiter finden und einspielen - und die ambitionierten Schalker letztlich auf die Champions-League-Ränge hieven soll.
Allen personellen Rückschlägen zum Trotz.