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Trauermarsch für verunglückten Junior Malanda vom VfL Wolfsburg

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Trauermarsch für verunglückten Junior Malanda vom VfL Wolfsburg

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Große Anteilnahme nach Malandas Tod

Tausende Menschen gedenken in Wolfsburg dem verunglückten Junior Malanda. Nach einem Trauermarsch reist der VfL ins Trainingslager.
Tod Junior Malanda VfL Wolfsburg
Tod Junior Malanda VfL Wolfsburg
© Getty Images

Die Anteilnahme war riesig. Tausende Menschen versammelten sich am Sonntagnachmittag vor dem Wolfsburger Fanhaus. Gemeinsam mit der Mannschaft und den Verantwortlichen des VfL zogen sie vom Fanhaus zum VIP-Eingang der Arena, um dem am Vortag bei einem Autounfall tödlich verunglückten Junior Malanda zu gedenken.

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Der Marsch wurde von einer Gruppe mit einem großen Transparent angeführt. Darauf war zu lesen: "RIP Junior". Im Bereich des VIP-Eingangs, vor dem viele Anhänger schon in der Nacht Blumen, Kerzen und Bilder des 20 Jahre alten Belgiers aufgestellt hatten, trugen sich viele betroffene Anhänger in ein Kondolenzbuch ein.

Doch nicht nur in Wolfsburg sorgte die Nachricht des tragischen Unfalltodes für blankes Entsetzen.

Hecking bricht in Tränen aus

In einer Pressekonferenz brach Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking in Tränen aus, der DFB reagierte "fassungslos", und im fernen Katar hielt der FC Bayern eine Gedenkminute ab.

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"Die Lücke ist groß", sagte Hecking mit tränenerstickter Stimme. Seine Gefühle konnte er nicht verbergen, musste seine emotionalen Sätze stattdessen immer wieder unterbrechen und brach fast völlig zusammen. (TICKER: Malanda hinterlässt große Lücke)

"Es fällt mir nicht leicht, für Mannschaft und Trainer zu sprechen", so der VfL-Coach. "Aber ich glaube, es ist die richtige Entscheidung, aus Wolfsburg wegzugehen, damit wir nicht jeden Tag daran erinnert werden."

Mannschaft in "fürchterlichem Zustand"

Um 18 Uhr fliegt das Team von Braunschweig aus nach Kapstadt. Die Mannschaft sei "in einem fürchterlichen Zustand" gewesen, nachdem man ihnen die Nachricht vom Tod überbracht hatte, sagte Geschäftsführer Klaus Allofs: "Sie waren total am Boden zerstört."

Auch deswegen werde man sich in den kommenden Tagen psychologische Hilfe holen, um mit der schweren Situation bestmöglich umzugehen.

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Einer, dem alles besonders nahe ging, war Wolfsburgs Super-Star Kevin De Bruyne: "Es ist so merkwürdig, wenn du deinen Freund morgens noch gehört hast und dann nachmittags solche Nachrichten erfährst. Ich habe einen großen Freund verloren. Ruhe in Frieden, du wirst immer bei uns sein", twitterte der Belgier. (PORTRAIT: Belgisches Talent mit großen Zielen)

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"Ich habe mit Kevin gesprochen", erklärte Allofs: "Er sagte, es ist so unwirklich, dass Junior jetzt nicht mehr da ist."

Zwei weitere Fußballer im Wagen

Am Samstagnachmittag hatte sich der Unfall um 15.25 Uhr auf der A2 in Höhe Porta Westfalia ereignet. Der 20 Jahre alte Malanda befand sich auf der Anreise nach Braunschweig, von dort wollte der VfL ins Trainingslager fliegen.

Plötzlich kam der VW Touareg ohne Fremdeinwirkung wegen zu hoher Geschwindigkeit von der Fahrbahn ab, durchbrach rechts die Leitplanke und prallte gegen einen Baum. Dabei wurde Malanda, der auf dem Rücksitz gesessen haben soll, aus dem Auto geschleudert und tödlich verletzt.

Bei einem der beiden weiteren Insassen, die vorne gesessen haben, handelt es sich um den belgischen Abwehrspieler Anthony D'Alberto vom RSC Anderlecht. Das bestätigte der Klub am Sonntag.

Schweigeminute in Katar

Ob D'Alberto der Fahrer des Wagens war, blieb offen. Ebenfalls vorne saß ein weiterer 20-Jähiger belgischer Spieler, der zuletzt bei Standard Lüttich unter Vertrag gestanden haben soll. Beide waren offenbar angeschnallt und nach dem Aufprall ansprechbar, mussten aber zum stationären Aufenthalt ins Krankenhaus gebracht werden.

Die Fußball-Welt zeigte sich anschließend geschockt. "Dieser tragische Unfall macht uns alle fassungslos und tief betroffen", erklärte DFB-Chef Wolfgang Niersbach. FIFA-Präsident Joseph Blatter twitterte: "Der Fußball verliert ein großes Talent. Meine Gedanken sind bei seiner Familie." (REAKTIONEN: "In unseren Herzen spielst du weiter")

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Der FC Bayern legte im fernen Katar im Trainingslager eine Schweigeminute ein. "Es ist mit Worten nicht zu beschreiben, was wir empfinden", sagte Sportvorstand Matthias Sammer: "Ich habe einen Sohn in gleichem Alter, es ist einfach schrecklich."

BVB-Trainer Jürgen Klopp meinte: "Wir waren alle zutiefst geschockt. Das ist eine unfassbare Tragödie, absoluter Wahnsinn. Das ist gar nicht in Worte zu fassen."

VfL bricht Trainingslager für Beerdigung ab

Die Fans der "Wölfe" bekundeten spontan ihre Anteilnahme. Einige von ihnen kamen noch am Abend zur Geschäftsstelle an der Arena und stellten vor der Eingangstür Blumengestecke, Kerzen und auch Fotos von Malanda auf.

Auf kleinen Zetteln war zu lesen: "Warum?", "Ruhe in Frieden" und "Wir werden dich nie vergessen". Am Sonntag wurde zudem ein Kondolenzbuch aufgestellt.

Bislang ist noch nicht klar, wann die Beerdigung stattfinden soll. In jedem Fall will die Mannschaft aber dabei sein. Deswegen wird das ursprünglich für acht Tage geplante Trainingslager auch vorzeitig beendet, falls die Beisetzung bereits in der kommenden Woche stattfindet.

Trotz der tragischen Umstände will sich der Bundesliga-Zweite in Südafrika bestmöglich auf die Rückrunde vorbereiten. "Das ist das letzte, was wir für Junior tun können. Er wollte mit uns Titel gewinnen", sagte Allofs.