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Bundesliga: Der Ligacheck von SPORT1 - Platz 1 bis 6

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Bundesliga: Der Ligacheck von SPORT1 - Platz 1 bis 6

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Gerangel um die Königsklasse

Am Freitag startet die Rückrunde der Bundesliga. Wer ist wie drauf? Und wer verstärkt wen? SPORT1 checkt die Liga. Heute: Platz 1 bis 6.
Schalkes Trainer Roberto Di Matteo, Augsburgs Markus Weinzierl und Bayerns Pep Guardiola (v.l.n.r)
Schalkes Trainer Roberto Di Matteo, Augsburgs Markus Weinzierl und Bayerns Pep Guardiola (v.l.n.r)
© SPORT1
Tobias Wiltschek
Tobias Wiltschek

Die Spannung steigt: Nach sechswöchiger Entwöhnung kommen die Fußball-Fans in Deutschland ab Freitag wieder in den Genuss der Bundesliga.

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Zum Start der Rückrunde steht prompt das Spitzenspiel an: Tabellenführer FC Bayern München ist zu Gast beim zweitplatzierten VfL Wolfsburg. Schon auf elf Punkte ist der Rekordmeister enteilt.

Während der Kampf um die Meisterschaft damit entschieden scheint, hofft die halbe Liga noch auf die Champions League.

SPORT1 macht vor der Rückrunde den Formcheck - Plätze 1 bis 6.

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Platz 1: FC Bayern München (45 Punkte, 41:4-Tore)

Personal: Die mosernden Ersatzspieler Xherdan Shaqiri und Pierre-Emil Hojbjerg sind aussortiert oder verliehen worden, auf Zugänge hat der Rekordmeister verzichtet. Trotz der zunächst noch verletzten Stars Philipp Lahm, Javi Martinez und Thiago sind sich die Bayern sicher, dass der Kader stark genug ist für die Triple-Mission. Mit Holger Badstuber und David Alaba meldeten sich zwei Langzeitverletzte zurück. Dazu empfahl sich Youngster Mitchell Weiser für weitere Einsätze.

FC Bayern Bastian Schweinsteiger Xabi Alonso
FC Bayern Bastian Schweinsteiger Xabi Alonso

Form: Bei idealen Bedingungen in Doha konnten sich die Bayern auf die großen Ziele in Bundesliga, Pokal und Champions League einstimmen. Die Testspiele wurden allesamt gewonnen, auch wenn kein Gegner die Münchner auch nur ansatzweise forderte. Dennoch hat Trainer Pep Guardiola wichtige Erkenntnisse gesammelt. Xabi Alonso und Bastian Schweinsteiger harmonieren in der Mittelfeldzentrale immer besser, und in der Abwehr hat der Katalane mehr Optionen.

Prognose: Bei allem Respekt vor den anderen Bundesligisten: Der Deutsche Meister 2015 steht bereits vor dem Auftakt der Rückrunde fest. An der Titelverteidigung zweifeln auch die FCB-Stars nicht. "Wir sollten versuchen, dass wir die Bundesliga so schnell wie möglich gewinnen", meinte Schweinsteiger bei SPORT1. Längst ist der Champions-League-Sieg das vorrangige Ziel. In der Bundesliga könnte man den eigenen Rekord aus der Vorsaison unterbieten. Damals sicherten sich die Münchner schon nach 27 Spieltagen die Meisterschaft.

Platz 2: VfL Wolfsburg (34 Punkte, 33:17 Tore)

Personal: Die Wolfsburger müssen den tragischen Unfalltod von Junior Malanda verkraften. Der einzige Zugang ist der chinesische Mittelfeldspieler Xhize Zhang. Zum Start ruhen die Hoffnungen auf bewährten Kräften wie Naldo, Kevin De Bruyne oder Ivan Perisic. Verzichten muss Trainer Dieter Hecking zunächst auf die verletzten Joshua Guilavogui und Patrick Ochs.

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Form: Wolfsburg geht zuversichtlich in die Rückrunde. Wie die Bayern gewannen auch die Niedersachsen alle drei Testspiele. Nur beim 4:3 über das südafrikanische Team Chippa United offenbarte der VfL Schwächen - vor allem in der Verteidigung.

Prognose: Inwieweit der Tod von Malanda die Mannschaft im Bundesliga-Alltag beeinträchtigen wird, ist schwer zu beurteilen. Der professionelle und gleichzeitig würdevolle Umgang mit der Situation lässt aber vermuten, dass die "Wölfe" sich voll auf die kommenden Aufgaben konzentrieren können. Meistern sie diese Herausforderung, haben sie bei derzeit sechs Punkten Vorsprung auf den Dritten sehr gute Chancen auf Rang zwei.

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Platz 3: Bayer Leverkusen (28 Punkte, 28:20 Tore)

Personal: Die Werkself muss zu Beginn der Rückrunde improvisieren. Defensiv-Allrounder Tin Jedvaj verletzte sich im Trainingslager in den USA und wird zumindest zum Auftakt gegen Borussia Dortmund fehlen - genauso wie Robbie Kruse und Heung-Min Son, die erst Anfang Februar vom Asien-Cup zurückkehren werden. Bis auf den jungen Mittelfeldspieler Benjamin Henrichs, der den Aufstieg zu den Profis geschafft hat, ist der Kader unverändert.

Form: Dass sie den Sieg beim Florida Cup während des Trainingslagers dem Lokalrivalen 1. FC Köln überlassen mussten, werden die Leverkusener verschmerzen können. Zumal das 1:2 gegen Corinthians knapp ausfiel. Die klaren Siege gegen Fluminense und den 1. FSV Mainz 05 sind höher zu bewerten. Während die Stürmer ihre Treffsicherheit bestätigten, drohen auf der rechten Abwehrseite Probleme. Jedvaj fällt erst mal aus, Giulio Donati konnte zuletzt ebenso wenig überzeugen wie Roberto Hilbert.

Prognose: Im Kampf um Platz zwei kommt es zwei Wochen nach Rückrundenstart zum Duell gegen Wolfsburg. Bei einem Sieg wäre für Bayer wieder die Vize-Meisterschaft in Reichweite. Bei einer Niederlage wird es schwer. Außerdem bleibt abzuwarten, ob der Kader bei der Mehrfachbelastung in Bundesliga, DFB-Pokal und Champions League breit genug ist, um Ausfälle zu verkraften. Gelingt das nicht, ist die erneute Teilnahme an der Königsklasse in Gefahr.

Platz 4: Borussia Mönchengladbach (27 Punkte, 25:16-Tore)

Personal: Andre Hahn macht Sorgen. Den Nationalspieler plagen Achillessehnenbeschwerden. Wann der 24-Jährige zurückkehren wird, ist ungewiss. Zudem fehlt Tempodribbler Ibrahima Traore. Der 26-Jährige weilt mit Guinea beim der Afrika-Cup. Die zuvor angeschlagenen Tony Jantschke, Filip Daems und Thorgan Hazard sind rechtzeitig fit geworden. Auf einen Zugang verzichtete Chefcoach Lucien Favre.

Andre Hahn im Trikot von Borussia Mönchengladbach
Andre Hahn im Trikot von Borussia Mönchengladbach

Form: Die ist durchwachsen. Im Trainingslager in der Türkei gab es ein 2:0 gegen den Drittligisten Arminia Bielefeld, aber auch ein 2:3 gegen das vom Abstieg bedrohte Werder Bremen sowie ein 2:4 gegen Genclerbirligi Ankara. Zuletzt stieg die Kurve aber an. Das 1:0 gegen Rot-Weiss Essen nutzte Favre, um viel auszuprobieren. Beim 1. FC Kaiserslautern brachte er weitgehend seine Stammformation - und gewann 3:1. Die Mechanismen greifen, die Offensive ist auch ohne Hahn gierig nach Toren.

Prognose: Die Borussia wird sich nachhaltig in der Spitze der Bundesliga etablieren. Schon in der Hinrunde steckte Gladbach die Mehrfachbelastung aus Bundesliga, Pokal und Europa League gut weg. Platz drei und die direkte Qualifikation für die Königsklasse sind absolut realistisch. Mindestens Platz vier sollte es werden.

Platz 5: FC Schalke 04 (27 Punkte, 28:21-Tore)

Personal: Ralf Fährmann, Sead Kolasinac, Dennis Aogo, Leon Goretzka, Julian Draxler, Jefferson Farfan und Chinedu Obasi - sieben Spieler fehlen meist langzeitverletzt. Der Kameruner Eric Maxim Choupo-Moting ist wegen des Afrika-Cups noch bis 9. Februar freigestellt. Joel Matip gab im Test bei Rapid Wien nach auskuriertem Fußbruch zwar ein Kurzcomeback, ist aber vorerst nur ein Kandidat für die Bank. Manager Horst Heldt reagierte und holte auch deshalb den serbischen Innenverteidiger Matija Nastasic von Manchester City - er kostet bis Sommer eine Leihgebühr von zwei Millionen Euro. Auch das Gehalt des 21-Jährigen zahlt S04, nochmal 2,4 Millionen. Dafür sind Christian Clemens (1. FSV Mainz 05, Leihe) und Donis Avdijaj (Sturm Graz, Leihe) erstmal weg.

Form: Die könnte besser sein. In den Tests gab es ein 0:2 gegen Ajax Amsterdam und ein 2:2 gegen den sudanesischen Klub Al-Merrikh SC. Schließlich folgte ein 1:2 bei Rapid Wien. "Da ist Luft nach oben. Jeder Spieler kann und muss eine Schippe drauflegen", sagte Heldt. Kapitän Benedikt Höwedes legte nach: "Wir haben vieles vermissen lassen: Kreativität im Aufbau, Kombinationsspiel, und auch in der Defensivarbeit waren wir manchmal schludrig."

Prognose: Es wartet weiter viel Arbeit auf Trainer Roberto Di Matteo. In der Hinrunde verlieh er Schalke mit einem 3-5-2-System neue Stabilität. Zu viele Verletzte, zu wenig Hierarchie, zu viel Diskrepanz zum hohen Anspruch: die Leistungen dürften weiter schwanken. Leverkusen und Gladbach scheinen stabiler. Die Europa League ist angesichts der individuellen Klasse aber ein Muss für Schalke. Doch mit der Qualifikation für die Champions League dürfte es schwer werden.

Platz 6: FC Augsburg (27 Punkte, 22:21-Tore)

Personal: Augsburg schlug prominent zu. Stürmer Dong-Won Ji kam für zwei Millionen Euro von Borussia Dortmund zurück, Pierre-Emile Hojbjerg ist bis Sommer vom FC Bayern ausgeliehen. Das dänische Toptalent wird dem Mittelfeld mehr Klasse verleihen. Torwart Marwin Hitz fehlt mit Knieproblemen noch etwa zwei Wochen, den Südkoreaner Jeong-Ho Hong plagt eine Mittelfußprellung, Dominik Reinhardt ist nach einer Leistenoperation in der Reha. Zudem bekam Tim Rieder zuletzt einen Schlag aufs Knie. Ronny Philp (SpVgg Greuther Fürth, Leihe) und Erik Thommy (1. FC Kaiserslautern, Leihe) sind erst mal weg.

Form: Stimmt. Gaziantepspor (1:0) und Greuther Fürth (2:1) wurden besiegt, gegen den 1. FC Kaiserslautern verlor der FCA knapp mit 1:2. Sorgen macht Trainer Markus Weinzierl noch die Viererkette: "Wenn mit Jeong-Ho Hong, Dominik Reinhardt und dem jungen Tim Rieder drei Innenverteidiger verletzt sind, hat jede Mannschaft Probleme", meinte der 40-Jährige.

Prognose: Augsburg spielte in der Vorrunde über dem Limit. Zwar beweist Weinzierl stets viel Akribie, um sein Team perfekt auf die jeweiligen Gegner einzustellen. Doch die fußballerische Klasse des Teams hat Grenzen. Nichtsdestotrotz kann der FCA, forsch und ohne Hektik wie in der Hinrunde, um Europa mitspielen.