Medhi Benatia startete ähnlich holprig ins Jahr 2015 wie der FC Bayern München.
"Am BVB sieht man, wie es gehen kann"
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In der Winterpause konnte der Marokkaner lange Zeit wegen Rückenproblemen nicht mit dem Team trainieren, saß folglich auch beim Rückrundenauftakt in Wolfsburg auf der Bank.
Gegen Schalke und beim Sieg in Stuttgart spielte der Abwehrspezialist dagegen wieder von Beginn an und zumindest beim VfB stand die Defensivkette sicherer. Auch Benatia selbst ist wieder voll belastbar und sagt: "Mir geht es gut".
Im SPORT1-Interview spricht der 27-Jährige über die Gründe für den schwierigen Auftakt und die Lehren für die weitere Saison.
SPORT1: Herr Benatia, wie schätzen Sie die Verfassung des FC Bayern nach dem Sieg in Stuttgart ein? War das die Trendwende?
Medhi Benatia: Wir haben gewonnen, das war wichtig nach einer Niederlage und einem Unentschieden. Wir waren nach diesen Spielen natürlich etwas verärgert. In Stuttgart haben wir gegen einen sehr schwierigen Gegner gespielt, standen aber defensiv gut und haben vorne die beiden Tore gemacht.
SPORT1: Seit Sie beim FC Bayern spielen, haben Sie fast nur rosige Zeiten miterlebt. Jetzt gab es einen kleinen Rückschlag.
Benatia: Solche Situationen helfen uns sehr für die Zukunft. Es ist nicht so, dass es schon abgemacht ist, dass wir Meister werden, nur weil wir Bayern München sind. Wir müssen hart arbeiten und zeigen, dass wir stärker sind als die anderen. Dafür braucht es viel Konzentration. Dir wird nichts in den Schoß gelegt, wie unser Trainer immer sagt. Wenn man auf die Dortmunder schaut, die im Tabellenkeller stecken, sieht man, wie schnell es gehen kann. Wir haben verstanden, dass es noch ein weiter Weg ist, um die Meisterschaft für uns zu entscheiden.
SPORT1:Jerome Boateng wird noch eine Partie in der Bundesliga gesperrt fehlen, was bedeutet das für die Abwehrarbeit des Teams?
Benatia: Jerome hat immer stark gespielt. Er ist ein Musterprofi und sehr wichtig für die Mannschaft. Aber die Stärke von Bayern ist auch, wenn Boateng fehlt, gibt es noch Dante, mich und Holger Badstuber. Alle machen ihren Job.
SPORT1: Wie wichtig war denn der Erfolg in Stuttgart für das Selbstvertrauen?
Benatia: Natürlich haben wir immer Selbstvertrauen, wir sind der FC Bayern und wissen, dass wir stark sind. Jedoch muss man auch immer bescheiden bleiben. Wenn du nur ein wenig die Konzentration verlierst und vier Tore gegen Wolfsburg bekommst, musst du weitermachen und dir wieder den richtigen Biss holen, um wieder Ergebnisse zu erzielen.
SPORT1: Wie haben Sie den Trainer in der Situation erlebt?
Benatia: Pep Guardiola ist immer ruhig geblieben. Wenn du ein Spiel verlierst, kannst du nicht alles über den Haufen werfen. Er hat gesagt: Er wird die Taktik nicht ändern. Er möchte immer den Ball haben, schön spielen und eine Mannschaft haben, die kämpft und in der alle laufen.