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Kommentar zum Doping im Fußball und den Aussagen von Klopp und Scholl

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Kommentar zum Doping im Fußball und den Aussagen von Klopp und Scholl

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Wenn Experten Unsinn reden

Im Fall der schweren Dopingvorwürfe muss der organisierte Fußball für maximale Aufklärung und Transparenz sorgen. Auftritte wie der von Mehmet Scholl sind dafür kontraproduktiv.
Martin Volkmar
Martin Volkmar
© SPORT1/Getty Images
von Martin Volkmar

Mehmet Scholl gehört zu den besten Experten im deutschen Fußball. Weil der Ex-Nationalspieler und Diplom-Trainer glaubwürdig ist und Ahnung von dem hat, worüber er spricht.

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Schwierig wird es nur dann, wenn Scholl über Dinge spricht, von denen er offensichtlich keine Ahnung hat. So wie am Dienstagabend vor einem Millionenpublikum in der ARD-Sportschau.

Da versteiften sich der Reihe nach der Meistertrainer Jürgen Klopp, der frühere DFB-Sportdirektor (!) und jetzige Stuttgarter Sportchef Robin Dutt und Scholl auf das altbekannte wie falsche Mantra: Doping im Fußball bringt nichts - eher im Gegenteil.

Die hanebüchenen Begründungen der Fachleute: "So funktioniert das Fußballgeschäft überhaupt nicht" (Klopp), "völlig uneffektiv, weil wir eine Mischsportart haben" (Dutt), "im Fußball macht es nicht wirklich Sinn" (Scholl).

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Dabei sollte mittlerweile der Letzte begriffen haben, dass Doping sehr wohl auch und gerade im immer schnelleren und Kräfte zehrenden Profi-Fußball einen großen Effekt hat auf Regeneration, Kondition, Fitness, Verletzungsanfälligkeit.

Und es gab und gibt genug Indizien für systematische Leistungsmanipulation: Von den Blutdopingvorwürfen gegen Spitzenspieler und ganze Teams aus Spanien und Italien über die Geständnisse von Ex-Stars wie Toni Schumacher oder Uli Borowka bis hin zu den ungeklärten Infusionen bei den WM-Helden von Bern 1954.

Daher haben die Veröffentlichungen eines Mitglieds der Evaluierungskommission der Universität Freiburg niemanden, der sich mit dem Thema beschäftigt, wirklich verwundert.

Dennoch sorgen sie für ein veritables Beben in der Sportszene, weil demnach systematisches Anabolika-Doping Ende der 70er Jahre beim VfB Stuttgart und dem SC Freiburg "sicher bewiesen" ist.

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Deshalb kann es in dieser Sache nur eine Aufgabe für den organisierten Fußball geben: Maximale Transparenz und maximale Aufklärung - was ist damals passiert und welche Konsequenzen werden gezogen, damit es heute nicht nochmal passiert.

Die Reaktion der Betroffenen erinnert allerdings bislang das bekannte Sinnbild der drei Affen: Nichts hören, nichts sehen, nichts sagen.

Und wenn einer spricht, dann redet er Unsinn und erweist dem Versuch einer seriösen Aufklärung damit einen Bärendienst.