Mats Hummels sorgt für Aufsehen mit seinen jüngsten Aussagen über einen möglichen Wechsel im Sommer.
Strategisch platziertes Gedankenspiel
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"Ich sage offen und ehrlich, dass ich über meine Zukunft nachdenke, dass ich mir derzeit überlege, was ich mir vorstellen kann", sagte der BVB-Kapitän dem kicker.
Dazu gehört auch ein Wechsel ins Ausland, wie der 26-Jährige betonte.
SPORT1 ordnet das Interview des Weltmeisters ein und beleuchtet die Hintergründe.
Der Zeitpunkt:
Mats Hummels hat den Zeitpunkt für seine Interview-Aussagen ganz bewusst gewählt. Vor dem großen Duell mit dem FC Bayern am 27. Spieltag (Samstag, 18 Uhr LIVE im Sportradio SPORT1.fm und im LIVETICKER) ist die Aufmerksamkeit noch größer als sonst – nicht nur national, sondern auch international. Außerdem geht die Saison auf die Zielgerade zu, das heißt, der 26-Jährige möchte auch für sich selbst bald Klarheit haben und wissen, was seine Zukunft nach dieser Saison betrifft.
Die Gründe:
Mit seinen Aussagen setzt Hummels auch die Vereinsführung von Borussia Dortmund unter Druck. Der Nationalspieler wünscht sich "eine schlagkräftige Truppe und eine schlagkräftige Herangehensweise". Anders ausgedrückt lautet seine Forderung, nach der verkorksten Saison weiter in die Qualität der Mannschaft zu investieren, um im nächsten Jahr wieder international angreifen zu können. Große Transfers hatte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke zuletzt jedoch nicht in Aussicht gestellt.
Der Hintergedanke:
Mit einem Auslandswechsel kokettiert der Wahl-Dortmunder schon länger. Mit seinen jüngsten Aussagen treibt er die Spekulationen aber noch einmal gezielt an. Der umworbene Innenverteidiger, der von seinem Vater Hermann Hummels – bis Mitte 2012 Jugendkoordinator bei Bayern München – beraten wird, lotet damit auch seinen Marktwert aus. Hummels Vertrag bei der Borussia läuft derzeit noch bis 2017.
Das Gehalt:
Sollte Hummels beim BVB bleiben, will der Weltmeister nach der Gehaltsaufstockung für Marco Reus ebenfalls in eine andere Kategorie rutschen und das Gehaltsgefüge zurechtgerückt sehen. Hummels' Jahresgehalt soll zwischen vier und fünf Millionen Euro betragen. Damit gehört er schon jetzt zu den Spitzenverdienern beim BVB. Reus liegt mit acht Millionen Euro inklusive Prämien mit Abstand an der Spitze. Als Weltmeister könnte Hummels im Ausland definitiv mehr verdienen.
Die Optionen:
Manchester United mit Trainer Louis van Gaal gilt als einer der größten Hummels-Interessenten. Mehr als 45 Millionen Euro soll ManU bereit sein zu zahlen, was die "Schmerzgrenze" des BVB knackt und die Einnahmeausfälle durch die Champions League ausgleichen würde. Als mögliches Ziel sieht Hummels auch den FC Barcelona, der durch sein Transferverbot bis 2016 dieses Jahr aber noch nicht infrage kommt. Auch Manchester City und Real Madrid gelten als mögliche Kandidaten. An Interessenten mangelt es Hummels jedenfalls nicht.