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Bundesliga: Der Aufstieg von Leverkusens Julian Brandt

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Bundesliga: Der Aufstieg von Leverkusens Julian Brandt

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Brandt beeindruckt Guardiola

Julian Brandt ist bei Bayer auf dem besten Weg zum Stammspieler. SPORT1 stellt Leverkusens Top-Talent vor dem Spiel bei Borussia Mönchengladbach vor.
Bayer 04 Leverkusen v FC Bayern Muenchen - Bundesliga
Bayer 04 Leverkusen v FC Bayern Muenchen - Bundesliga
© Getty Images

Julian Brandt grinste. Das macht der 19-Jährige in letzter Zeit ziemlich oft.

Denn der Linksaußen von Bayer Leverkusen hat einen Lauf. Der Knoten ist bei ihm geplatzt, wie man so schön sagt. Erst ein Tor beim 4:0 gegen Hannover, dann beim 1:1 im Derby beim 1. FC Köln, schließlich der Treffer zum 2:0-Endstand gegen den FC Bayern. Und das an seinem 19. Geburtstag.

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Nach dem Spiel ging es dann auch standesgemäß auf den Zaun. Die Humba anstimmen, mit den Fans feiern. Brandt hatte die Kurve im Griff, erlebte einen dieser ganz besonderen Gänsehaut-Momente einer noch jungen Karriere.

In Gladbach in der Startelf?

Gut möglich, dass er aufgrund der Sperre von Karim Bellarabi im "Endspiel" um die direkte Champions-League-Qualifikation bei Borussia Mönchengladbach am Samstag (ab 15 Uhr, im LIVETICKER und auf SPORT1.fm) wieder von Beginn an ran darf.

Vergangenes Wochenende beeindruckt er sogar Pep Guardiola. "Brandt hat ein wunderbares Tor geschossen", sagte der Bayern-Coach. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Bayern über kurz oder lang an Brandt baggern werden, auch wenn der einen bis 2019 datierten Vertrag ohne Ausstiegsklausel besitzt.

Denn die Entwicklung bei Bayers Juwel geht in die richtige Richtung. Auch wenn diese Saison nicht unbedingt einfach war. Denn im Herbst vergangenen Jahres musste er den ersten größeren Rückschlag seiner Karriere hinnehmen.

Den Rhythmus verloren

Als frisch gebackener U19-Europameister und damit auch großen Erwartungen in die Saison gestartet, stoppte ihn ein Außenbandriss im Sprunggelenk, zwang ihn zu mehreren Wochen Pause. Brandt kam aus dem Tritt. Ein ungewohntes Gefühl, verlief seine Karriere zuvor doch zumeist auf der Überholspur.

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"Für mich war es schwer, ich habe meinen Rhythmus ein wenig verloren. Es waren zwar nur drei Wochen, aber das Gefühl und die Leichtigkeit waren weg. Ich musste mich dann auch ein, zwei Monate lang reinkämpfen und das war für mich eine harte Herausforderung", sagte Brandt SPORT1.

Drin im Bundesliga-Geschäft ist er seit Anfang 2014. Bei Bayer fasste er schnell Fuß, wurde damals ins kalte Wasser geworden und überzeugte mit Selbstbewusstsein, gepaart mit einer großen Portion Demut. Nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit bei der Art und Weise, wie junge Talente heutzutage bisweilen gehypt werden.

Bei Brandt war es ähnlich.

Er war mit 15 vom FC Oberneuland nach Wolfsburg gewechselt, war bereits als B-Jugendlicher Leistungsträger der A-Junioren, die 2013 Meister wurden. Im selben Jahr wurde er vom DFB mit der Fritz-Walter-Medaille in Silber als zweitbester Spieler des U-17-Jahrgangs hinter dem Stuttgarter Timo Werner ausgezeichnet, galt als neues Mega-Talent.

Begehrtes Top-Talent

Kein Wunder also, dass die Interessenten Schlange standen.

Nun war es nicht so, dass der VfL Wolfsburg sich nicht gewehrt hätte. Man ließ den Linksaußen regelmäßig bei den Profis mittrainieren und zeigte ihm in Gesprächen den Weg auf, den er bei den "Wölfen" machen kann, arbeitete einen Plan für die angestrebte Profikarriere aus.

Es half alles nichts. Brandt entschied sich Ende 2013 für einen Wechsel zu Bayer. Was insofern beachtenswert ist, da auch Bayern München, Borussia Dortmund und auch der FC Chelsea an dem gebürtigen Bremer interessiert waren.

Warum Bayer statt Bayern oder BVB? Neben dem damaligen Trainer Sami Hyypiä gab Sportdirektor Rudi Völler den Ausschlag. "Er war für mich immer ein ehrlicher Mann", sagte Brandt.

"Man kann extrem wachsen"

Ehrlich ist auch Brandt. Vor allem zu sich selbst. Wie er seine Position heute innerhalb der Mannschaft sieht, nach immerhin 32 Pflichtspielen und vier Toren alleine in dieser Saison?

"Ich sehe mich nicht als kompletten Stammspieler und auch nicht in der Position, einen Stammplatz zu fordern. Für einen jungen Spieler ist es in dieser Mannschaft aber super. Man kann extrem wachsen und wichtige Erfahrungen sammeln", so Brandt.

Denn die Chance dazu bekommt er. Mit seiner Schnelligkeit, seiner Stärke im Eins-gegen-Eins und seinem risikoreichen und druckvollen Spiel mit Zug zum Tor passt er ins System von Trainer Roger Schmidt, der das Talent behutsam aufbaut und ihn immer wieder mit Einsatzzeiten belohnt.

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Brandt macht auf sich aufmerksam, und auch wenn die Konkurrenz auf der offensiven Außenbahn bei Bayer groß ist. Er nimmt die Situation vor allem als Ansporn.

"Karim, Hakan Calhanoglu oder auch Heung-Min Son, wir haben alle einen super Draht und machen auch privat etwas miteinander. Da gönnt jeder jedem etwas", sagte er. Gemeinsam soll der Weg nach oben gehen.