Home>Fußball>Bundesliga>

Die Bundesliga-Kolumne von Thomas Strunz

Bundesliga>

Die Bundesliga-Kolumne von Thomas Strunz

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Schalke in einer gefährlichen Situation

SPORT1-Experte Thomas Strunz sieht in der Mannschaft das Hauptproblem bei Schalke 04. Der HSV lässt es für ihn im Abstiegskampf an allem mangeln, worauf es ankommt.
strunz-schalke.jpg
©

Hallo Fußball-Freunde,

am Samstag war ich auf Schalke im Stadion. Es war eine ganz merkwürdige Atmosphäre. Die Fans haben sich schon von einzelnen Spielern verabschiedet. Sie wollen die Art und Weise, wie sich die Spieler geben, nicht mehr dulden.

{ "placeholderType": "MREC" }

Dabei haben die Schalker viele junge Spieler, aber es gibt keine Achse, an der sich die Spieler orientieren können. Es zeigt doch schon alles, wenn Kevin-Prince Boateng nach seinem Tor gegen Stuttgart nicht mit den Spielern jubelt, sondern mit seiner Freundin. Das Binnenverhältnis in der Mannschaft ist gestört.

Über die Suspendierung von Boateng haben sie auf Schalke schon länger nachgedacht. Die Entscheidung war völlig richtig. Es wird im Sommer noch über andere Köpfe entschieden.

Der Verein befindet sich ein einer ganz gefährlichen Situation. Der Riss darf nicht zu tief werden. Schalke hat nur eine Chance, wenn die drei Entscheidungsträger Clemens Tönnies, Horst Heldt und Roberto di Matteo zusammenhalten und sich als Einheit präsentieren.

Beim Hamburger SV können sie im Abstiegskampf derzeit von solchen Problemen nur träumen. Mich hat es verwundert, dass sie gegen Stuttgart aus der Führung nichts Positives gewinnen konnten. Die Hanseaten haben im zentralen Mittelfeld und im Sturm katastrophale Werte. Zudem hat Abstiegskampf auch etwas mit kämpfen zu tun. Aber das hat man nicht gesehen.

Wenn sie jetzt absteigen, ist es das Ergebnis eines sehr langen Prozesses. Sie haben es verpasst, im Sommer alte Spieler wie Heiko Westermann oder Marcell Jansen  rauszunehmen. Man hat zwar viele neue Spieler geholt, die in anderen Mannschaften gut funktioniert haben, aber sie sind in ein Team gekommen, in dem es keine Hierarchien gibt. Zudem hat man mit Joe Zinnbauer einen unerfahrenen Mann eingesetzt.

In Stuttgart herrscht dagegen Jubel. Der VfB kann aus eigener Kraft den Klassenerhalt schaffen und lässt die "Affen-Affäre" hinter sich.

Diese ist für die heutige Zeit bezeichnend: Jede Gestik, jede Mimik wird von den Medien aufgefangen. Das wird noch schlimmer.

Allerdings hätte ich gerne gewusst, was los gewesen wäre, wenn die Stuttgarter gestern abgestiegen wären. Dann hätten sie sich nicht so hingestellt und das Ganze mit einem Lächeln genommen.

Bis demnächst,

Euer Thomas Strunz

Ex-Nationalspieler Thomas Strunz wechselt sich in dieser Saison als Experte imVolkswagen Doppelpass und bei der sonntäglichen SPORT1-Kolumne mit Thomas Helmer und Mario Basler ab.