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VfB Stuttgart nach der Niederlage beim FC Schalke 04

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VfB Stuttgart nach der Niederlage beim FC Schalke 04

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Ratlos Richtung Abstieg

Nach der Pleite bei seinem Ex-Klub Schalke 04 rückt der erste Abstieg für Huub Stevens immer näher. Der Trainer des VfB Stuttgart beschwört das Glück.
FC Schalke 04 v VfB Stuttgart - Bundesliga, Huub Stevens
FC Schalke 04 v VfB Stuttgart - Bundesliga, Huub Stevens
© Getty Images

Huub Stevens blickte hilfesuchend an die Decke. "Unser lieber Herr da oben...", sagte der Trainer des VfB Stuttgart nach der unglücklichen 2:3 (1:1)-Niederlage bei seinem Ex-Klub Schalke 04 schulterzuckend und grübelte: "Vielleicht sollten wir auch ins Kloster gehen."

Gerade hatte der Niederländer mit dem Bundesliga-Tabellenletzten an seiner alten Wirkungsstätte erneut einen Vorsprung aus der Hand gegeben, war dem ersten Abstieg seiner Karriere wieder ein Stück näher gekommen - und wirkte einigermaßen ratlos.

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Wie die Schalker in der Krise die Ruhe in der Nähe eines Klosters zu suchen, sei "auch eine Überlegung", meinte Stevens. Das Glück, das dem VfB in den letzten Wochen fehlt, sollte "ganz schnell zurückkommen".

Es wird Zeit. Drei Spieltage vor Schluss ist der Rückstand des Traditionsklubs auf den Relegationsplatz auf drei Punkte angewachsen. "Wir machen Woche für Woche unsere Fehler", stellte Stevens resigniert fest.

Erste Pleite auf Schalke für Stevens

Seine erste Pleite als Gästetrainer bei seinen Schalkern, deren Fans ihn zwischenzeitlich mit Gesängen feierten, schmerzte besonders.

2:1 hatte der Tabellenletzte beim Champions-League-Achtelfinalisten geführt - völlig verdient, mit deutlich mehr Spielkultur als die taumelnden Königsblauen und Chancen zum entscheidenden dritten Tor. "Wenn du das 3:1 machst, gehst du mit drei Punkten hier weg", meinte Stevens.

Boatengs Tor ins Schalker Glück zum Nachhören auf SPORT1.fm

Doch Klaas-Jan Huntelaar, der schon in der Anfangsphase (9.) nach einem kapitalen Fehler von Georg Niedermeier seine Torflaute nach 1196 Bundesliga-Minuten beendet hatte, mit seinem zweiten Treffer (78.), und Florian Klein, der einen Volleyschuss des eingewechselten Kevin-Prince Boateng ins eigene Netz ablenkte (89. ), besiegelten die vierte Auswärtsniederlage in Folge.

Die sehenswert herausgespielten Tore von Martin Harnik (22.) und Filip Kostic (51.) waren nichts mehr wert.

Kampf des VfB-Trainers geht weiter

Stevens wirkte nach dem erneuten Rückschlag mitgenommen. "Ich kann ja nicht sagen: Leckt mich am Arsch", merkte er an, "wenn der Verein meint, ein anderer kann es besser als ich, dann müssen sie eine Entscheidung treffen. Aber ich versuche, jeden Tag zu kämpfen."

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Seine Rückkehr nach Gelsenkirchen, wo er insgesamt sieben Jahre gearbeitet hatte und zum Jahrhunderttrainer gewählt worden war, wäre beinahe zum Triumphzug geworden. Die 60.000 Schalker Fans feierten ihn lautstark, während sein x-ter Nachfolger Roberto Di Matteo Pfiffe hörte - vor dem Spiel ebenso wie bei der frühen Auswechslung des Publikumslieblings Jefferson Farfan.

Boateng weckt Schalker auf

Der Italiener, der nach dem Verpassen der Champions League nur noch um den Trostpreis Europa League kämpft, wechselte allerdings den Sieg ein: Boateng, vor knapp zwei Jahren als Leitwolf verpflichtet, seit Monaten aber nur noch Edelreservist, weckte die lethargischen Schalker auf. Er bereitete den Ausgleich vor und erzielte - unter Kleins Mithilfe - den Siegtreffer.

Das Kurztrainingslager vor den Toren des Klosters Marienfeld in Ostwestfalen brachte den Gelsenkirchenern zumindest den ersten Dreier nach sechs Bundesligaspielen ohne Sieg.

"Die Mannschaft hat die Klostermauern genutzt, Dinge offen anzusprechen und sich die Wahrheit zu sagen", meinte jedenfalls Aufsichtsratschef Clemens Tönnies. Dass sein langjähriger Weggefährte Stevens dem ersten Abstieg seiner Trainerkarriere immer näher kommt, verdrängte er: "Heute Abend tut er mir nicht leid."