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Thomas de Maiziere lobt Borussia Dortmund für Kampf gegen Rassismus

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Thomas de Maiziere lobt Borussia Dortmund für Kampf gegen Rassismus

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Innenminister lobt den BVB

Bundesinnenminister de Maiziere lobt den BVB, da er seine Probleme mit Rechtsradikalen klar benennt. Auch die Ordner sind Thema. Reus sendet eine Botschaft für Toleranz.
Thomas de Maiziere sprach über den Umgang mit Rassismus unter Fans
Thomas de Maiziere sprach über den Umgang mit Rassismus unter Fans
© Getty Images
Thorsten Langenbahn
Thorsten Langenbahn
von Thorsten Langenbahn

Bundesinnenminister Thomas de Maiziere hat sich bei Borussia Dortmund über die Arbeit des Klubs gegen Rechtsextremismus und Diskriminierung informiert. Der Politiker lobte die Aktivitäten des Klubs ausdrücklich.

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"Es gibt viele Städte, Schulen und Vereine mit dem Problem Extremismus, aber es wird nicht gesagt, sondern tabuisiert", sagte de Maiziere am Dienstag in Dortmund. "Hier wird gesagt: Wir haben das Problem und gehen es frontal an."

Im BVB-Lernzentrum unter der Südtribüne des Signal-Iduna-Parks informierte sich der Minister über die Arbeit gegen Rechts und schaute sich gemeinsam mit BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Vereins- und Ligapräsident Reinhard Rauball ein Fallbeispiel mit Schülern aus einer 9. Klasse der Dortmunder Jugendhilfe an.

Grußbotschaft von Reus

Der Bundesligist tritt dem Problem rechtsradikaler Fans unter anderem mit seiner Fanarbeit, dem Arbeitskreis gegen Rechts und der Stiftung "Leuchte auf" entgegen. Im vereinseigenen Lernzentrum werden Kinder und Jugendliche in einem Workshop "90 Minuten gegen Rechts" für die Thematik sensibilisiert.

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"Das ist ein sehr wichtiges Thema. Wir können etwas verändern, wenn wir uns für Toleranz und gegen Diskriminierung einsetzen", sagt Dortmunds Nationalspieler Marco Reus in einem Begrüßungsfilm für die Lerngruppen.

Rund 24.000 Jugendliche haben seit 2009 unter dem Motto "Borussia verbindet - gemeinsam gegen Diskriminierung" an diesen Modulen teilgenommen.

Unterwandern der Fan-Szene

Der BVB hatte und hat Probleme mit rechten Fans. "Davor dürfen wir die Augen nicht verschließen", sagte Rauball.

So versuche der Dortmunder Neonazi Siegfried Borchert seit Anfang der Achtziger Jahre mit der Borussen-Front in der Fanszene Fuß zu fassen, berichtete Daniel Lörcher, BVB-Abteilungsleiter für Fan-Angelegenheiten.

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Die Partei "Die Rechte" greife das Thema Pyrotechnik auf und versuche auf diesem Weg, Sympathisanten zu gewinnen, so Lörcher weiter.

Das Tragen von Nazi-Symbolen oder das Zeigen des Hitlergrußes wurden in der jüngeren Vergangenheit vom Klub wiederholt mit Stadionverboten geahndet.

Schulungen für Ordner

Auch durch den Arbeitskreis Rechtsextremismus, Ausstellungen wie "Tatort Stadion 2", den jährlichen Heinrich-Czerkus-Gedächtnislauf, das Verteilen von 80.000 Flyern am Spieltag oder Fahrten zu Gedenkstätten wie ins Konzentrationslager Auschwitz versucht die Borussia dem Problem zu begegnen.

Zudem werden innerhalb der nächsten Jahre alle 800 Ordner im Stadion geschult. "Sie sollen Fans in Zivilcourage stärken, wenn jemand zu ihnen kommt und sagt, er hat jemanden mit rechtsextremen Symbolen oder ähnlichem entdeckt", sagte Lörcher.

De Maizière wünschte sich, "dass die Arbeit nachhaltig ist und dass auch andere Vereine und Verbände das auf ihre Weise machen."

"Die Last einer solchen Aufgabe kann nicht nur am BVB hängen", bilanzierte der Minister.