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FC Bayern: Pep Guardiola bleibt genervt - Thomas Müller appelliert

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FC Bayern: Pep Guardiola bleibt genervt - Thomas Müller appelliert

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Müller verteidigt Griesgram Guardiola

Pep Guardiola präsentiert sich nach dem Halbfinalsieg im Audi Cup einmal mehr übellaunig. Thomas Müller setzt derweil ein Zeichen für Bayerns Coach.
Pep Guardiola
Pep Guardiola
© Getty Images
mhoffmann
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Andreas Kloo
Andreas Kloo
von Martin Hoffmann, Andreas Kloo

Pep Guardiola saß schlecht gelaunt in der Pressekonferenz.

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Das klingt jetzt mittlerweile etwas, als wolle man drauf rumreiten. Es lässt sich aber schwer anders beschreiben, wie der Trainer des FC Bayern München auftrat am Dienstagabend.

Angespannt, griesgrämig dreinblickend und einsilbig beantwortete er schon die Fragen, bei denen sich kein Journalist vorwerfen musste, sie vielleicht zu provokativ formuliert zu haben. Weil es ja die Fragen von Guardiolas eigenem Klubsprecher waren.

"Was hat dir gefallen? Warum hat die Mannschaft so gut gespielt?", wollte Markus Hörwick nach dem 3:0 gegen den AC Mailand im Halbfinale des Audi Cup wissen. "Wir haben es gut gemacht, sehr gut gemacht", gab Guardiola zurück. Hörwick merkte schnell: Gut sein lassen.

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Guardiola zeigt sich einsilbig

Drei Minuten lang ging das dann noch im selben Stil weiter. Ein paar Nachfragen zum Zwist mit Milans Nigel de Jong wegen seines Fouls gegen Joshua Kimmich und immer wieder dieselbe Antwort ("Nochmal: Ich bin traurig wegen Joshua"). Eine Frage über seine Zufriedenheit mit dem Stand der Vorbereitungen ("Ich bin zufrieden").

Bald darauf war allen Anwesenden klar: Mehr kommt hier nicht heraus. Ende der PK. Guardiola eilte mit größtmöglichen Schritten zur Tür hinaus.

Was ist hier eigentlich schief gelaufen, muss der Unbeteiligte sich fragen. Hat Guardiolas Team nicht eben ein recht überzeugendes Vorbereitungsspiel hingelegt?

Müller beklagt "wildes Rumschießen"

Die Laune ist trotzdem gedrückt bei Guardiola. Mutmaßlich nicht nur wegen Kimmichs - letztlich nur leichter - Verletzung, sondern vor allem wegen der Dauerdebatte um seine Person und seine Zukunft, die er derzeit auszuhalten hat.

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Eine Debatte, die aus dem Ruder gelaufen ist, wie Thomas Müller findet. Der Offensivspieler hat das Gefühl, dass im Moment "überall versucht wird, Störfeuer rund um den Verein zu legen". Müller ärgerte sich in der Mixed Zone beispielsweise über die Kritik nach der Supercup-Niederlage gegen Wolfsburg. Darüber "dass alles immer abhängig vom Ergebnis gesehen wird und gar nicht geschaut wird, was auf dem Platz passiert".

Man sollte mal "auf den Boden der Tatsachen kommen", forderte der Weltmeister von den Reportern: "Und sich nicht jetzt in dem Fall den Trainer rauspicken und einfach wild rumschießen. Einfach nicht mit aller Macht versuchen, hier Gift reinzubringen."

Wertvolle Schützenhilfe

Es war ein flammender Appell gegen Guardiolas Kritiker. Und ein nützlicher - kommt er ja von dem Mann, den Guardiola nach Ansicht einiger ja nicht immer so würdigt, wie man eine echte Bayern-Ikone zu würdigen hat.

Dass Müller nun dazwischenhaut, hat Signalwirkung: Macht uns unseren Pep nicht kaputt, spricht da ein Anführer einer Mannschaft, die ihren Coach nach wie vor hoch schätzt. Sich langsam aber zu sorgen scheint, dass die Debatte um ihn schädlich werden könnte.

Zumal ja auch die Konkurrenz sie nun für sich entdeckt hat - siehe Hans-Joachim Watzke und sein Kommentar, dass nach Guardiolas Vertragsende 2016 zum Beispiel ja auch ein Jürgen Klopp die Bayern trainieren könnte.

Der Saisonstart soll's richten

Aus Spanien ist Guardiola derartiges nicht gewohnt. Obwohl er beim FC Barcelona stets nur Ein-Jahres-Verträge unterschrieb, sind dort nie große Debatten um seine Zukunftsplanung entbrannt. Vielleicht ein Mentalitätsunterschied, vielleicht das Gefühl, dass Guardiola und Barca ohnehin miteinander verwachsen waren. Anders als eben Guardiola und Bayern.

Dem Vernehmen nach brennt der Coach auf das Ende der Testturniere und den damit verbundenen Journalistenrunden. Darauf, dass er sich auf seine eigentliche Arbeit konzentrieren kann: Die Jagd nach Siegen, Punkten, nach Trophäen ohne Sponsorenaufdruck. Auf Dinge, die die Diskussion um ihn selbst beruhigen würden.

Vielleicht gelingt ein erster Schritt dorthin am Abend, wo es zwar auch wieder nur um einen Sponsorenpokal geht. Aber immerhin auch ein prestigeträchtiger Sieg gegen Real Madrid winkt (ab 20.15 Uhr im LIVETICKER).

Und vielleicht dann auch eine Pressekonferenz mit einem etwas besser gelaunten Pep.