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Nach Schuss auf Hertha-Mannschaftsbus: So schützen sich die anderen

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Nach Schuss auf Hertha-Mannschaftsbus: So schützen sich die anderen

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Bodyguards, Polizei, bewachte Häuser

Nach dem irren Pistolenangriff auf den Mannschaftsbus von Hertha BSC: Wie werden in anderen Ländern Profisportler beschützt? SPORT1 gibt einen Überblick.
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© Grafik SPORT1 Philipp Heinemann

Den unfassbaren Pistolenangriff auf den Mannschaftsbus von Hertha BSC hätte auch das restriktivste Sicherheitssystem nicht verhindern können. Zwar werden in manchen Ländern Busse von professionellen Sportmannschaften auf ihren Fahrten von Polizeieskorten begleitet, doch nur, sobald Spieler an Bord sind.

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Als ein durchgeknallter Motorradfahrer in Bielefeld am Sonntag auf den Berliner Mannschaftsbus schoss, befand sich jedoch nur der Busfahrer im Fahrzeug.

Für das Pokalspiel gegen Bielefeld hatten die Berliner nach der irren Attacke schließlich Polizeischutz bekommen, die Beamten begleiteten den Bus auch auf der Fahrt vom Mannschaftshotel ins Stadion.

Bodyguards in Deutschland nicht üblich

In anderen Ländern sind Polizeieskorten für Profi-Mannschaften, vor allem bei wichtigen und brisanten Spielen, längst Standard. Auch vor und nach Champions-League-Spielen werden die Mannschaftsbusse oft von Polizisten begleitet.

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Anders als in Deutschland, wo auch Weltmeister wie Thomas Müller, Philipp Lahm oder Manuel Neuer ohne Bodyguards durch die Stadt laufen, werden Sportstars in vielen anderen Ländern pausenlos überwacht.   

USA: Viele Stars der großen Profiligen beschäftigen eigene Bodyguards. Bei bestimmten NBA- und NFL-Profis wie LeBron James gehören die Securitys wie die Homies zur Entourage - auch als Status-Symbol. Die Klubs empfehlen den Spielern zudem, für Fahrten in die Stadt, Restaurant- und Klubbesuche, den Fahrdienst des Franchises zu nutzen. Die Fahrer sind meist Polizisten oder Bundesagenten auf Urlaub oder im Ruhestand, die sich so ein kleines Zubrot verdienen.

Klubs zahlen Polizeieskorten

Die Sicherheitsleute kutschieren die Spieler nicht nur in der Gegend herum, sondern schützen sie auch vor zu aufdringlichen Fans – und mitunter auch vor sich selbst. Droht ein Spieler über die Stränge zu schlagen, greifen die Securitys ein. Polizeieskorten für Fahrten vom Flughafen zu den Mannschaftshotels oder in die Stadien sind üblich, aber nicht zwingend. Bezahlt werden die Eskorten allerdings von den Klubs. Die Mannschaftshotels sind hermetisch abgeriegelt, die Spieler nutzen meist eigene Eingänge, die Etagen sind abgeriegelt, die Aufzüge überwacht. So werden die Spieler oft 24 Stunden am Tag überwacht. Bei Großereignissen wie dem Super Bowl arbeitet die NFL sogar mit Homeland Security zusammen.

England: Vor ein paar Jahren wurden einige Fußballer von Straßen-Banden zu Schutzgeldzahlungen erpresst. Die Fußballergewerkschaft PFA rief die Premier-League-Spieler daraufhin dazu auf, sich von privaten Bodyguards schützen zu lassen. Zumindest Superstars wie Wayne Rooney gehen ohne Bodyguard kaum mehr vor die Tür. In den Stadien werden Fans streng kontrolliert, Pyrotechnik spielt in englischen Stadien keine Rolle. Polizeieskorten für die Mannschaften sind möglich, aber eher die Ausnahme. Die Mannschaftshotels dagegen sind, genauso wie die meisten Trainingsgelände, hermetisch abgeriegelt.

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Italien / Spanien: Milan-Präsident Silvio Berlusconi geht ohne seine Bodyguards höchstens zu einer Bunga-Bunga-Party. Sobald er auf die Straße tritt, wird er umringt von Sicherheitskräften. Auch viele Serie-A-Spieler leisten sich Securitys, Superstars werden diese teilweise von den Klubs bezahlt. Viele Spieler wohnen sowohl in Italien wie auch in Spanien in Gated Communitys, in umzäunten und bewachten Wohnkomplexen außerhalb der Innenstädte.

Trainingsgelände hermetisch abgeriegelt

Die Trainingsgelände der meisten Serie-A-Klubs sind hermetisch abgeriegelt. Hohe Mauern schützen vor Chaoten und unerwünschten Blicken. Vorm Eingang zum Juve-Trainingszentrum Vinovo stehen zwei massive Eisentore. Eines ist nur für die Spieler, Trainer und sonstigen Mannschaftsmitgliedern vorgesehen, Gäste mit Anmeldung müssen durch das zweite. Auf dem Gelände selbst ist zwischen Spieler- und Gästebereich eine weitere Mauer eingezogen. In Spanien ist es vor allem bei den Großklubs ähnlich. Öffentliche Trainings finden in beiden Ländern kaum statt.

Um ihre Mannschaft auf Auswärtsspielen begleiten zu dürfen, müssen die Fans in Italien sich registrieren und einen speziellen Pass mit sich führen. Bei Risiko-Spielen werden die Mannschaftsbusse von Polizeieskorten zum Stadion begleitet, trotzdem kommt es gelegentlich zu Steinwurf-Attacken auf die Busse. Die Spieler von Real Madrid werden bei allen Spielen von 40 Bodyguards geschützt. Während der WM 2014 in Brasilien wurde Cristiano Ronaldo sogar von 50 Securitys bewacht.