Pierre-Emerick Aubameyang entwächst langsam aber sicher sogar den Dortmunder Vereinslegenden. Waren in den vergangenen Wochen Borussia Dortmunds Klubikonen Lothar Emmerich und Manfred Burgsmüller die Referenzgrößen für die unheimliche Trefferserie des BVB-Angreifers, so bleibt jetzt auf Bundesliga-Ebene nur noch der einzigartige Gerd Müller.
Auf der Jagd nach dem Goldenen Schuh
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Mit 17 Toren in 14 Bundesliga-Spielen wandelt der Franzose mit gabunischem Pass leichtfüßig auf den Spuren des "Bombers der Nation".
Der Welt- und Europameister schoss sich in der Saison 1971/72 mit dem FC Bayern in die Geschichtsbücher. Seine 40 Treffer sind seither unerreicht.
Aubameyang: "Das ist mein Job"
Ob er dem Rekord von Gerd Müller immer näher kommt? "Ich weiß es nicht", sagte Aubameyang nach seinem Doppelpack gegen den VfB Stuttgart auf SPORT1-Nachfrage.
"Ich bin froh, dass ich wieder getroffen habe", so "Auba" über seine Tore zum 2:0 und 4:1-Endstand.
"Ich muss so weitermachen und versuchen, jedes Mal dem Team zu helfen und zu treffen, das ist mein Job", meinte der 26-Jährige abgeklärt.
Wird Aubameyang seinen Job weiter so zuverlässig erledigen, gerät Müllers 43 Jahre alter Rekord im Mai definitiv ins Wanken.
Gigantische Dimension
Die Dimension der Aubameyangschen Tor-Qualität ist gigantisch.
Zum Vergleich: Vergangene Saison holte Frankfurts Alexander Meier mit lediglich 19 Treffern die Torjägerkanone, 2014 ging sie mit 20 Treffern an Bayerns Robert Lewandowski.
17 Tore nach 14 Spieltagen, das schaffte zuletzt - suprise, suprise - ebenfalls Gerd Müller 1976/77. Aubameyang hat mit dieser Anzahl bereits seine komplette Torausbeute der vergangenen Spielzeit überboten als er 16-mal traf.
Heißer Anwärter auf den Goldenen Schuh
Auch international bewegt sich Dortmunds Nummer 17 an der Spitze. Mit seiner jetzigen Quote führt Aubameyang das aktuelle Ranking im rennen um den Goldenen Schuh an.
Dieses Jahr ging die Trophäe für den erfolgreichsten Torschützen in den europäischen Ligen wieder einmal an Cristiano Ronaldo. Mit 48 Treffern hatte der Portugiese von Real Madrid Barcelonas dreimaligen Gewinner Lionel Messi (43) auf Rang zwei verwiesen.
Derzeit führt Aubameyang vor dem Brasilianer Alex Teixera von Schachtjor Donezk und Robert Lewandowski vom FC Bayern München. Neymar folgt auf Rang sechs, Luis Suarez ist Zwölfter, Ronaldo gar nur 24. - und Messi aufgrund seiner Verletzungspause nicht unter den Top 30.
Reus: "Dafür lieben wir ihn“
"Frisch und relaxed bleiben", will Aubameyang, um auch weiter so beständig zu knipsen – und dem FC Bayern damit zumindest in einer Kategorie den ersten Platz streitig zu machen.
"Er ist vorne in der Torschützenliste, dafür lieben wir ihn", sagte Reus zu SPORT1. "Im Eins gegen eins ist er fast nicht zu halten", lobte ihn sein Angriffspartner.
Ob Aubameyang bis zum Ende der Halbserie noch die 20-Tore-Marke knackt? "Es ist möglich", bleibt "Auba“ bescheiden.
Bis Weihnachten wolle er auf jeden Fall weiter treffen. "Wieder und wieder …", sagt er - und kann sich ein breites Grinsen nicht verkneifen. Er hat es sich verdient.