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Der Terror, der Fußball und Helge Schneider - Hoffmanns Erzählungen

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Der Terror, der Fußball und Helge Schneider - Hoffmanns Erzählungen

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Kolumne: Von Helge Schneider lernen

Helge Schneider begegnet der Terror-Angst mit der richtigen Mischung aus Ernst und Leichtigkeit. Sie täte auch dem Fußball gut. Hoffmanns Erzählungen.
"Wenn das so weitergeht, komm ich Donnerstag wieder": Helge Schneider
"Wenn das so weitergeht, komm ich Donnerstag wieder": Helge Schneider
© facebook.com/helgeschneider
mhoffmann
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Helge Schneider hat es besser gemacht als der Fußball, eindeutig.

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Auch er hätte an diesem Dienstag ja einen Auftritt in Hannover haben sollen, auch dieser musste aus Sicherheitsgründen abgesagt werden.

Helge Schneiders Reaktion: Er meldete sich in einer Videobotschaft, aß eine Mandarine und sinnierte darüber, was wäre, "wenn das so weitergeht, wenn ich morgen auch nochmal absagen muss". Seine Antwort: "Dann komm ich Donnerstag wieder." Und ein paar Karate-Tritte in die Luft.

Es war ein wunderbares Statement zu all dem, was in den vergangenen Tagen hier hereingebrochen ist: Helge Schneider wurde dem Ernst der Sache gerecht und setzte ihm doch seine eigene Leichtigkeit entgegen. Herrlich unangestrengt - was für einen großen Kleinkünstler aber natürlich auch viel einfacher ist als für die Verantwortlichen des großen Fußballs.

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Martin Hoffmann

Die wollen es, können es vielleicht auch nicht gut sein lassen bei der Feststellung, dass wenn sie ein Fußballspiel absagen müssen, eben wiederkommen und das nächste Spiel spielen werden.

Dieses nächste Spiel muss ein größeres Statement sein. Ein Symbol. Für die Freiheit, für die Demokratie, für den Frieden, gegen den Terror. "Nicht einknicken", "nicht weichen", alles andere wäre eine "Kapitulation": Es sind die Worte, die in den Tagen nach Paris zu lesen und zu hören waren von den Entscheidern aus Fußball und Politik. Zu große Worte.

Es ist ein richtiges Statement weiter zu spielen, wenn ein Fußballstadion in seiner Eigenschaft als Feierstätte für Zehntausende zur Zielscheibe wird: Es führt aber in die gedankliche Irre, das Ganze noch dermaßen aufzuladen.

In der Nicht-weichen-Logik - konsequent zu Ende gedacht - wäre es ja falsch gewesen, wegen der Terrorgefahr das Länderspiel abzusagen. Dabei gibt es nichts Richtigeres als den Schutz von Menschenleben über den zuvor so laut beschworenen Stolz zu stellen. Es ist kein Zeichen der Schwäche, sondern eines der Stärke, der Vernunft - die letztlich eine größere Stärke dieser Gesellschaft ist als Stolz und Trotz.

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Es ist ein Glück, dass in Hannover niemand zu Schaden kam. Ein Spiel dafür absagen zu müssen, ist bitter, aber verkraftbar.

Der Fußball kommt dann eben heute wieder. Und morgen. Und Sonntag. Und nächste Woche.

Es wäre gut, wenn er dabei im Lauf der Zeit auch wieder zu etwas mehr Leichtigkeit findet.