In der aktuellen Schiedsrichter-Debatte hat der frühere Schweizer Spitzen-Referee Urs Meier sich für professionelle Unparteiische ausgesprochen und die Einführung von technischen Hilfsmittel gefordert.
Urs Meier: Schiris sind am Anschlag
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In einem Gastbeitrag für Focus Online schrieb Meier mit Blick auf einen von vielen geforderten Videobweis: "Ich bin überzeugt, dass wir in 30 Jahren über die heutige Situation lachen werden. Wie doof wir doch früher waren, dass wir es uns nicht leichter gemacht haben."
Der 56-Jährige brach aber auch eine Lanze für seine Kollegen und plädierte für eine Aufwertung ihres Jobs. "Wir müssen endlich den Schritt gehen zur Professionalisierung der Schiedsrichter, wir müssen noch mehr mit ihnen arbeiten. Das sollte der erste Schritt sein, bevor man über technische Hilfe spricht", schrieb Meier.
Der Schweizer fordert, dass in Spielklassen wie der Bundesliga künftig nur noch Menschen an der Pfeife sind, die das Amt hauptberuflich ausführen.
"Ein Amateur-Schiedsrichter, der neben der schwierigen Aufgabe Bundesliga auch noch einem normalen Job nachgeht, hat inzwischen einfach keine Luft mehr", beklagte er. "Die Erholungszeit fehlt, die Vorbereitungszeit der Partien, die Nachbereitungszeit. Die Schiedsrichter haben zu wenig Zeit für ihre Familie, für den Fußball, für ihren Beruf."
Meier forderte in dieser Hinsicht auch eine Initiative aus der Riege der Unparteiischen. "Sie müssten sagen: Wir sind am Anschlag. Ich bin mir sicher: Wenn wir Profis an der Pfeife hätten, würde es weniger Fehler geben", schrieb Meier.