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SPORT1-Kolumne von Fredi Bobic über Pep Guardiola und den FC Bayern

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SPORT1-Kolumne von Fredi Bobic über Pep Guardiola und den FC Bayern

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Bayerns Faustpfand im Guardiola-Poker

SPORT1-Experte Fredi Bobic ist überzeugt davon, dass Pep Guardiola dem FC Bayern erhalten bleibt. Pierre-Emerick Aubameyangs Torjubel im Derby kritisiert er als Kinderkram.
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© SPORT1

Hallo Fußball-Freunde,

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"Auf dem Platz zählt." Diese allgemein richtige Fußball-Floskel findet beim FC Bayern keine Anwendung mehr.

Beim Meister haben sich die Vorzeichen vollends verschoben. Hier interessiert die Fußballwelt viel mehr die Frage nach der Zukunft des Trainers. Diese Endlos-Diskussion der Öffentlichkeit wird nur unterbrochen, wenn sich sportlich schier Unglaubliches ereignet, wie etwa der verpasste Sieg bei Eintracht Frankfurt.

Bleibt Pep oder geht er? Beim FC Bayern will keiner mehr diese Frage hören, Guardiola hat sie sich sogar schon einmal auf einer Pressekonferenz verbeten. Ich kann das gut verstehen, weil der Vorstand des Vereins und der Trainer das alles in aller Ruhe und Gelassenheit bei höchster Professionalität angehen.

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Es geht ja auch überhaupt nicht mehr um beeinflussbare Argumente. Das Geld spielt mit Sicherheit keine Rolle, eher Strukturen, die Guardiola stetig verändern oder verändert wissen möchte. Ob ein Spieler mehr kommt oder geht, ist auch zweitrangig.

Meines Erachtens geht es für den Katalanen einzig und allein um die Frage, ob er mit und in der Mannschaft noch etwas optimieren kann. Erst als beim FC Barcelona die Titel in Serie gefeiert wurden, ging er, weil es nichts mehr Neues zu feiern gab.

Und ich glaube, hier liegt das große Faustpfand des FC Bayern. Denn so überragend die Mannschaft durch die Bundesliga fegt, so sehr weiß der Trainer, das international noch nichts erreicht ist und auch die Spielweise hier noch zu verbessern ist. Deshalb bin ich überzeugt, dass der Trainer den Vertrag verlängern wird, ob nun ein, zwei oder drei Jahre.

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Warum er es dann nicht einfach tut? Weil er sich während der Saison und den vielen Spielen mit keiner Faser seines Körpers mit solchen Themen beschäftigen möchte. Sein Augenmerk liegt einzig bei seinen Spielern. Alles andere hat Zeit bis zur Winterpause.

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Und die Bayern-Verantwortlichen wissen das, haben natürlich längst mit den Beratern des Trainers die meisten Details besprochen. Ich finde Karl-Heinz Rummenigge, Jan-Christian Dreesen und Matthias Sammer machen das überragend. Zeitdruck haben sie in der Thematik jedenfalls nicht.

Warum ich über dieses Thema schreibe, anstatt über den 12. Spieltag? Weil der in völliger Normalität verlaufen ist, nichts Überraschendes passierte. Auch nicht bei der Mutter aller Derbys, wo mir folgende Dinge besonders aufgefallen sind: die vorzügliche Leistung von Matthias Ginter als Rechtsverteidiger. Er hatte von den BVB-Verantwortlichen ein Jahr Zeit zum Eingewöhnen bekommen und spielt nun eine Klassesaison. Auch Bundestrainer Joachim Löw wird ihm vertrauen und ihn zum Nachfolger Philipp Lahms aufbauen.

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Schiedsrichter Dr. Felix Brych hat seinen Anteil an einem gutklassigen Derby, weil er fehlerfrei und nicht zu kleinlich pfiff. Über die gelbe Karte für Pierre-Emerick Aubameyang, so richtig sie war, habe ich mich geärgert.

Diesen Kinderkram mit dem Trikotausziehen kann man am letzten Spieltag machen. Die Gelbe Karte, auch wenn es erst die zweite der Saison war, wird hoffentlich nicht noch sehr teuer. Etwa, wenn er für ein wichtiges Spiel gesperrt wäre…

Fredi Bobic gewann 1996 den EM-Titel mit der Nationalmannschaft, nachdem er in der Saison 1995/96 Bundesliga-Torschützenkönig geworden war. 1997 holte er mit dem VfB Stuttgart als Teil des "Magischen Dreiecks" den DFB-Pokal. 2006 wurde er  zum Abschluss seiner Spielerkarriere mit NK Rijeka kroatischer Pokalsieger. Internationale Erfahrung sammelte er auch als Spieler in England bei den Bolton Wanderers und als Geschäftsführer Sport und Marketing beim bulgarischen Klub Tschernomoretz Burgas. Von 2010 bis 2014 war der 43-Jährige beim VfB Stuttgart zunächst als Sportdirektor und ab 2013 als Vorstand Sport tätig. Darüber hinaus war Fredi Bobic bereits als Experte für SPORT1 bzw. das damalige DSF und den früheren Bundesliga-Sender LIGA total! aktiv.