Besser ein Ende mit Schrecken statt Schrecken ohne Ende: Nach nur 146 Tagen ist die Zeit von Alexander Zorniger beim VfB Stuttgart abgelaufen, dabei sollte der im Sommer als großer Hoffnungsträger verpflichtete Trainer die Schwaben eigentlich in eine neue Ära führen.
Meinung: Zorniger geht, Probleme bleiben
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Doch Zorniger ist an sich selbst gescheitert. Auch am letzten Tag war er offensichtlich nicht bereit, von seinem sichtbar gescheiterten Kurs abzurücken, weshalb Sportchef Robin Dutt nach einem ursprünglich ganz anders geplanten Gespräch doch die Reißleine zog.
Beim VfB-Vorstand hatte die Sorge Überhand genommen, dass der Sturkopf Zorniger den Tabellen-16. geradewegs in die Zweitklassigkeit führen würde.
Sein Offensivfußball war zwar schön anzusehen, taktisch aber gerade mit den eklatanten Defensivschwächen für die Bundesliga zu naiv. Und auch mit seinem Auftreten außerhalb des Platzes, vor allem den öffentlichen Attacken gegen Medien, Fans und sogar die eigenen Spieler, hatte der Coach zu viel Porzellan zerschlagen.
Nun steht der VfB wieder mal vor einem Scherbenhaufen. In den letzten zehn Jahren hat sich der Traditionsverein von elf Trainern getrennt, sechsmal davon im Herbst, und nur drei Übungsleiter blieben in dieser Zeit überhaupt länger als ein Jahr.
Diese fehlende Kontinuität fällt am Ende auf die sportliche Führung zurück: Den bislang glücklosen Dutt und den noch erfolgloseren Präsidenten Bernd Wahler.
Viel wurde im letzten Jahrzehnt versucht, um den früheren Deutschen Meister aus dieser Abwärtsspirale herauszuholen – stattdessen hat sich der einst so ruhmreiche VfB als Abstiegskandidat etabliert. Eine desaströse Bilanz, die nicht nur Zorniger zu verantworten hat.