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SPORT1-Kolumne von Fredi Bobic zum 20. Spieltag der Bundesliga

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SPORT1-Kolumne von Fredi Bobic zum 20. Spieltag der Bundesliga

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Kolumne: Lewy-Poker gehört sich nicht

Für SPORT1-Kolumnist Fredi Bobic sind die ersten und letzten beiden Plätze schon vergeben. Den Beratern von Robert Lewandowski bescheinigt er "wichtigtuerisches Verhalten".
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© SPORT1 Grafik: Getty Images

Hallo Fußball-Freunde,

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ich lege mich jetzt mal fest: in der Fußball-Bundesliga ist nur noch der Kampf um die Plätze 3 bis 6 und 16 offen. Alle anderen wichtigen Entscheidungen sind nach 20 Spieltagen gefallen:

Bayern München wird Meister, Borussia Dortmund Vize-Meister, Hannover 96 und die TSG Hoffenheim gehen in die zweite Liga.

Am Wochenende war die Chance nochmals gegeben, den Spitzenkampf aufzuwirbeln. Aber zwei 0:0-Spiele untermauerten die Gegebenheiten. Wobei 0:0-Spiele kaum unterschiedlicher ablaufen können.

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Während Hertha BSC das Offensiv-Monster Borussia Dortmund in Ketten legte, ihnen so den Schneid abkaufte und insgesamt nur sehr wenig Spielfluß aufkam, war das Duell Bayer gegen Bayern von höchster Intensität.

Und ich widerspreche auch meinem Kollegen Thomas Strunz, der festgestellt haben will, den Münchnern fehle es an Esprit.

Ich jedenfalls habe ein Duell auf höchstem taktischem Niveau gesehen, in dem sich die Münchner der Herausforderung stellen mussten, von einem Gegner extrem früh und äußerst kompakt attackiert zu werden.

Das war ein Vorgeschmack auf das, was sie in den kommenden Champions League Spielen erwartet.

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Ach ja, noch ein Wort zur vermeintlichen Unruhe beim FC Bayern. Dass die öffentlichen Diskussionen um Pep Guardiola die Mannschaft nicht näher tangieren, habe ich letzte Woche schon festgestellt.

Falls es stimmt, dass der Gehaltszettel eines Topverdieners in der Kabine herumgelegen haben soll, ist das schon eher eine Zündschnur für Diskussionen. Und völlig unnötig sind nun die wichtigtuerischen öffentlichen Äußerungen der Berater von Robert Lewandowski und deren Anbiederung bei ausländischen Spitzenklubs.

Das gehört sich in einer solch wichtigen Phase der Saison nicht. Vor allem, da der Spieler noch einen Vertrag bis Mitte 2019 hat.

Wo Bayern und Dortmund ihre Vormachtstellung insbesondere in der gegnerischen Hälfte dokumentieren, hat Pal Dardai seinen Herthanern ein Defensivgerüst auf den Leib geschneidert, das große Qualität besitzt.

Von besonderer Bedeutung in diesem System ist, wie auch die Offensivkräfte wie Ibisevic und Kalou mitarbeiten und somit ihre hohe Bedeutung für das Team unterstreichen.

Während Berlin also Woche für Woche einen klaren Plan präsentiert, fehlt mir dieser beim VfL Wolfsburg zusehend. Augenscheinlich ist, dass der Abgang von Kevin de Bruyne bis heute nicht kompensiert ist.

Die für das für ihn eingenommene Transfergeld verpflichteten Kruse, Draxler und Schürrle sind sich in der Spielanlage zu ähnlich, suchen eher das schöne Spiel, während De Bruyne nur eines wollte und diesem Ziel alles unterordnete: Erfolg.

Und den vielgelobten Ricardo Rodriquez haben die ständigen Spekulationen über einen Wechsel zu einem der großen europäischen Klubs völlig aus der Spur gehauen. Er ist heute nur noch ein Mitläufer.

Wer nun aber auf Unruhe und Trainer-Diskussionen bei den Wölfen wartet, kennt Klaus Allofs schlecht. Dieter Hecking wird die Problemfelder in Ruhe aufarbeiten können. Wenn Unruhe aufkommt, dann eher von Geldgeber VW, die ihren Angestellten und Aktionären hohe Sponsoringausgaben nur durch Erfolgsstories erklären können.

Fredi Bobic gewann 1996 den EM-Titel mit der Nationalmannschaft, nachdem er in der Saison 1995/96 Bundesliga-Torschützenkönig geworden war. 1997 holte er mit dem VfB Stuttgart als Teil des "Magischen Dreiecks" den DFB-Pokal. 2006 wurde er  zum Abschluss seiner Spielerkarriere mit NK Rijeka kroatischer Pokalsieger. Internationale Erfahrung sammelte er auch als Spieler in England bei den Bolton Wanderers und als Geschäftsführer Sport und Marketing beim bulgarischen Klub Tschernomoretz Burgas. Von 2010 bis 2014 war der 43-Jährige beim VfB Stuttgart zunächst als Sportdirektor und ab 2013 als Vorstand Sport tätig. Darüber hinaus war Fredi Bobic bereits als Experte für SPORT1 bzw. das damalige DSF und den früheren Bundesliga-Sender LIGA total! aktiv.