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FC Bayern München läutet die Ära von Trainer Carlo Ancelotti ein

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FC Bayern München läutet die Ära von Trainer Carlo Ancelotti ein

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Ancelotti: "Arsch ist erdbebensicher"

Am Montag startet beim FC Bayern München die Ära Carlo Ancelotti. Für den Nachfolger von Pep Guardiola gibt es nur ein Ziel: den Titel in der Champions League.
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© Getty Images

Für den Job beim FC Bayern bringt Carlo Ancelotti die besten Voraussetzungen mit.

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"Mein Arsch ist erdbebensicher", schreibt der Italiener in seiner Autobiographie.

Ab Montag (die Antritts-Pressekonferenz ab 11 Uhr begleitet SPORT1 im LIVETICKER) kann der 57-Jährige beweisen, ob er auch die traditionell heftigen Erschütterungen beim deutschen Rekordmeister aushält.

Mit dem Trainingsauftakt startet eine neue Ära in München. Ancelotti, der schon am Donnerstag in München gelandet ist und tags darauf das Trainingsgelände inspizierte, soll das verwirklichen, was seinem Vorgänger Pep Guardiola beim FC Bayern in den vergangenen drei Jahren nicht gelungen war: den Triumph in der Champions League.

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Vor dem hohen Erwartungsdruck hat der Erfolgstrainer "keine Angst", dafür umso mehr Respekt vor der deutschen Sprache. Er lerne zwar eifrig, erzählte er unlängst, aber er könne "bestätigen, dass es nicht einfach ist".

Im Vordergrund: eine gute Trainer-Spieler-Beziehung

Dennoch will der Italiener gleich bei seinem ersten öffentlichen Auftritt in München versuchen, "etwas Deutsch zu sprechen. Ob mich einer versteht, ist eine andere Frage".

Hauptsache seine Stars verstehen ihn in den kommenden drei Jahren. Im Vordergrund stehe von Beginn an, "eine gute Trainer-Spieler-Beziehung herzustellen und darüber die eigenen Ideen vermitteln zu können", betonte er. Er wolle seine Spieler überzeugen, "Sachen einfach durchzudrücken ist nie gut".

Dies unterscheidet Ancelotti, der beim Auftakt mit Leistungstests auf die EM-Teilnehmer sowie Copa-Sieger Arturo Vidal verzichten muss, von Guardiola. Der Katalane stellte seine Philosophie stets über den Einzelnen, bei Ancelotti steht der Spieler im Vordergrund.

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Ancelotti will Guardiolas Arbeit verbessern

Seine Art sei "differenzierter", meinte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge diplomatisch. Dennoch will Ancelotti beim Rekordmeister "nicht zu viel verändern", sondern auf dem Wirken seines Vorgängers aufbauen. Immerhin habe "Pep in München tolle Arbeit geleistet".

Aber Ancelotti, der als Trainer und Spieler mit Real Madrid und dem AC Mailand insgesamt fünfmal den wichtigsten europäischen Titel gewonnen hat, weiß, dass von ihm noch mehr erwartet wird.

Es gehe "natürlich immer darum, es in der kommenden Saison noch besser zu machen. Ich habe jede Menge Arbeit vor mir. Ich muss schließlich versuchen, die tolle abgelaufene Saison noch zu toppen", sagte er. Dafür stehe ihm ein "fantastischer Kader" zur Verfügung.

Personalfragen zu Beginn

Für Mats Hummels und Jungstar Renato Sanches investierte der FC Bayern über 70 Millionen Euro. Unklar ist, wann Jerome Boateng nach seinem Muskelbündelriss aus dem EM-Halbfinale wieder zur Verfügung stehen wird. Anfang des Jahres fiel der Verteidiger mit der gleichen Verletzung drei Monate aus. Laut Bayern ist der Saisonstart aber nicht in Gefahr.

Offen ist zudem die Zukunft von WM-Held Mario Götze. Aber auch diese Probleme wird Ancelotti in der ihm eigenen Art regeln. "Er besitzt die Ausgewogenheit und Ruhe, die typisch für Personen aus Familien sind, die das Land bearbeiten", sagte Arrigo Sacchi über den in der Emilia-Romagna geborenen Bauernsohn.

Sacchi ist Lehrmeister und Mentor des neuen Bayern-Trainers, den er "ironisch und selbstironisch" nennt.

Ein Spielerversteher mit Autorität

Ancelotti gilt als gelassenster Vertreter der Riege internationaler Top-Trainer, als Spielerversteher. Die stets gehobene linke Augenbraue verleiht ihm wie Don Corleone aus seinem Lieblingsfilm "Der Pate" den nötigen Schuss Autorität.

"Er ist wie ein großer Bär, ein genialer Typ", lobte Superstar Cristiano Ronaldo seinen Ex-Coach. Bei Ronaldos Real Madrid, bei Milan, Chelsea oder Paris hielt es der zur Gemütlichkeit neigende Pragmatiker immerhin mit Bossen wie Silvio Berlusconi, Roman Abramowitsch oder Florentino Perez aus.

In München hat er es vorwiegend mit Rummenigge, der den Neuen als "Taktikfuchs" würdigte, und wohl bald wieder mit Uli Hoeneß zu tun. Es sei wichtig, "zu verstehen, wie so ein Fußball-Klub funktioniert", betonte Ancelotti. Er freue sich auf jeden Fall "riesig" auf seine neue Aufgabe, ein neues Land, eine neue Liga, neue Leute: "Ich kann es kaum erwarten."