Als ehemaliger Torhüter des FC Valencia hat Santiago Canizares meistens schlechte Erfahrungen mit deutschen Teams gemacht - allen voran beim verlorenen Champions-League-Finale 2001 gegen den FC Bayern.
Ex-Keeper: FCB hat Identität verloren
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Doch als "Bestia Negra" taugen die Bundesligisten seiner Meinung nach nicht mehr.
Real hat "Respekt abgelegt"
Der Ex-Keeper glaubt vielmehr, dass die deutschen Klubs in Spanien mittlerweile ihren Schrecken verloren haben. "Gerade für Real Madrid waren die Reisen nach Deutschland nicht immer angenehm, wie einige historische Pleiten gegen die Bayern belegen. Irgendwann mussten die Spanier aber diesen Respekt ablegen, und das ist auch passiert", sagte Canizares in der tz.
Allgemein beobachtet Canizares einen Trend: "In Spanien haben die Mannschaften ein wenig die Angst vor Spielen in Deutschland verloren."
Angesprochen auf den FC Bayern glaubt Canizares sogar einen Identitätsverlust beim Rekordmeister zu erkennen. Bei den Münchnern lege man nun "mehr Wert auf das spielerische Element" und habe so "seine Persönlichkeit ein Stück weit vergessen".
Dennoch sollte man die Bayern nie unterschätzen oder "herabwürdigen" - auch wenn sie aktuell nicht mehr die beste Mannschaft Europas seien.
Spielerische Qualität zählt
Der 46-Jährige führt diese Entwicklung auf grundsätzliche Veränderungen im Fußball zurück. Die Bayern hätten damals in Mailand vor allem deshalb gewonnen, weil sie den größeren Willen hatten, sagte er.
"Die Persönlichkeit einer Mannschaft hat damals eine größere Rolle gespielt als heute, wo es vielmehr um die spielerische Qualität auf dem Platz geht", so Canizares. Hier seien die spanischen Spieler den deutschen überlegen.
Canizares hatte 1990 seine Karriere bei Real Madrid begonnen, bevor er nach drei Leih-Stationen (Elche, Medira, Vigo) beim FC Valencia landete. Für die spanische Nationalmannschaft bestritt er insgesamt 46 Spiele.