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Heribert Bruchhagen: Darum floppten so viele HSV-Transfers

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Heribert Bruchhagen: Darum floppten so viele HSV-Transfers

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HSV-Flops: Bruchhagen hat Theorie

Warum werden beim HSV so viele Spieler schlechter als bei ihren alten Klubs? Für Vorstandschef Heribert Bruchhagen hat es mit den Annehmlichkeiten zu tun.
Heribert Bruchhagen ist seit Dezember Vorstandschef des Hamburger SV
Heribert Bruchhagen ist seit Dezember Vorstandschef des Hamburger SV
© Getty Images
mhoffmann
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Warum floppen so viele Transfers des Hamburger SV, warum werden so viele Spieler, die bei anderen Klubs überzeugt haben, in Hamburg schlechter?

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Heribert Bruchhagen, seit Dezember Vorstandschef beim HSV, hat dazu eine Theorie - und in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung trägt er sie auf seine kaum nachzuahmende Art vor.

"Dann ist sein Unterbewusstsein stark angegriffen"

"Ich will's mal bildlich sagen: Das ist ein Phänomen, mit dem der HSV schon seit 20 Jahren zu kämpfen hat", erklärt der 68-Jährige vor dem Duell bei RB Leipzig (ab 15.15 Uhr LIVE in unserem Sportradio SPORT1.fm und im LIVETICKER): "Wenn ein Spieler in Augsburg oder Mainz 100 D-Mark verdient und er kommt zum HSV und verdient 200 D-Mark, dann ist sein Unterbewusstsein stark angegriffen."

Was Bruchhagen damit meint? Dass die Motivation des Spielers durch die in Hamburg gebotenen Annehmlichkeiten nachlässt:  "Dann hat man es 'geschafft', die Frau freut sich, wenn sie an der Elbchaussee einkaufen kann, und beim Italiener räumen die Kellner einem den besten Tisch frei. Unbewusst kann so was dazu führen, dass den Spielern ein paar Prozent Willenskraft und Durchsetzungsvermögen fehlen, weil sie vielleicht meinen, sie hätten den sogenannten nächsten Schritt schon gemacht."

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Dass Bruchhagen etwas anderes vorleben möchte, macht er in seiner nächsten Antwort mit sanfter Ironie klar.

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Auf den Hinweis, dass der HSV eben immer groß denke und auch Matthias Sammer und Thomas Tuchel haben wollte, erwidert er: "Aber jetzt haben sie ja mich geholt, also haben sie vom großen Denken Abstand genommen. Das zeigt doch, dass der HSV lernfähig ist..."

Walace? "Wunsch war früher da als ich"

Wie sich diese Abkehr vom großen Denken mit dem Zehn-Millionen-Transfer des Brasilianers Walace verträgt? Auch dazu äußert Bruchhagen sich vielsagend.

"Der berechtigte Wunsch des Trainers nach zwei neuen Innenverteidigern und einem neuen Sechser war weitaus früher da als ich, und angebahnt wurden diese Transfers ja noch von meinem Vorgänger Dietmar Beiersdorfer", bemerkt der HSV-Boss: "Glauben Sie ernsthaft, dass ich dem HSV einen Gefallen getan hätte, wenn ich quasi als erste Amtshandlung die Stellung des Trainers torpediert und die Möglichkeiten, die wir dank unseres Gönners Herrn Kühne haben, ausgeschlagen hätte?"

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Bruchhagen bricht allerdings auch Lanzen für seinen neuen, alten Klub. Vor allem gegen die Zuschreibung "Chaos-Klub" wehrt er sich: "Aufbau und Struktur dieses Vereins" finde er "absolut in Ordnung": "Die Einschätzung "Chaos" kommt sicher daher, dass der HSV seit Jahren die sportlichen Erwartungen nicht erfüllt. Aber es ist schlichtweg falsch."