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Kolumne von Marcel Reif zu Carlo Ancelotti und Borussia Dortmund

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Kolumne von Marcel Reif zu Carlo Ancelotti und Borussia Dortmund

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"Kann Ancelottis Reaktion nachvollziehen"

SPORT1-Experte Marcel Reif erklärt in seiner Kolumne, warum er Carlo Ancelottis Verhalten in Berlin versteht. Beim BVB sieht er trotz des Sieges ein Problem.
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© SPORT1 / Picture Alliance

Hallo Fußball-Freunde,

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ein heißer Fußball-Samstag liegt hinter uns, vor allem das Geschehen in Berlin sorgt für Gesprächsstoff. Bayern-Trainer Carlo Ancelotti hat einem Fan, der ihn nach dem späten Ausgleich angespuckt hatte, den Mittelfinger gezeigt - eine Reaktion, die ich nachvollziehen kann.

Es war ein sehr emotionales Spiel, nicht nur für die Herthaner, auch für ihn. Er ist aufgewühlt und neigt als Italiener auch eher zu Gebärdensprache.

Ancelotti ist eben auch nur ein Mensch, und hinzu kommt: Wenn du bespuckt wirst, ist das noch mal drei Stufen höher als andere Arten der Provokation.

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Was das Sportliche angeht: Man hat in Berlin mal wieder gesehen, dass die Bayern im Moment ein Team sind, das ökonomisch mit seinen Fähigkeiten umgeht. Was für andere Mannschaften quälerisch ist.

Arsenal haben sie filetiert wie ein Hacksteak – und ich glaube, an sich würden die Bayern schon auch gern immer so spielen. Ancelotti wird es sicher auch nerven, dass es im Alltag, wenn es nicht ums Ganze geht, immer wieder so eng wird.

Aber wenn es dann gut ausgeht: Was willst du sagen? Es ist wie mit meinen Kindern, denen ich auf die Finger klopfe, dass sie jetzt mal ihre Hausaufgaben machen sollten. Wenn sie am Ende dann aber doch die Drei statt der Fünf schreiben, muss ich auch den Mund halten.

Ein anderes großes Thema war die gesperrte Südtribüne beim Spiel von Borussia Dortmund gegen den VfL Wolfsburg.

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Einige fanden die Strafe zu hart für den Verein, ich fand sie völlig in Ordnung. Man muss bedenken: Der Verein ist Hausherr und stand dem Fan-Skandal nicht ganz machtlos gegenüber.

Ich hätte mir schon gewünscht, dass Stadionsprecher Norbert Dickel oder Hans-Joachim Watzke vor dem Spiel gegen Leipzig etwas gesagt hätten, damit die beleidigenden Plakate eingerollt werden. Man hätte sogar so weit gehen können, das Spiel erst dann anzupfeifen.

Die Dortmunder haben mit dem Sieg eine gute Reaktion gezeigt, trotzdem frage ich mich, ob beim BVB nun alles gut wird. Trainer Thomas Tuchel ist ein sehr ungeduldiger Mann - und die Philosophien zwischen ihm und den Oberen passen nicht zusammen.

Beide Seiten kommunizieren meiner Meinung nach auch viel zu viel öffentlich. Das ist nicht BVB-like. Wenn das so weitergeht wie bisher, trennen sich die Wege im Sommer.

Bis demnächst,
Euer Marcel Reif

Marcel Reif ist nach rund 1.500 kommentierten Spielen eine Reporter-Legende. Für seine Arbeit erhielt Reif unter anderem den "Grimme Preis", den "Deutschen Fernsehpreis" und den "Bayerischen Fernsehpreis". Seit dieser Saison begleitet Marcel Reif als Experte den Volkswagen Doppelpass auf SPORT1.