Zwei Jahre ist es nun schon her, dass Ex-Nationalspieler Marcell Jansen seine Karriere beim Hamburger SV - für viele Fußballfans und Experten überraschend - beendete.

Der mittlerweile 31-Jährige blieb dem Fußball allerdings auch nach seiner aktiven Karriere weiterhin verbunden, arbeitet bei Sky als TV-Experte und bewegt sich zudem beruflich in der Startup-Szene.

Jansen: "Geld macht nicht glücklich"

Bei 'Markus Lanz' sprach der gebürtige Mönchengladbacher im ZDF über die Beweggründe, seine Karriere im besten Fußballeralter zu beenden: "Geld alleine macht nicht glücklich. Ich weiß wovon ich spreche, wir hatten früher nicht viel", so Jansen in der Talkshow.

"Für das Lächeln im Gesicht ist man selber verantwortlich. Eine Mahlzeit am Tag kriegen wir alle irgendwie hin in Deutschland oder Europa, wo es uns noch gut geht. Der Antrieb muss wirklich von innen heraus aus Überzeugung kommen", sagte Jansen weiter, der für sein frühes Karriereende auch Kritik einstecken musste.

"Wer so etwas macht, hat den Fußball nie geliebt", hatte Leverkusen-Ikone Rudi Völler dem Verteidiger, der 2007 für ein Jahr zum FC Bayern ging, damals vorgeworfen.

"Ich hatte das Gefühl etwas zu machen, wo ich alle zwei, drei Wochen auf die Uhr gucke, wie lang geht es denn noch. Das ist nicht der Sport, den ich tatsächlich liebe und den ich mein ganzes Leben gemacht habt", erklärte Jansen nun nochmals seinen mutigen Schritt.

Kuriose Anekdote zu Ex-Trainer Advocaat

Der ablösefreie Profi hatte damals einige lukrative Angebote, vor allem aus dem Ausland vorliegen, die den WM-Dritten von 2010 ins Grübeln kommen ließen. Sein Herz entschied sich allerdings dann doch für das Karriereende: "Ich habe nie das Gefühl gehabt, etwas nicht zu haben, weil mir meine Eltern das so vorgelebt haben", sagte Jansen.

In der Gesprächsrunde verriet der Linksfuß, der unter dem Niederländer Dick Advocaat seine ersten Schritte als Profi bei Jugendklub Mönchengladbach ging, ein kurioses Detail zu seinem Ex-Coach: "Er kannte nicht mal die Stammspieler beim Namen. Ich war dreimal dran bei den Profis, dann gab es Trainerwechsel und ich bin dreimal zurückgeschickt worden, weil ich einer der Jüngsten war."

Das Leben als Profi bezeichnet Jansen mittlerweile als eine Seifenblase: "Du bist jung, du kriegst alles vorgesetzt, die Abläufe sind definiert. Wenn du mit 30 Jahren aufhörst, hast du vielleicht zwei Kinder, alle Autos gefahren und ein Haus gehabt. Du hast ein total unreales Leben geführt und dann hast aber eigentlich deine längste Zeit des Lebens noch vor dir."