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FC Bayern: Mitspieler schützen Sven Ulreich nach Patzer gegen Wolfsburg

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FC Bayern: Mitspieler schützen Sven Ulreich nach Patzer gegen Wolfsburg

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Rückendeckung für Ulreich

Nach seinem Patzer gegen Wolfsburg übernimmt Bayerns Torwart Sven Ulreich die Verantwortung und entschuldigt sich bei den Mitspielern. Die nehmen ihn in Schutz.
Carlo Ancelotti hat nach dem 2:2 gegen den VfL Wolfsburg einiges zu bemängeln. Von der Leistung seines Teams ist Ancelotti enttäuscht.
von Martin Volkmar, Stefan Kumberger

Es hätte am Freitagabend genug Gründe gegeben für Sven Ulreich, den Kopf in den Sand zu stecken und möglichst schnell aus der Allianz Arena zu flüchten.

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Schließlich hatte der Torhüter des FC Bayern mit seinem krassen Patzer den Anschlusstreffer des bis dahin chancenlosen VfL Wolfsburg verschuldet, der dadurch wieder ins Spiel kam und schließlich beim 2:2 überraschend einen Punkt beim Rekordmeister entführte.

Doch Ulreich übernahm die Verantwortung und entschuldigte sich sofort nach Abpfiff in der Kabine bei seinen Teamkollegen für den Fehler.

"Tut mir leid für die Jungs"

Und auch danach stellte er sich ausführlich allen wartenden Journalisten.  "Es war ein klarer Torwartfehler. Das tut mir leid für die Jungs", sagte der 29-Jährige.

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Mehr aus Verzweiflung hatte Wolfsburgs Maximilian Arnold beim Stand von 0:2 einen Freistoß aus rund 30 Metern direkt aufs Bayern-Tor geschossen, genau Richtung Ulreich - doch plötzlich lag der Ball im Netz.

"Ich habe den Ball falsch eingeschätzt", erklärte der Keeper seinen Fehlgriff: "Er hat ein bisschen geflattert und ich habe gedacht, ich kann ihn über die Latte lenken. Aber dann ist er doch runtergefallen und da fehlte die zweite Hand. Es war eine komische Flugkurve, deshalb sieht das blöd aus."

Mitspieler nehmen Entschuldigung an

Immerhin: Die Mitspieler nahmen die Entschuldigung an und stellten sich öffentlich hinter den Ersatzmann des verletzten Manuel Neuer. "Es ist natürlich klar, dass der auf seine Kappe geht", meinte Thomas Müller. "Aber wir vertrauen Ulle. Von der Mannschaft wird kein Vorwurf kommen."

Bei so manchem Bayern-Fan sind die Sorgen aber deutlich gewachsen, ob die ohnehin noch nicht ganz sattelfeste Defensive mit dem Ex-Stuttgarter im Tor am Mittwoch in der Champions League gegen den PSG-Supersturm mit Neymar, Mbappe und Cavani bestehen kann.

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Doch Müller macht sich darüber angeblich keine Gedanken. "Natürlich ärgert ihn das, aber deshalb wir er nicht mit einer Zitterhand in Paris auflaufen. Das zeigt er im Training und hat er auch beim Supercup in Dortmund oder gegen Leverkusen gezeigt."

In der Tat hat Ulreich bei seinen vorherigen vier Pflichtspieleinsätzen in dieser Spielzeit für die Münchner überzeugt. "Jeder bei uns macht Fehler", meinte Mats Hummels daher relativ gelassen.

"Sven hat zuletzt auf Schalke super gehalten und auch davor, als er diese Saison im Tor stand. Das ist natürlich ärgerlich für ihn und für uns, aber das passiert einfach im Fußball. Wir werden ihn sicherlich aufbauen, obwohl es bei ihm wahrscheinlich gar nicht nötig ist. Das wird ihn nicht umwerfen."

"Die nächsten ein, zwei Tage brauche ich schon"

Ulreich selber gab allerdings zu, dass er den Fehler erst mal verarbeiten müsse. "Da nagt man schon ein bisschen dran, die nächsten ein, zwei Tage brauche ich da schon", sagte er, um dann aber trotzig den Blick nach vorne zu richten:

"Fehler gehören zum Leben dazu, als Torhüter sowieso. Ich weiß schon, was ich falsch gemacht habe und werde am Mittwoch in Paris hoffentlich wieder ein gutes Spiel ohne Fehler machen."

Davon gehen auch die Bayern-Bosse aus, die den Torhüter – sicherlich auch mangels Alternativen – ebenfalls in Schutz nahmen.

"Ulle weiß, dass er bei dem Tor  nicht gut ausgesehen hat. Natürlich war es ein Fehler, aber deshalb haben wir nicht Unentschieden gespielt. Wir sind alle zusammen schuld, dass wir nicht gewonnen haben", erklärte Hasan Salihamidzic.

Ideenlos gegen defensive Wolfsburger

Womit der Sportdirektor völlig recht hatte, denn der Titelverteidiger zeigte gegen die extrem tief stehenden Gäste nach den letzten zwei guten Auftritten wieder eine ideenlose Vorstellung in der Offensive und vergab zudem nach der Pause noch drei Riesenchancen.

Das gab auch Carlo Ancelotti zu. "Wir waren langsam, ohne Intensität, nicht kompakt genug. Wir hatten das Spiel nicht so unter Kontrolle wie üblich. Deswegen ging das Spiel so aus", kritisierte der Chefcoach: "Sven hat einen Fehler gemacht, aber das Ergebnis kommt dadurch zustande, dass wir als Team nicht gut gespielt haben. In Paris müssen wir anders spielen."

Vorher geht es für die Mannschaft am Samstag noch aufs Oktoberfest, doch der Auftritt am Freitagabend hatte Salihamidzic jegliche Vorfreude verdorben: "Das wird ein richtiger Scheißtag."