Manager Horst Heldt von Hannover 96 hat den Stimmungsboykott von Teilen der Klub-Anhänger aus Protest gegen den Vereinspräsidenten Martin Kind kritisiert.
Heldt kritisiert 96-Ultras
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"Unsere Mannschaft spielt guten Fußball und ist verdient aufgestiegen, sie ist deutlich in Vorleistung getreten und hat – davon abgesehen – auch die Politik des Vereins nicht zu verantworten. Von daher halte ich die Entscheidung, die Unterstützung der Spieler einzustellen, zum aktuellen Zeitpunkt für bedauerlich und deplatziert", sagte Heldt dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).
Trotzdem rief der 96-Manager zum Dialog auf: "Momentan haben wir die komplizierte Situation, dass es zwischen Verein und einer Gruppe organisierter Fans aktuell einfach eine geringe Vertrauensbasis gibt. Dadurch redet man nicht miteinander, sondern übereinander. Das finde ich grundsätzlich schade. Es muss unser Ziel sein, solche Gespräche sobald wie möglich wieder führen zu können."
Desweiteren sieht er die Entwicklung im Profi-Fußball kritisch und macht sich für eine Fan-Vielfalt in den Arenen stark. "Tatsächlich bleibt viel Fußballromantik auf der Strecke. Es muss nach wie vor möglich sein, dass man verschiedene Fankulturen im Stadion hat", so Heldt. Fußball müsse "bezahlbar sein, sowohl für den Champagnertrinker als auch für den Kurvensteher".
Wichtig sei, dass der Sport im Mittelpunkt stehe. "Und wenn der Mittelpunkt sich verändert, indem zum Beispiel Anstoßzeiten nur geändert werden, damit in Asien Fußball geschaut werden kann, dann muss man darüber nachdenken, ob das sinnvoll ist", sagte Heldt.