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Hamburger SV: Darum ist der HSV schon wieder abstiegsreif

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Hamburger SV: Darum ist der HSV schon wieder abstiegsreif

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Darum ist der HSV schon wieder abstiegsreif

Nach einer schwachen Hinrunde geht beim HSV wieder einmal die Angst vor dem Sturz in Liga zwei um. SPORT1 erklärt, warum der "Dino" abstiegsreifer denn je ist.
Die Formkurve des Hamburger SV besorgt Spieler wie Protagonisten des Klubs
Die Formkurve des Hamburger SV besorgt Spieler wie Protagonisten des Klubs
© SPORT1-Grafik: Getty Images/Eugen Zimmermann
khau
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Reinhard Franke
Reinhard Franke
von Kerry Hau, Reinhard Franke

Optimisten könnten behaupten, der Hamburger SV habe sich verbessert. Immerhin stehen mit 15 Zählern zwei mehr zu Buche als nach der Hinrunde der vergangenen Spielzeit.

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Dass das aber keineswegs ein Schritt nach vorne ist, haben die krisenerprobten Rothosen bereits selbst erkannt. 

"15 Punkte sind viel, viel zu wenig", sagte Trainer Markus Gisdol nach der 1:3-Pleite am letzten Spieltag der ersten Saisonhälfte bei Borussia Mönchengladbach mächtig angefressen, während Kapitän Gotoku Sakai offen gestand: "Wir können nicht mehr ruhig bleiben."

Die Angst vor dem ersten Abstieg der Vereinsgeschichte geht wieder um. Erstmals seit elf Jahren überwintert der HSV sogar auf einem direkten Abstiegsplatz. 

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SPORT1 nennt die Probleme des Bundesliga-"Dinos". 

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- Die Torhüter

Gisdol machte zuletzt immer wieder "brutal viele individuelle Fehler" für die miserable Punkteausbeute verantwortlich. "Wir könnten acht bis zehn Punkte mehr haben, das ist unglaublich."

Mit diesen Worten richtete er sich wesentlich an seine Torhüter. Die Nummer eins, Christian Mathenia, ist immer wieder für einen Patzer gut. Und der im Sommer aus Kaiserslautern verpflichtete U21-Europameister Julian Pollersbeck kommt überhaupt nicht in die Gänge.

Nach SPORT1-Informationen mehren sich in Hamburg deshalb die Stimmen, die sich für eine alternative Lösung der Torwart-Problematik aussprechen. Mathenia sei mehr eine Nummer zwei statt eine Nummer eins und der Klub müsse einen neuen starken Keeper verpflichten.

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Gisdol hofft - zunächst - auf ein positives Signal von Mathenia-Konkurrent Pollersbeck: "In der Vorbereitung werden die Karten neu gemischt."

- Die Offensive

Pierre-Michel Lasogga hat bei seinem neuen Klub Leeds United mehr Tore (vier) erzielt als alle Mittelstürmer seines Ex-Klubs zusammen (drei).

Weil Bobby Wood verletzt ist, und Sven Schipplock und Luca Waldschmidt die Kiste nicht treffen, ruhen die Hoffnungen der Hanseaten auf dem 17 Jahre jungen Abiturienten Jann-Fiete Arp. 

Das Supertalent (zwei Tore) kann den Bock aber nicht allein umstoßen. Auch, weil dem Mittelfeld die Kreativität abgeht. In den 17 Vorrunden-Spielen wurden neben den 15 Toren gerade einmal 14 Großchancen herausgespielt.

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Kein Wunder also, dass Gisdol im Januar gerne nachrüsten würde: "Mir wäre wohler, wenn wir uns noch auf ein, zwei Positionen verbessern könnten. Wir sind dünn besetzt, haben einen der schmalsten Kader der Liga."

Die gleiche Meinung vertritt HSV-Legende Uwe Seeler. "Es wäre das Beste und Sicherste, im Winter einzukaufen, wenn wir nicht das Schlimmste erleben wollen", sagte der 81-Jährige der Deutschen Presse-Agentur.

- Die Bosse

Die Machthaber des Klubs geben sich dagegen ziemlich gelassen.

Sportdirektor Jens Todt, dessen vertraglich vereinbarte Wiederaufstiegsprämie von 200.000 Euro zuletzt durchgesichert war, meinte etwa beim NDR, dass "keine gravierenden Veränderungen im Kader" notwendig seien. Nur wenn sich punktuell eine Gelegenheit ergebe, eine "bezahlbare Soforthilfe" zu verpflichten, werde man aktiv. 

Das hängt wohl auch davon ab, ob Investor Klaus-Michael Kühne entgegen aller Rückzugsdrohungen noch einmal seine Schatulle öffnet. Der Verein schloss das vergangene Geschäftsjahr schließlich mit einem dicken Minus von 13,4 Millionen Euro ab und muss jetzt an allen Ecken und Enden sparen.

Laut der Bild soll Kühne den Hamburger Vorstandschef Heribert Bruchhagen zumindest schon einmal aufgefordert haben, einen Spielmacher zu suchen.

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- Der Trainer

Die Zahlen lügen nicht. Gisdol hat den HSV in seinen 50 Spielen seit seinem Amtsantritt im September 2016 aus statistischer Sicht nicht vorangebracht.

Unter seinem Vorgänger Bruno Labbadia (49 Spiele, zweite Amtszeit) wies das Team sogar einen besseren Punkteschnitt (1,20 zu 1,16) und Toreschnitt (1,16 zu 1,09) pro Partie auf.

Gisdol gelang es zwar, die unter Labbadia zuletzt orientierungslose Mannschaft weitgehend zu stabilisieren und zu verjüngen. Allerdings legte er zuletzt selbst ein Störfeuer.

Mit Lewis Holtby bootete Gisdol einen gestandenen Mittelfeldspieler aus - und lehnte daraufhin dessen Wunsch ab, sich bei der U21 fit zu halten.

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"Darüber kann man geteilter Meinung sein, ob das richtig ist oder nicht. Ich war sehr überrascht, als ich davon in Kenntnis gesetzt wurde", hatte Holtbys Berater Marcus Noack im Gespräch mit SPORT1.

Das Vertrauen der Bosse in Gisdol ist jedoch nach wie vor ungebrochen. "Wir müssen ganz nüchtern mit der Situation umgehen und einen Plan fassen, wie wir die Punkte eben in der Rückrunde holen", sagte Todt.

Klar ist aber auch, dass Gisdol nach zehn Vorrunden-Niederlagen gut beraten ist, die Zügel im Winter-Trainingslager in Jerez de la Frontera (Spanien) anzuziehen.

Bruchhagen erwartet," dass das er­war­te­te Leis­tungspo­ten­zi­al auf dem Platz zu sehen ist" und "alle im Klub besser werden". 

Sonst könnte die legendäre Uhr im Volksparkstadion diesmal wirklich aufhören zu ticken.