Auch wenn Jupp Heynckes einmal mehr wiederholte, trotz der Charme-Offensive von Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge nichts mehr zu seiner Zukunft sagen zu müssen, stand den Bossen des FC Bayern im Kabinentrakt die Freude ins Gesicht geschrieben.
Bayern trotzt dem Heynckes-Wirbel
Zu rosig war am Samstagabend die Gegenwart. Durch das souveräne 2:0 beim FSV Mainz 05 wurden die Verfolger noch deutlicher - auf 18 Punkte - distanziert. Vor allem aber zeigten die Bayern-Profis erneut, dass sie die seit Wochen anhaltende Trainer-Diskussion nicht im geringsten interessiert.
"Das ist auch kein Thema, das im Februar ganz entscheidend ist", meinte Ersatzkapitän Thomas Müller bei SPORT1: "Im Moment gibt es nicht viel, was man über den FC Bayern schreiben kann, das nach Sensation ruft. Deswegen: Lasst uns ganz besonnen weitermachen."
"Jeder gibt hundert Prozent"
Heynckes' Anteil an der guten Laune ist riesig. In Mainz rotierte der 72-Jährige sieben Spieler aus der Startformation - beschwert hat sich niemand.
"Ich möchte, dass alle meine Spieler ihre Einsatzzeiten bekommen", sagte er: "Sie arbeiten im Training überragend und bieten sich an. Für die kommenden K.o.-Spiele ist es wichtig, dass nicht nur der Konkurrenzkampf da ist, sondern auch, dass alle fit sind." (DATEN: Spielplan und Ergebnisse)
Am Dienstag (ab 18.30 Uhr im LIVETICKER) spielen die Bayern im Viertelfinale des DFB-Pokals beim Drittligisten SC Paderborn. Müller warnte vor einem "Fight" - Zweifel an dem Einzug in die nächste Runde äußerte er nach dem überzeugenden Auftritt in Mainz aber nicht: "Man sieht schon, dass wir wollen und dass es in der Truppe einen richtigen Konkurrenzkampf gibt. Deswegen gibt auch jeder hundert Prozent."
James glänzt mit Traumtor
Am Samstag sorgten Franck Ribery nach einer Ecke (33.) und der spielerisch überragende James Rodriguez (44.) per Traum-Volley für klare Verhältnisse. Die Gastgeber spielten zwar mit viel Leidenschaft und mutig - in Gefahr geriet der Münchner Sieg allerdings nie. Das Spiel im TICKER zum Nachlesen)
"Man stellt sich immer vor, dass solche Spiele für den FC Bayern leicht oder Normalität sind", sagte Heynckes: "Aber wir haben wieder festgestellt, dass Mannschaften im Abstiegskampf über sich hinauswachsen können und kämpferisch unheimlich präsent sind."
Mainz gerät immer mehr unter Druck
Im Übrigen nicht nur in Mainz, sondern auch "auf Schalke", sagte der Trainer. In Gelsenkirchen hatte es Verfolger Schalke 04 nicht geschafft, Werder Bremen in Schach zu halten. Die Königsblauen verloren 1:2.(DATEN: Die Tabelle)
Durch den Sieg des direkten Konkurrenten auf Schalke ist Mainz noch stärker in Bedrängnis geraten. "Uns hat das Anschlusstor gefehlt", sagte Trainer Sandro Schwarz: "Das war bitter. Die Leistung war sehr gut, aber gegen so einen Gegner muss alles perfekt sein."