Es rumort in Leipzig. Die RB-Fans sind unzufrieden, stören sich unter anderem an nicht-genehmigten Transparenten, Stadionverboten - und machen ihrem Unmut jetzt öffentlich Luft.
Mintzlaffs Krisengipfel mit RB-Fans
© Getty Images
Vergangene Woche schickten 24 Fanclubs und der Fanverband einen offenen Brief an den Verein. Der Rücktritt des Fanbeauftragten Timm Merten hatte aus Sicht der Anhänger das Fass zum Überlaufen gebracht.
Nach nur fünf Monaten warf Merten das Handtuch, auch ihm hatte es offensichtlich an Rückendeckung und Anerkennung von Seiten des Vereins gemangelt.
Eindeutiger Appell und Krisentreffen
"Versteht, dass ein Fanbeauftragter am Verein auch mal Kritik üben darf und muss, wenn er ein Anliegen der Fans nicht richtig umgesetzt sieht", heißt es in dem Schreiben der Fanclubs.
Am Samstag nutzten die Anhänger dann das Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt, um ihrem Frust Ausdruck zu verliehen. Statt der üblichen Fahnen und Banner prangte vor dem Fanblock ein großes Spruchband mit der eindringlichen Aufforderung "Wir müssen reden - Dialog jetzt!"
Diesen Dialog soll es nun geben. Bereits für diesen Montag ist ein Krisengespräch zwischen RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff und Fanclub-Vertretern angesetzt.
Keine "stromlinienförmigen Konsumenten"
Mintzlaff wird sich etwas einfallen lassen müssen, um die Risse in der bisher so heilen RB-Welt zu kitten. Denn hinter dem artikulierten Ärger über die Vereinsführung steckt auf Seiten der Fans auch die Sorge um das eigene Selbstbild.
Die dank des Durchmarschs von der Oberliga in die Bundesliga innerhalb von nur sieben Jahren aus dem Nichts entstandene Fanszene will endlich ernst genommen werden. Im offenen Brief heißt es daher:
"In den anderen Stadien dieses Landes sind wir das gewohnt. Im eigenen Stadion werden wir uns jedoch ganz sicher nicht zu den meinungslosen und stromlinienförmigen Konsumenten machen lassen, als die uns andere Fanszenen gern verrufen."
ANZEIGE: Jetzt das aktuelle Trikot von RB Leipzig bestellen - hier geht's zum Shop!
Eine etwas andere Gewichtung nahm Trainer Ralf Rangnick nach dem 0:0 gegen Frankfurt vor. Zur Forderung der Fans befragt, sagte der Trainer: "Ich finde, dass die Stimmung während des Spiels so wie immer war, großartig." Die Fans hätten ja auch gejubelt und gesungen, "das ist das, was für uns wichtig ist, für die Mannschaft und den Trainerstab".