Die ziemlich besten Freunde suchten sich unmittelbar nach dem Abpfiff.
Gladbach siegt beim Kumpel-Treffen
© Getty Images
Marco Rose, der strahlende Sieger, umarmte Sandro Schwarz, der nach der schmerzhaften Niederlage seines FSV Mainz 05 gegen Borussia Mönchengladbach doch einigermaßen konsterniert dreinblickte, ganz herzlich. Einst hatten sich Rose und Schwarz in Mainz ein Einfamilienhaus geteilt - nun sahen sie sich viele Jahre später tatsächlich als Bundesliga-Trainer wieder. Gewinnen konnte aber nur einer. (Das Spiel zum Nachlesen im LIVETICKER)
"Sandro und Mainz brauchen kein Mitleid", sagte Rose, "dafür gibt es auch gar keinen Grund. Wir haben auf Augenhöhe gespielt." Schwarz gab fair zurück: "Der Sieg muss Rosi nicht wehtun."
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Premierensieg für Rose
Sein Kumpel feierte beim 3:1 (1:1) schließlich seinen Premierensieg in der Bundesliga. Für Schwarz hingegen wird die Luft schon dünner: nach dem peinlichen Pokal-Aus und zwei Auftaktniederlagen in der Bundesliga. "Es war ein bitterer Tag für uns", klagte Sportvorstand Rouven Schröder.
Zwar brachte Robin Quaison (18.) die Mainzer vor 28.005 Zuschauern in Führung. Die Gäste, die zum Bundesliga-Auftakt nur einen Punkt verbucht hatten, drehten das Spiel dank der Treffer von Stefan Lainer (31.), Alassane Plea (77.) und Breel Embolo (79.) aber noch zu ihren Gunsten. (Spielplan der Bundesliga)
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Thuram verpasst frühe Führung
Rose hatte acht Jahre für die Rheinhessen gespielt, mit lautem Applaus und Sprechchören wurde der vom Stadionsprecher bezeichnete "verlorene Sohn" am Samstag in seiner alten Heimat empfangen. Einige Fans hinter der Gladbacher Bank begrüßte Rose sogar per Handschlag, Schwarz warf er vor dem Anpfiff hingegen nur ein herzliches Lächeln zu.
Danach trennten die früheren Weggefährten rund zehn Meter - und das war wohl auch gut so. "Wir führten schon oft intensive Diskussionen", hatte Schwarz vor dem ersten Duell der beiden als Trainer verraten. (Tabelle der Bundesliga)
Redebedarf besaß Schwarz zunächst aber eher mit seinen Schützlingen. Angesichts der schon prekären Lage erzeugten die Gastgeber überraschend wenig Torgefahr, Gladbach präsentierte das deutlich strukturiertere Spiel und wäre durch Weltmeister-Sohn Marcus Thuram (14.) fast in Führung gegangen. Die besorgte auf der anderen Seite dann quasi aus dem Nichts Quaison.
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Embolo sorgt für den Unterschied
Die Mainzer fassten durch das erste Erfolgserlebnis in dieser Pflichtspiel-Saison allerdings Mut, führten die Zweikämpfe nun mit mehr Körpereinsatz. In einer intensiven Partie erzielte Lainer dann den nächsten Treffer, der sich nicht unbedingt angedeutet hatte.
Die Großchance von FSV-Stürmer Karim Onisiwo (44.) war die letzte gefährliche Aktion eines ansehnlichen ersten Durchgangs. Durch die Einwechslung von Angreifer Embolo (62.) erhoffte sich Rose neuen Antrieb. Am Ende war klar, dass es ein kluger Schachzug gegen seinen Freund war.